Wer hier schon länger mitliest oder mein Buch (“Vegetarisch mit Speck” – wärmste Empfehlung!) kennt, der weiß, dass meine Ernährungsgewohnheiten eher ungewöhnlich sind. In Wahrheit sind sie sogar so schwer zu definieren, dass eben “Vegetarisch mit Speck” ein ziemlicher Garant dafür ist, dass ich etwas Gutes zu essen bekomme. Gemüse, Nudeln, Knödel – sowas geht immer. Vegetarische Gerichte zu bekommen, ist heute einfacher denn je. Nur im Grünspan in Ottakring scheint man nicht über die vegetarische “Angebotsvielfalt” der späten 90er hinausgekommen zu sein. Aber darum geht’s hier aktuell nicht. Aktuell geht’s darum, dass man mir so ziemlich jedes vegetarische Gericht vorsetzen kann. Und vorausgesetzt, es passt von der Qualität her, wird es mir schmecken.
Dass jetzt fast jedes bessere Hotel auf regional und saisonal setzt, finde ich hervorragend. Meistens kommt mir das zugute. Unlängst musste ich aber feststellen, dass auch ich irgendwann meine Grenzen erreiche. Nämlich in Sachen Schwammerlkonsum. Denn die hatten vor kurzem Saison, was man mir in einem recht guten Hotel eindrucksvoll demonstrierte. Am ersten Tag gab’s nämlich Serviettenknödel mit Eierschwammerlsauce (Sauce hervorragend, Knödel gut) zum Abendessen. Am zweiten Tag gab’s dann mittags Spaghetti mit Eierschwammerlsauce (beides hervorragend). Am dritten Tag dann: Steinpilzsuppe. Und als Hauptspeise gebackene Champignons.
Nach der Steinpilzsuppe habe ich aufgegeben. Glücklicherweise war das Hotel gut, die Küche auch und die Kellnerin wahnsinnig aufmerksam. Als sie merkte, wie mir bei der Durchsicht der Speisekarte das Gesicht ein wenig entglitten ist, bot sie an, in der Küche nach einer Alternative zu fragen. Ich bekam dann tatsächlich (sehr gute!) Kaspressknödel. Mit Schwammerlsauce.
Euch eine abwechslungsreiche Woche,
xoxo die Frau Hilmbauer