Die Balearen wehren sich nun gegen jene Art von Tourismus, die für eine Destination keinen Mehrwert und nur Troubles bringt: Sauftourismus. Neue Regeln sorgen nun nämlich in der Partydestination schlechthin für gehörig Ernüchterung. Was das bedeutet, ob Alkohol am Ballermann nun der Vergangenheit angehört und warum beue Regeln ziemlich gut sind:
Neue Regeln für Alkohol am Ballermann
Seit dem 11. Mai ist nun ein neues Gesetz in Kraft, das auch streng verfolgt wird. Ähnlich wie in den meisten amerikanischen Bundesstaaten ist Alkoholkonsum auf offener Straße sowie am Strand nun komplett verboten. Allerdings nicht auf der gesamten Insel Mallorca, sondern am Ballermann, in Teilen von Palma und Llucmajo sowie in Magaluf. Wer sich ein wenig auf der beliebten Insel auskennt, weiß, dass das jene Zonen sind, in denen es Touristen besonders wild getrieben haben. Wer beim Trinken am Ballermann und in den anderen erwähnten Zonen erwischt wird, muss bis zu € 3.000,− berappen.
Darf man nun am Ballermann gar nicht mehr trinken? Doch. Auch hier verhält es sich so, wie man das aus Amerika kennt. Natürlich dürfen die Terrassen von Bars und Restaurants sowie Party-Boote weiterhin Alkohol servieren. Und der darf natürlich auch getrunken werden. Der Verkauf von Alkohol ist in der Region Playa de Palma zwischen 21 Uhr 30 und 8 Uhr sogar verboten, Flatrate-Saufen und mehr als drei Drinks zu den Mahlzeiten in All-Inclusive-Hotels gehören hier ebenfalls der Vergangenheit an. Auch das ist aber längst noch nicht alles. Denn die verschärften Regeln für “verantwortungsvollen Tourismus” auf der Insel sehen weitere Verbote vor.
Rauchen auf Mallorca & weitere Verbote
So darf man auch zum Glimmstängel nur noch in ausgewiesenen Raucherbereichen von Lokalen und Clubs unterwegs sein. Restaurant-Terrassen und die offene Straße sind für Rauchende Tabu-Zonen, die eigentlich schon seit 2021 gelten, allerdings kontrolliert man streng seit letztem Jahr. Besonders am Strand wird ein Zuwiderhandeln teuer – bis zu € 2.000,− werden dafür fällig. Personen, die sich in der Öffentlichkeit erleichtern (sogenanntes Wildpinkeln) müssen € 400,− Strafe bezahlen. Selbiges gilt auch für Hunde. Das Geschäft nicht wegzumachen, kostet deren Menschen nämlich € 1.500,−
Ob es nun schon ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte ist oder einfach eine Erleichterung für die geplagten Augen von einheimischen Menschen: Oben ohne ist – abseits vom Strand – nicht mehr. Auch bei Männern nicht! Und komplett nackt unterwegs zu sein, steht nun auch am Strand unter Strafe. Megafone und Kostüme müssen künftig auch zuhause bleiben.
Was bringen die Verbote?
Jahrelang hat die Insel mit Partytourismus gutes Geld verdient – könnte man nun einwerfen. Warum also ändern? Tatsache ist, dass die Menge der komasaufenden Touristen schlicht für eine kleine Insel nicht mehr tragbar ist. Es ist nur verständlich, dass die Menschen, die auf Mallorca leben, keine Lust mehr haben, sich mit den “Hinterlassenschaften” der Partymeute beschäftigen zu müssen. Warum sollten sie auch? Mallorca ist wunderschön und hat so viel tolle Natur, wunderschöne Strände und zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Sauftouristen nur zu bitten, daheim zu bleiben und den eigenen Garten vollzupinkeln, zuzukotzen und die eigenen Nachbarn des Nächtens wach zu halten, bringt erfahrungsgemäß wenig. Wer sich jetzt daneben benimmt, zahlt wenigstens kräftig in die Gemeindekasse ein. Und Alkohol am Ballermann kann man ja künftig weiter konsumieren. Halt in gesitteter Manier, also in Maßen statt in Massen, vollständig bekleidet und so, wie das verantwortungsvolle Erwachsene nun mal tun. Bleibt nur zu hoffen, dass das feierwütige Partyvolk nicht auf andere, noch unberührtere Teil der Insel, ausweicht.
Beitragsbild: Eugene Zhyvchik auf Unsplash