Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich recht ungnädig sein kann, was Hotel Interior betrifft. Manchmal kommt mir vor, “wurscht, schaut gut aus. Das lassen wir jetzt so” sei das Motto von so manchem Hotel-Einrichtungsexperten. Ihr kennt meine Föhn-Tiraden, meine verzweifelte, meistens vergebliche Suche nach dem Master Switch, die Frage, weshalb man davon ausgeht, ein Kleiderhaken sei genug fürs Familienzimmer und meine Präferenz für Nicht-Teppich-Böden. Ein Thema, das wir hier noch nie behandelt haben, sind Hotel-Toiletten. Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Aber wir müssen trotzdem mal drüber reden.
Oder findet ihr es enthusiasmierend, euren Lieblingsmenschen am Klo sitzend sehen zu müssen, während ihr unschuldig wie Morgentau nichts weiter wollt, als das Zimmer Richtung Frühstücksbuffet zu verlassen? Nö? Wir auch nicht. Und trotzdem fühlen sich in letzer Zeit immer mehr Hotels – vor allem der Marke “Boutique” – dazu bemüßigt, Glasduschen mitten ins Zimmer zu stellen oder Toiletten mit Glaswänden zu versehen. Ersteres kann sexy sein, vorausgesetzt, ihr seid nicht mit Mutti unterwegs. Zweiteres ist wohl nicht nur für uns im besten Fall nur irritierend. Im schlechtesten habt ihr damit das beste Verhütungsmittel der Welt.
Wer sind die Menschen, die sich sowas ausdenken? Honestly. Denkt sich sowas überhaupt wer aus? Oder funktioniert das eher nach dem Motto: “Oh, Glastüren sind grad im Angebot. Wo könnten wir die verbauen?” Ich weiß es nicht. Hiermit eröffne ich jedenfalls feierlich mein Business als “Ich-teste-die-Usability,-bevor-ihr-Unmengen-an-Geld-für-praxisuntaugliche-Interior-Designs-ausgebt”-Beraterin. Just shoot me a message.
Euch eine wunderbare Woche,
die Frau Hilmbauer