Social Media sorgt dafür, dass wir mit Dingen, Begriffen und Praktiken in Berührung kommen, vor denen wir ansonsten verschont geblieben wären. Doch nicht immer sind sie so nervtötend und fast schon shady wie Dubai Schokolade. Manchmal spült uns der Algorithmus auch etwas in unsere Timeline, das tatsächlich etwas fürs persönliche Leben bringen kann. Bei Hurkle-Durkle handelt es sich um einen derartigen Trend.
Was ist Hurkle-Durkle?
Eigentlich ist der Begriff oder die Redewendung Hurkle-Durkle nichts per se Neues. Denn die Schotten, von denen sie stammt, verwenden ihn bereits seit über 200 Jahren. Erwähnt wurde es bereits im Jahr 1808 in John Jamieson’s Etymological Dictionary of the Scottish Language. Übersetzt heißt “to hurkle-durkle” oder als Tätigkeit auch Hurkle-Durkling bezeichnet, so viel wie “im Bett herumlungern, obwohl man eigentlich etwas anderes tun oder aufstehen sollte”.
Wer also morgens nicht sofort aus dem Bett springt, noch ein wenig tagträumt oder sich einen gemütlichen Sonntagvormittag im Bett gönnt, betreibt Hurkle-Durkling. Auf den ersten Blick könnte man Hurkle-Durkling für Faulheit halten. Das entspannte Verweilen im Bett, selbst wenn man bereits wach ist, ist aber alles andere als das. Studien zeigen, dass diese Praxis sogar ziemlich gesund sein kann.
Warum ist Hurkle-Durkle gesund?
Normalerweise ist unser Alltag von Hektik und ständiger Produktivität geprägt. Besonders morgens kann ein stressiger Start den Ton für den gesamten restlichen Tag angeben. Wer sich morgens ein bisschen extra Zeit nimmt, um wach zu werden, kann sich im Normalfall auf einen entspannteren und ausgeglicheneren Tag freuen. Das Gehirn startet dann nicht quasi “kalt” von einem entspannten in einen anspruchsvollen Modus. Langsames Aufstehen reduziert zudem Muskelverspannungen und morgendliche Benommenheit.
Gerade, wenn das Gehirn noch nicht ganz wach ist, haben kreative Menschen oft auch die besten Ideen. Der Grund? Das Gehirn ist noch nicht damit beschäftigt, die vielen äußeren Reize verarbeiten zu müssen. Langfristig kann sich auch die Schlafqualität verbessern, weil der Körper seinen letzten Schlafzyklus natürlicher abschließen kann. Und wie wichtig ausreichender Schlaf ist, sollte mittlerweile ohnehin jeder wissen. Kurz zusammengefasst: Schlafmangel und Stress schwächen das Immunsystem, wir benötigen Schlaf für die körperliche Regeneration und auch für den Erhalt kognitiver Fähigkeiten.
Wie geht Hurkle-Durkle?
Jeder von uns sollte also regelmäßig ein bisschen Hurkle-Durkle einplanen. Schließlich kommt es unserem Körper und Geist zugute. Morgens bewusst aufzustehen, kann die Kreativität fördern und macht uns zu entspannteren, gesünderen Menschen. Natürlich lässt sich das nicht jeden Tag in die Tat umsetzen. Aber mit ein paar Tipps gelingt es zumindest hin und wieder, ein wenig zu hurkle-durklen.
So sollte man es bewusst einplanen. Wer täglich gemütlich losstarten möchte, stellt seinen Wecker einfach auf eine Weckzeit 20 Minuten vor der eigentlichen Aufstehzeit. Oder man macht sich zur Gewohnheit, am Wochenende ohne Wecker aufzuwachen und dann den ersten Kaffee im Bett zu trinken. Die “Halbwach-Zeit” sollte man für Positives nutzen. Zum Beispiel für Tagträume, Atemübungen, ein bisschen Journalling oder lesen. Das Smartphone muss aber weg, das verträgt sich nicht mit Entspannung. Weil Hurkle-Durkle die Kunst ist, entspannt im Bett zu bleiben, ohne sich schuldig zu fühlen, sollte natürlich die Umgebung möglichst gemütlich und einladend sein. Hurkle-Durkle ist Selbstfürsorge, keine Faulheit!