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Last Christmas, I gave you my heart, but the very next day, you gave it away …” Wer kennt diese Zeilen nicht? Während der Song im Sommer gehört absolutes Aggro-Potential hat, gibt es doch rund um die Weihnachtszeit gefühlt kein anderes Lied, das Teile der Redaktion lieber hören. Aber was macht Last Christmas so erfolgreich? Welche Geheimnisse stecken im Video? Wir haben ein paar Last Christmas Funfacts für euch. Damit sorgt ihr an der Weihnachtstafel für Gesprächsstoff!
Wer hat Last Christmas geschrieben?
Ihr wollt doch auch alle Wham! rufen, oder? Tatsächlich hat aber nur ein Teil der beiden als Autor fungiert: Last Christmas ist von George Michael. Interpretiert hat er das Lied gemeinsam mit Andrew Ridgeley. Er ist der zweite Teil des Duos. Das Schreiben des Songs war übrigens Schnellschuss. Das damalige Label Epic wollte nämlich noch kurz vor knapp ein Weihnachtslied veröffentlichen. Je nach Quelle war es dann entweder am 30. November 1984 oder am 3. Dezember desselben Jahres soweit.
War Last Christmas sofort ein Erfolg?
Schon im ersten Jahr nach seiner Veröffentlichung freute sich das Duo (und das Label wohl umso mehr) über 1,4 Millionen Single-Verkäufe. Ridgeley und Michael konnten in den Einnahmen aber keine Dagobert Duck Geldbäder nehmen. Sie spendeten den Gewinn an die Wohltätigkeitsaktion Band Aid. Das war Teil der Einigung mit Barry Manilow. Der hatte Wham! nämlich wegen der Ähnlichkeit zu einem seiner Songs verklagt. Die genaue Summe der Einnahmen (und damit die Spendenhöhe) ist unbekannt.
Gleich nach seiner Veröffentlichung schaffte der Song es auf Platz zwei der UK-Charts. Vor ihm eine andere Weihnachtslied-Legende: Do They Know It’s Christmas? von Band Aid. Was uns wirklich verwundert: Auf Platz eins der Singlecharts schaffte es das Weihnachtslied in der Heimat von Michael & Ridgeley erst im Januar 2021. In Deutschland war das Kunststück 12 Monate später, am 24. Dezember 2021, vollbracht. Das ist eine ziemlich lange Zeit. Angeblich hat kein Lied je länger gebraucht, um an die Spitze zu gelangen. In den unteren Top-10-Plätzen war Last Christmas bisher über 130 mal zu finden. Wham! dürfte die Chartplatzierung herzlich egal gewesen sein. Die Verkaufszahlen passten ja von Anfang an.
Last Christmas in den USA
Man fragt sich schon, wie ein Song in Zeiten der Globalisierung kommerziell in Europa so erfolgreich sein kann, es aber in die Charts in den USA so schwer schafft. Es brauchte den Tod von George Michael im Jahr 2016. Die Top 40 der US-Singlecharts eroberte das Weihnachtslied dann erst zwei Jahre später.
Worum geht es in Last Christmas eigentlich?
Wer das Video noch nie gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Die Story ist eigentlich schnell erzählt. Eine Gruppe Freunde fährt über Weihnachten in ein Skigebiet (welches, das werden wir noch verraten). Man schmückt gemeinsam den Christbaum. Schnell wird klar: Hier sind zwei Haupt-Paare mit Freunden unterwegs. Mit heteronormativem Blick betrachtet, haben der Mann von Paar 1 und die Frau von Paar 2 eine Vorgeschichte von letztem Weihnachten. Die scheint aber von kurzer Dauer (“Tell me Baby, do you recognize me?”) gewesen zu sein. Der enttäuschte Man hat also eine Neue, macht dem One Night Stand Vorwürfe, dass sie ihn nur zum Ausweinen (“I guess I was a Shoulder to cry on”) benutzt hat. Und schwört sich nun, besser auf sein Herz achtzugeben.
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Der Sänger (George Michael) scheint verwirrt zu sein. In Strophe vier behauptet er “Now I’ve found a real Love, You’ll never fool me again“. Und am Ende? “Mabe next year I’ll give it to Someone speical“. Also wie jetzt? Guckt man sich das Video genau an, merkt man auch, dass es zwei Zeitebenen gibt. Aber wir wollen da jetzt kein Fass aufmachen. Wenn euch das sehr interessiert, schaut gerne rüber zu einem Artikel der FAZ schauen. Hier hat sich der Germanist Uwe Ebbinghaus 2016 sehr nüchtern mit der Storyline auseinander gesetzt.
Warum ist Last Christmas so erfolgreich?
Okay, einige von euch werden jetzt wahrscheinlich aufheulen. Klar liebt nicht jeder den Song. Viele hassen ihn sogar regelrecht. Also lasst uns die Frage anders stellen: Was macht Last Christmas so erfolgreich? Einerseits ist da das Video. Wie kann man das nicht mögen? Grinsende Menschen, die mit Föhnfrisuren aus Autos steigen. Mit Gondeln in eine einsame Hütte gebracht werden. Es ist Weihnachten und rundherum versinkt alles in Schnee. Es gibt gutes Essen, Freunde, eine Schneeballschlacht. Wer hätte so einen Ausflug nicht auch gefeiert?
Dazu ist der Song wahnsinnig eingängig. Das hat auch damit zu tun, dass er eigentlich nur aus Refrain besteht. Er wiederholt sich sechs Mal! Die Melodie ist ebenso einfach. Dazu ein bisschen Schellenanklänge und schon ist der Zauber gelungen.
Wo wurde Last Christmas gedreht?
Den Hinweis darauf gibt es gleich zu Beginn: die Freunde steigen in eine der roten Gondeln im Schweizer Skigebiet Saas-Fee. Rote Gondeln gibt es immer noch. Aber die Last Christmas Hütte hat mittlerweile ihre Farbe gewechselt. Sie ist heller als im Video. Sie liegt nicht am Berg, sondern ist über einen Waldweg erreichbar. Mieten kann man sie nicht. Das ist aber egal, denn die Innenaufnahmen zu Last Christmas entstanden wo anders. Fast schon erstaunlich, dass der Ort nie wirklich Werbung damit gemacht hat. Also eigentlich nie. Also wirklich nie.
Übrigens: Bei der Erstellung dieses Artikels hat das Last Christmas Video in seiner 4K Version, das vor 14 Jahren hochgeladen wurde, 852 Mio. Aufrufe. Schau doch mal rüber und verrate uns in den Kommentaren, bei wievielen Views der Zähler zum Zeitpunkt stand, als du unseren Artikel gelesen hast. Wir vergeben extra Chillings dafür!