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Barfuß auf die Rax: Vivobarefoot im Test

Der beliebte Törlweg, der vom Knappenhof in Kleinau hinauf zum Ottohaus führt, war die perfekte Strecke, um Vivobarefoot Erfahrungen zu sammeln. Das Resultat.
Vivobarefoot Erfahrungen beim Wandern Vivobarefoot Erfahrungen beim Wandern
© Vivobarefoot

Meine Wanderbegleitung guckt leicht amüsiert, als ich mit meinen neuen Barfußschuhen ins Auto steige. Kein Wunder, für ungeübte Augen sind die Primus Trail Knit von Vivobarefoot schon gewöhnungsbedürftig. Sie sehen eigentlich wie etwas größere Socken aus, mit einer Gummisohle.

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Damit wandern? Ein Gedanke, den man vielleicht absurd finden mag. Aber ich erinnere mich nur zu gut an meine erste Barfußschuh-Phase in den frühen 2010ern. Damals war ich Pilgern. Mit Zehenschuhen. Die sahen so richtig lächerlich aus, aber 50 Kilometer ohne Blasen haben mich damals überzeugt. Ob meine Vivobarefoot Erfahrungen daran heranreichen können?

Vivobarefoot Erfahrungen
© Vivobarefoot

Warum Barfußschuhe?

Als Teststrecke haben wir den Törlweg gewählt. Wir straten in Kleinau, direkt vor dem Knappenhof, der sich in diesem frühsommerlichen Tag eingebettet in goldenes Licht und hohes Gras an den Fuß des Gebirges schmiegt. Laut Wanderkarte werden wir 2,5 Stunden bergauf unterwegs sein und dabei 873 Höhenmeter auf 4,4 Kilometern überwinden. Klingt erstmal nicht so viel, aber ich kenne die Strecke und weiß, dass es im Grunde mindestens zwei Stunden steil bergauf geht. Und trotzdem war ich so dumm, keine Ersatzschuhe einzupacken. Aber würde ich die überhaupt brauchen?

Wanderung Knappenhof Törlweg
© The Chill Report
Vivobarefoot Wanderung
© The Chill Report

Auf den ersten Metern verhalten sich die Primus Trail Knit genauso, wie ich das erwartet habe. Sie sind überaus bequem und man merkt gar nicht, dass man etwas an den Füßen hat. Obwohl: Eigentlich merkt man es schon, denn man schreitet zwar mit Leichtigkeit dahin, spürt aber den Untergrund – aber so, dass es sich gut anfühlt. Natürlich, irgendwie. Da sind spitze Steine, da ist Geröll – aber es tut nicht weh, darüber zu laufen. Der robusten Gummisohle sei Dank. Und genau das ist ja auch das Konzept hinter Barfußschuhen. Sie sollen ein Geh-Gefühl ermöglichen, das sich anfühlt, als würde man barfuß unterwegs sein, aber halt mit Schutz vor Verletzungen.

Was bringen Barfußschuhe?

Weil sie keinen Absatz und kein Fußbett haben und zudem viel Platz für die Zehen lassen, ist der Fuß in seiner natürlichen Bewegung nicht eingeschränkt. Alle 26 Knochen, 33 Gelenke, 200 Muskeln und 100 Bänder können tun, wofür sie gedacht sind. Weil es keine Dämpfung gibt, arbeitet die Muskulatur stärker, wodurch es sein kann, dass sich Fehlstellungen verbessern. Weil die Zehenbox vorne so großzügig ist, können auch Menschen mit Hallux valgus die Barfußschuhe meist bequem tragen.

Vivobarefoot Erfahrungen beim Wandern
© The Chill Report
Vivobarefoot Erfahrungen beim Wandern
© The Chill Report

Beim Gehen mit Barfußschuhen braucht man auch den Mittelfuß, der in normalem Schuhwerk oft so entlastet wird, dass wir ihn gar nicht wirklich nutzen. Dabei sind gut trainierte Bein- und Fußmuskeln wichtig, um uns vor Stürzen zu schützen. Die großzügige Dimensionierung der Schuhe hat zudem den Vorteil, dass es eher selten zu Blasen und Reibungsstellen kommt. Soweit die Theorie. Doch werden meine Vivobarefoot Erfahrungen an meine Zeiten mit den Vibram Fivefingers heranreichen?

Über Stock und über Stein

Der Anstieg ist schon an sich anstrengend, aber mit den Primus Trail Knit trage ich kein Gramm zuviel an meinen Füßen mit mir herum. Vor Umknicken und Co. habe ich keine Angst, denn anders als in klobigen Wanderschuhen merkt mein Gehirn Unebenheiten und wackelige Steine ziemlich schnell. Apropos “schnell”: Wir sind wirklich nicht gut darin, langsam dahinzuspazieren. Es geht daher in Windeseile vorbei am Huthaus, an der Luisenrast, durch Wälder, über Geröll und Forstwege. Dann endlich kommt das namensgebende Felsentor und hinter ihm das Ottohaus in Sicht.

Törlweg und Ottohaus
© The Chill Report
Törlweg und Ottohaus
© The Chill Report

Die letzten Minuten führen uns über eine Almwiese – ein besonders angenehmes Geh-Gefühl. Oben am Ottohaus angekommen, genießen wir nicht nur eine Verschnaufpause, sondern auch tolle Ausblicke, einen teuren Kaffee (Daniel Moser, immerhin) und die Sonne. Die Wadenmuskeln melden sich. Denn natürlich habe ich einen typischen Anfängerfehler gemacht.

Wandern mit Barfußschuhen

Bevor man nämlich längere Touren in Barfußschuhen absolviert, sollte man das Gehen mit dem ungewöhnlichen Fußkleid erstmal etwas üben. Zunächst sollte man sie nicht länger als eine Stunde tragen, damit sich die Muskulatur langsam daran gewöhnen kann. Beim Wandern und Laufen sollte man sogar am Anfang nicht länger als 20 Minuten in ihnen unterwegs sein. Das weiß ich eigentlich von früher, ich dachte aber, als Gymbunny mit regelmäßigen Legdays müsse ich mich daran nicht halten.

Die letzten Meter vorm Ottohaus
© The Chill Report
Die letzten Meter vorm Ottohaus
© The Chill Report

Die Rechnung bekomme ich am nächsten Tag präsentiert: Ich war insgesamt drei Stunden in den Trail Knit unterwegs. Die Belohnung ist ein Muskelkater in den Waden, der nicht nur so unterschwellig dahinschnurrt, sondern sich bei jedem Schritt lautstark meldet. Zu wissen, dass ich es eigentlich besser gewusst hätte, hilft mir dann auch nichts. Dennoch sind meine Vivobarefoot Erfahrungen überaus gut. Ich möchte sie unbedingt weiter tragen und auch auf anderen Strecken ausprobieren.

Tipps für Barfußschuhe

  • Beim Kauf auf die Füße abmessen. Je nach Marke weichen die Größen von Barfußschuhen von der “üblichen” Größe ab. Als Beispiel: Meine Laufschuhe sind von Brooks, hier bestelle ich Herrenmodelle in Größe 42. Meine daily Streetwear Schuhe sind Adidas Superstars in Größe 41. Bei Vivobarefoot trage ich Größe 40.
  • Langsam damit anfangen. Trust me.
  • In Barfußschuhen kann man natürlich Socken tragen. Man muss aber nicht. Ich bevorzuge die nackte Variante.
  • Know your Feet: An den Punkten, an denen ich üblicherweise Blasen bekomme, verwende ich beim Tragen neuer Schuhe von Anfang an Tape – als Vorsichtsmaßnahme.


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