Es ist eine Schlagzeile, die uns kurz ans Jahr 2020 denken lässt. Damals wütete Corona durch die Welt. Zugangsbeschränkungen und Besucherlimits waren uns an vielen Orten nicht fremd. Der Grund, weshalb Italien Zugangsbeschränkungen für Strände verhängt, hat aber in Wahrheit nichts mit der Krankheit zu tun. Viel mehr wehrt man sich damit gegen Overtourism. Wo die Limits in Kraft treten und was ihr wissen solltet.
Warum haben italienische Strände jetzt Besucherlimits?
Italien ist – zuverlässigen Quellen zu Folge – “das beste Land der Welt”. Das weiß aber nicht nur unser Redakteur Sebastian gut. Dieser Umstand ist global bekannt. Kein Wunder also, dass sich nicht nur Einheimische an die Strände von Bella Italia begeben, kaum lässt das Wetter das zu. Es scheint manchmal, als wäre so ziemlich jeder Urlaubende im Sommer in Italien zu finden. Warum auch nicht? Das Wasser ist wunderschön, die Strände sind meist flach abfallend und pittoresk, das Essen ist grandios. Und Dolce Vita mehr als ein geflügelter Begriff.
Besonders beliebt sind Sizilien und Sardinien. Hier drängen sich an den bekanntesten der Strände jeden Sommer Tausende Sonnenhungrige. Das hat seinen Preis. Müll, Sanddiebstahl und Zerstörung der Natur sind nur einige der Probleme, mit denen man sich plötzlich konfrontiert sieht. Wir können uns täglich Tausende Sonnenanbetende, die sich – wie in der Vergangenheit – an einen kleinen Ort quetschen, nicht mehr leisten, es ist nicht nachhaltig“, zitiert CNN Stefano Monni, den Bürgermeister von Baunei.
Welche Strände haben Besucherlimits?
Das kleine, abgelegene Dorf im Osten von Sardinien hat schon in den letzten Jahren seine 40 Kilometer Küstenlinie mit täglichen Besucher Caps an den beliebtesten Stränden Sardinies geschützt. Diese werden dieses Jahr noch strenger geahndet. Die betroffenen Strände sind Cala dei Gabbiani, Cala Biriala, (mit jeweils maximal 300 Besuchende pro Tag), Cala Goloritze (250 pro Tag) und Cala Mariolu (700 pro Tag). Für den Besuch von letzterem wird zudem eine Gebühr von € 6,− pro Person fällig, zu bezahlen online oder bar vor Ort. Mindestens 72 Stunden vor dem geplanten Besuch müssen sich Besuchende über die App “Cuore di Sardegna” registrieren.
Mit den eingenommenen Geldern hält man die Infrastruktur an den Stränden aufrecht. Damit soll auch das empfindliche Ökosystem geschützt werden. Angeblich waren in den letzten Jahren bis zu 2.000 TouristInnen pro Tag am Cala Mariuolo zugange. Sardinen in Sardinien. Ein weiterer Ort, an dem in Italien Zugangsbeschränkungen für Strände implementiert werden, ist Stintino. Das Fischerdorf liegt an der Nordküste Sardiniens. Man kennt es wegen seines hellrosas Strandes La Pelosa. Hier kostet das Ticket € 3,50 pro Person. Auf der Website lapelosastintino.com kann man buchen und bezahlen. Das Ticket kommt via E-Mail und QR Code.
Handtücher verboten!
Während täglich bis zu 1.500 Besuchende die Gelegenheit bekommen, La Pelosa zu besuchen, müssen die sich aber auch an weitere Regeln halten. So sind Hunde, Rauchen und das Mitnehmen von Sand strengsten verboten. Ebenso wie die Verwendung von Strandtüchern oder Handtüchern. Warum? Sie werden nass. Und dann bleibt zu viel Sand an ihnen kleben. “Wir haben zu viel Sand aufgrund von Strandtüchern verloren”, erklärt Rita Vallebella. Sie ist die Bürgermeisterin von Stintino. Die Strafen für Vergehen beginnen bei € 100,−.
Der Strand der Isola dei Conigli vor der sizilianischen Insel Lampedusa ist ein beliebter Nistplatz für Schildkröten. Daher erlaubt man nun maximal 350 Menschen morgens und weitere 350 am Nachmittag am Strand. Auch hier ist vorab die Buchung online notwendig. Als Gebühr fallen € 2,− pro Person an. Die Besuchenden sollen am Strand nicht herumlaufen. Auch das gilt dem Schutz der Natur im Allgemeinen und der Schildkröten im Besonderen.
Wie findet ihr diese Maßnahmen?
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Coverfoto: Leon Rohrwild auf Unsplash
5 Kommentare
Anstatt dass man froh wäre, wenn Touristen kommen!
Endlich wird was für die Natur getan. Ich finde es okay.
So wie sich manche Touristen benehmen, ist es in Ordnung gewisse Massnahmen zu ergreifen, vor allem auch in Hinblick auf die Zerstörung des Ökosystems.