Traurig nach dem Urlaub? Keine Sorge, mit dem Gefühl bist du nicht allein! Die meisten Menschen sind nach einer schönen Reise erstmal nicht happy, dass sie wieder in den Arbeitsalltag zurückkehren müssen. Vorbei die Zeit des Ausschlafens, der Sorglosigkeit und der Entspannung. Doch warum bekommen wir den Post-Holiday-Blues überhaupt? Und was kann man dagegen tun?
Was ist der Post-Holiday-Blues?
Dabei handelt es sich nicht um einen wissenschaftlichen oder medizinischen Begriff. Er beschreibt das komplexe Gefühl, das Menschen empfinden, wenn sie traurig nach dem Urlaub sind. Dazu gehören nicht nur schlechte Stimmung, sondern auch Gefühle der Melancholie und Irritation. Bei manchen tritt der Post-Holiday-Blues noch während des Urlaubs auf. Er kann sich auf den Schlaf, den Appetit, die Motivation und das Energie-Level auswirken. Rund 57 Prozent der Menschen* sind davon betroffen. Doch warum ist das so?
Es gibt nicht “den einen Grund”, weiß Dr. Daniel Glazer. Der Psychologe und Co-Founder von UK Therapy Rooms geht von einer Vielzahl an Faktoren aus. Zunächst hat es natürlich damit zu tun, dass wir im Urlaub unsere Tagesroutinen, den damit verbundenen Stress und alle möglichen täglichen Sorgen vergessen können. Wenn wir zurückkehren in unseren Alltag und uns schon der Gedanke daran derart fertigmacht, ist das aber laut Dr. Glazer ein eindeutiges Zeichen, dass etwas im Leben grundlegend schief läuft. Und geändert gehört.
Wer ist traurig nach dem Urlaub?
Außerdem könnte es sein, dass es eine Verbindung zu existenziellen Ängsten gibt. Wer traurig nach dem Urlaub ist, könnte diese Gefühle auch haben, weil der Anfang und das Ende von etwas immer mit emotionaler Spannung in Zusammenhang stehen. “Am Beginn eines Urlaubs sind wir voller Erwartungen, und zum Ende fühlt es sich oft so an, als wäre die Zeit zu schnell verstrichen”, erklärt der Experte. “Ein Urlaub erinnert uns daran, dass alles endet. Mit dem Gefühl der verrinnenden Zeit in unseren Gedanken kann hart sein, in den Alltag zurückzukehren.”
Sollten sich die Gefühle wie Anxiety anfühlen und nicht wie eine Irritation, rät Dr. Glazer Betroffenen, ihre üblichen Strategien dagegen anzuwenden. Also etwas Kreatives zu tun, in die Natur zu gehen, ein Workout zu machen oder zu meditieren. Wenn es eher eine milde Irritation und Traurigkeit ist, rät er zu diesen fünf Strategien:
Was kann man gegen Post-Holiday-Blues tun?
- Erinnerungen festhalten: Zu reisen bedeutet, Erinnerungen zu schaffen. Und die hält man am besten mit Scrapbooking, Journalling oder einem Fotoalbum fest.
- Erlebnisse mit nach Hause nehmen: Neues zu lernen, hat vielfältige positive Auswirkungen. So stärkt es beispielsweise das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Wer im Urlaub neu Erlerntes – und wenn es nur Kochrezepte sind – mit nach Hause nimmt, profitiert enorm davon.
- Zeit mit Freunden verbringen: Der Mensch ist ein soziales Tier. Er muss Zeit mit anderen Menschen verbringen, um sich wohlzufühlen. Es hilft dabei, wieder daheim anzukommen, wenn man Treffen mit Freunden nach der Rückkehr plant. Das ist auch die ideale Gelegenheit, um nochmal an den Urlaub zurückzudenken und in Erinnerungen zu schwelgen.
- Ungesunde Angewohnheiten vermeiden: Im Urlaub bleiben wir länger auf, trinken mehr, essen tendenziell ungesünder und vernachlässigen unsere Workout-Routine. Wer danach sofort wieder in seine gesunden Routinen zurückkehrt, tut sich auf vielen Ebenen etwas Gutes. Unter anderem fühlen wir uns besser.
- Rausgehen und bewegen: Das Team von UK Therapy Room empfiehlt, nach dem Urlaub Zeit in der Natur zu verbringen. Schon zwei Stunden wöchentlich reichen, damit wir uns besser fühlen. Unser Immunsystem bekommt einen Boost, das Stresslevel und Angst-Level sinken, die Stimmung hebt sich
Pro-Tipp
Wir finden ja, dass vor allem eine Sache uns weniger traurig nach dem Urlaub macht: Die Aussicht auf neuen Urlaub. Oder zumindest auf die schönen Dinge im Leben. Vor allem, wer längere Reisen plant, sollte vorab auch schon an die Rückkehr denken. Wenn da nichts geplant ist, außer der täglichen Fahrt in die Arbeit, kann das schnell öde werden. Gönnt euch auch daheim tolle Momente.
Zum Beispiel könntet ihr eine kleine Party planen, einen Kinoabend für den ersten Samstag nach eurer Rückkehr oder ein schönes Essen. Oder wie wäre es mit einem Kurzurlaub am Wochenende? Selbstverständlich spricht auch nichts dagegen, gleich die nächste Reise in der Pipeline zu haben. Und noch ein Tipp: Wenn dieses Gefühl der Traurigkeit nicht nach einiger Zeit nachlässt oder sogar euren Alltag beeinflusst, solltet ihr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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*Quelle, Beitragsbild: Foto von Roberto Nickson auf Unsplash