Was die Salzburger Festspiele für Kultur-Fans, das sind die Festspiele der Alpinen Küche für Kulinarik-Begeisterte und Foodies. Fünf-Hauben-Koch Andreas Döllerer trommelte hochdekorierte Kolleginnen und Kollegen sowie Touristikerinnen und Touristiker in Zell am See zum bereits fünften Mal zusammen, um pure, heimische Produkte in der Spitzengastronomie hochleben zu lassen.
Kulinarik erleichtert Gästen Entscheidung
Gleich vorweg: Genuss ist ein überzeugendes Argument, wenn es um die Wahl der Urlaubsdestination geht. Astrid Steharnig-Staudinger, Chefin der Österreich Werbung, hatte in Zell am See Daten und Fakten mit im Gepäck: “Für 15 Prozent der Reisenden ist Kulinarik ein Motiv, sich für eine Destination zu entscheiden, immerhin fünf Prozent machen eine explizite Wein- oder Kulinarik-Reise.”
Auf der Bühne im Ferry Porsche Congress Center in Zell am See war sie mit den Salzburger Koch-Legenden Karl und Rudi Obauer (Restaurant Obauer, Werfen), dem oberösterreichischen Newcomer Klemens Gold (Restaurant Rau, Großraming) und Leo Bauernberger, SalzburgLand Tourismus-Geschäftsführer. Einen großen Meilenstein für die internationale Wahrnehmung der heimischen Küche, da waren sich die Diskutierenden einig, bedeute die Rückkehr des Guide Michelin Anfang 2025, der nach langer Pause wieder Spitzenleistungen von Köchinnen und Köchen bewertet und auszeichnet.
Saibling, Kraut und Senf
Klingende Namen wie Andreas Döllerer (der Schirmherr der genussvoll-alpinen Festspiele), der Schweizer Drei-Sterne-Virtuose Sven Wassmer oder Küchen-Purist Klemens Gold (frisch verheiratet und vielen noch als Klemens Schraml bekannt) trafen sich auf der Bühne, um über beste Produkte und edle Zubereitungsweisen zu sprechen – und live vor Publikum brutzelnde und duftende Kreationen zuzubereiten.
In der Mittagspause konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an fünf Stationen Köstliches aus der Alpinen Küche beim Alpine Lunch genießen. Und sich davon überzeugen, dass sich der Blick über Tälerrender lohnt. Döllerer entschied sich beispielsweise, ein vegetarisches “From Nose To Tail” vom Krautschädel zu kredenzen. Kohlrabi und Senf fanden in feiner Harmonie zusammen, verantwortlich zeichnete Christof Schernthaner vom Tauern Spa (das der Chill Report bereits besucht hat). Und wenn es um Alpine Küche geht, darf freilich der Saibling als “Local Hero” aus der Küche des Zellers Florian Zillner nicht fehlen.
Festspiele der Alpinen Küche: Leistung darf noch sichtbarer werden
Bei den Festspielen der Alpinen Küche wurde klar, dass Kommunikation ein Thema ist, an dem noch gefeilt werden darf. “Bevor man über Nordic Cuisine gesprochen hat, gab es in Skandinavien quasi nur das Smørrebröd”, bringt es ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger auf den Punkt. “Das Thema Kulinarik war bis vor wenigen Jahren ausbaufähig in unserer Kommunikation. Das wollten wir dringend ändern. Denn kaum ein anderes Thema ist für die Positionierung Österreichs als Urlaubsdestination so prädestiniert wie die Spitzenleistungen unserer Gastronomie und unserer Landwirtschaft”, sagt sie.
Die Topografie in Österreich sei einzigartig – vom Burgenland bis nach Vorarlberg gibt es für Gäste eine unglaubliche Vielfalt an herausragenden Produkten. Aber auch an Persönlichkeiten zu entdecken, die das Land kulinarisch ausmachen. “Genau diese ‘Originale’ wollen wir in unserer Kommunikation verstärkt vor den Vorhang holen und damit Österreich international als führende Kulinarikdestination positionieren.”
Beitragsbild: © SLTG/Leo