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Das letzte große Abenteuer

Das letzte große Abenteuer hat so lang damit gewartet, einen Platz in meinem Leben zu finden. Vor kurzem war es aber soweit. Ich habe es gewagt.
Das letzte große Abenteuer Das letzte große Abenteuer
(c) The Chill Report

Das letzte große Abenteuer

Coronakonform. Es gibt Destinationen, die jeder Mensch zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte. Manchmal hat man das Gefühl, dass dafür die Zeit nie ausreicht. Vor allem auf die Nahziele vergisst man dabei oft. Ich habe das Unglaubliche gewagt und mich auf eine nervenaufreibende Expedition begeben.

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Gut gerüstet – langsame Annäherung

Man denkt immer, eine Destination nach einigen Besuchen schon gut zu kennen. Das war auch in diesem Fall so. Die Anreise erfolgte über längst zum Großteil erforschte Gebiete. Gefahren hielten sich in Grenzen. Genießen war die Devise. Manchen Zielen muss man sich mit einer gewissen Grundhaltung nähern. Bei dieser Expedition waren vor allem Ruhe und Gelassenheit gefordert. Das war mir schon von Anfang an bewusst. Schließlich hatte ich mich ausgiebig informiert und wusste um die theoretischen Gefahren eines Vorhabens wie diesem.

Aus meinen Kopfhörern klang epische Musik. Zu den Noten von “Conquest of Paradise” von Vangelis legte ich den ersten Teilabschnitt zurück. Es ging raus aus der Definition von “Komfortzone”. Das Wetter war strahlend schön, die Vögel zwitscherten und noch war die Moral gut. Rund um mich nur längst Bekanntes, das ich aber plötzlich mit ganz anderen Augen zu sehen begann.

Zweite Etappe: aus- und aufrüsten

Zu “Never give up on your Dreams” von Two Steps from Hell legte ich die zweite Etappe meiner Expedition zurück. Das Wetter war unverändert. Die Sonne strahlte von einem Himmel, der so blau war, dass es fast weh tat. Die Wolken hatten Urlaub. Ein bisschen höhnisch kam mir das dann schon vor. Schließlich hatte ich etwas vor, das mein Leben nachhaltig verändern würde.

Ich legte eine kurze Pause ein. Zeit war vergangen. Viel oder wenig – wer wusste das schon? In Tagen wie diesen war auch Zeit nur noch ein theoretisches Konstrukt. Ich sah mich um. Nahm die Schönheit der Umgebung in mich auf. Ich kannte das alles schon, trotzdem war irgendetwas anders geworden. Ein Seufzer entkam mir. “So”, sagte ich entschlossen und dachte dabei an eine meiner ehamligen Chefinnen. Die hatte immer gesagt: “Wer ‘so’ sagt, hat nix zu tun.” Und sie hatte damit recht. Denn das “so” ist immer nur ein Auftakt. Ein Auftakt für das, was man tun muss. Ein letztes Mal kontrollierte ich meine Ausrüstung, dann machte ich mich auf zur letzten Etappe meiner Expedition.

Das letzte große Abenteuer

Der Weg zog sich. Er war wenig beschwerlich, fast zu einfach. Die Vorbereitung auf die kommenden Anstrengungen im Auge der finalen Herausforderung, des großen Ziels, musste damit eher geistig ablaufen. Denn bis unmittelbar vor dem letzten unerforschten Terrain dieser Erde war jede zu meisternde Challenge eigentlich Routine.

“The Final Countdown” von Europe tönte aus den Kofphörern. Die Ironie entging mir nicht. Ich atmete ein letztes Mal tief durch. Nur noch wenige Schritte trennten mich vor dem großen Unbekannten. Um 9 Uhr morgens Ortszeit war es dann endlich soweit. Ich blickte in das schwarze Loch meiner Destination. Es sah wilder aus, als ich mir in meinen wildesten Träumen vorgestellt hatte.

Aber außergwöhnliche Zeiten treiben Menschen zu außergewöhnlichen Dingen. Und ich hatte ja meine beste Ausrüstung mitgebracht. Es war schaffbar. Als ich meiner besten Freundin allerdings schließlich von meinem Abenteuer erzählte, meinte die nur lakonisch: “Ja, du hast das Backrohr geputzt. Na und?”