Was waren wir letztes Jahr um diese Zeit alle gestresst. Wir haben uns über Weihnachtsfeiern, Nikolo-Partys und Silvestereinladungen aufgeregt. Weil man das halt eben so macht. Und heuer kommen wir drauf, dass so schlimm das ganze ja gar nicht war. Zumindest geht es mir so. Einerseits bin ich über die Lockdown bedingte Entschleunigung meines Alltags froh. Andererseits vermisse ich Glühwein, Weihnachtsmarktkitsch und Last Christmas aus der Konserve. Und natürlich auch ein paar Menschen, schließlich will ich ja ein Vorbild sein. Ich habe meine Sozialkontakte um etwa 80 Prozent reduziert, sehe jetzt privat nur drei ausgewählte Menschen. Aus beruflichen Gründen gar nur einen. Nun könnte man natürlich daheim einfach ein bisschen Glühwein kochen. Aber irgendwie ist das halt auch nicht dasselbe.
Die Menschen von der Kantine im Museumsquartier in Wien waren findig. Da gibt’s nämlich Punsch und Glühwein to go. Die Regeln für dieses – behördlich abgesegnete – punschen sind einfach: Beim Anstellen Abstand halten, Maske tragen und nicht im Umkreis von 50 Metern rund um die Kantine trinken. Alles kein Problem, vor allem, da die Enzis in diesem Jahr sternförmig um geschmückte Weihnachtsbäume gruppiert sind, die als Tische dienen. Natürlich ist das kein Aufruf, sich zum punschen zu verabreden und dadurch sämtliche physical distancing Regeln über Bord zu werfen. Aber wenn ihr sowieso eine Lockdown-Bezugsperson habt, spricht ja nichts dagegen, sich mit der ins MQ zu verfügen. Es ist halt einfach anders, wenn man draußen stehen, frieren und 4 Euro für den Glühwein zahlen darf. Das fühlt sich ein bisschen normal an. Und das tut uns doch allen gut.
Ausgeschenkt wird bis pünktlichst um 19 Uhr, dann ist Schluss. Denn dass alles rechtens abläuft und behördenkonform ist, darauf legen die Betreiber wert. Übrigens, Profitipp von meiner Begleitung: Pimp your Glühwein mit 80%igem Inländer Rum. Da kommt dann auch das typische Weihnachtsfeier-Feeling auf… Und sollte das nicht reichen, empfehle ich eine Teams Party mit Uhudler und Absolut Vodka als einzigem Proviant. Da fühlt ihr euch am nächsten Tag sicher wie im Dezember 2019.
Vielleicht sehen wir uns ja diese Woche (von Weitem) im MQ
liebe Grüße
die Frau Hilmbauer
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