Höher, schneller, weiter. Der olympische Gedanke hat längst auch von Bereichen Besitz ergriffen, die mit der eigentlichen Athletik nichts mehr zu tun haben. So macht er auch vor Kreuzfahrtschiffen nicht halt. Im Gegenteil werden diese schwimmenden Städte oftmals immer größer und tun damit weder Umwelt noch Reisenden einen Gefallen. Mit der Cape Race ist jedoch ein kleines Expeditionsschiff drauf und dran zu belegen, dass Reisen in die arktische Welt auch ganz anders ablaufen können.
Das Schiff
1963 zur Hochzeit des Fischfangs in Kanada erbaut wurde die Cape Race in den Jahren 2018 und 2019 generalsaniert. Neben den Aspekten Technik und Sicherheit war es zentrales Anliegen des Unterfangens den ursprünglichen Charme des Bootes aufrecht zu erhalten. Die stilvolle Atmosphäre an Bord versetzt die Passagiere in vergangene Zeiten. So sorgen der mahagonigetäfelte Salon mit seinen großen Fenstern und dem Piano für stimmungsvolle Momente. Die bordeigene Holzsauna und die großen Kabinen runden schließlich das feine Angebot ab. Zu den Highlights zählt auch das Aussichtsdeck am Bug, das der ideale Ort ist um sich an der nördlichen Tier- und Eiswelt zu erfreuen.
Das Alleinstellungsmerkmal des, 2017 vom Verleger Nikolaus Gelpke erworbenen, Stahltrawlers ist aber die geringe Passagieranzahl. Nicht mehr als deren 12, zuzüglich bis zu 9 Crewmitgliedern, kommen gleichzeitig in den Genuss einer Expedition auf der 38 Meter messenden Cape Race.
Kleines Expeditionsschiff, aber große Reise
Die überschaubare, ja fast intime Gruppengröße ermöglicht Erlebnisse, wie sie auf größeren Schiffen kaum möglich wären. In Küstennähe stehen beispielsweise tägliche Anlandungen auf dem Programm. Auf teils kürzeren, teils längeren Wanderungen erkunden die Gruppen mit ihren Guides überwältigende Naturspektakel. Stets ist man dabei bemüht auf individuelle Wünsche oder Ansprüche Rücksicht zu nehmen.
Auch die Ausflüge mit den wendigen Zodiacs sind wiederkehrende Höhepunkte der Reise. Auf diesen erfahren die Teilnehmenden die Arktis aus unmittelbarer Nähe. Seien es die gewaltigen Eisberge oder die Wildtiere zu Wasser und zu Land, unvergessliche Eindrücke sind garantiert. Den Veranstaltenden, allen voran dem diplomierten Meeresökologen Nikolaus Gelpke, ist es ein zentrales Anliegen Verständnis und Bewusstsein den arktischen Lebensraum betreffend zu schaffen.
Die Routen
Neu im Programm 2024 ist eine Expedition zu der schottischen Inselgruppe der Hebriden. Von Österreich oder Deutschland aus geht es per Flugzeug nach Glasgow und von dort per Schiff in Richtung der Inseln. Die genaue 8-tägige Strecke wird jedoch von Wind und Wetter bestimmt. Wie überhaupt die Routenführung bei allen Reisen sehr flexibel gehalten werden. Dank dieser Flexibilität ist es der Crew möglich rasch auf wechselnde Umweltbedingungen aber auch Tiersichtungen zu reagieren. Ein in der Arktis einzigartiges Service!
Doch nicht nur die schottische Inselwelt steht im kommenden Jahr auf dem abwechslungsreichen Fahrplan der unter der Flagge der Cookisland in See stechenden MS Cape Race. Auch eine insgesamt 17-tägige Reise entlang der Westküste Grönlands oder der weihnachtliche Zauber der Nordlichter samt Walsichtungen und des Besuchs romantischer Fischerdörfer in Nordnorwegen stehen unter anderem zur Wahl.
MS Cape Race
Werft: George T. Davie & Sons Ltd., Lauzon, Québec, Kanada