Der Urlaub. Das sollte eigentlich die schönste Zeit im Jahr sein. Und meistens ist er das auch. Doch einige Dinge führen dazu, dass sich viele Reisende genervt im Urlaub fühlen. Wir haben uns in unserer Community umgehört und können natürlich auch aus eigenem Erfahrungsschatz berichten, was Reisende unterwegs oft richtig stört. Habt ihr Ergänzungen? Lasst sie uns in den Kommentaren wissen!
Reservierte Liegen
Der Klassiker schlechthin. Schon frühmorgens sind die besten (oder in manchen Hotels: alle!) Liegen mit Handtüchern besetzt. Vati musste ausrücken und gleich mal sein Revier abstecken. Bevor er samt Family jedoch in solches zurückkehrt, muss er noch eine Runde schlafen, sich waschen und frühstücken gehen. Seid nicht solche Menschen. Das ist nämlich wirklich nervig. Und seid auch nicht Hoteliers, die sowas zulassen. Konsequent einfach den ganzen Krempel wegräumen, wenn länger als 45 Minuten niemand da war, hilft enorm. Schilder helfen nicht.
Flugzeug-Klatscher und -Gangsteher
Wer schon genervt im Urlaub ankommen möchte, sollte einen typischen Ferienbomber buchen. Denn mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit wird da ordentlich applaudiert, wenn der Pilot oder die Pilotin es wieder mal (und wider Erwarten?) geschafft hat, seinen Job zu tun. Einigen mag das nett vorkommen, schließlich soll es eine Art Anerkennung der Leistung des Personals sein. Worüber die sich aber wirklich freuen würden? Wenn sie für ihre außergewöhnlichen Arbeitszeiten, engelsgleiche Geduld und insgesamt nicht grad einfachen Arbeitsbedingungen ordentlich entlohnt würden. Das spielt’s aber bei einem € 49,− Ticket nach Malle wohl eher nicht.
Und noch was: Wenn das Flugzeug steht, dauert es in der Regel noch allermindestens zehn Minuten, bis die Türen geöffnet werden. Und auch dann muss erstmal die First aussteigen, dann die Business. Es bringt also gar nichts, sofort aufzuspringen, sobald der Flieger nicht mehr rollt. Ihr riskiert nur eine Genicksverspannung. Und wenn ihr das tut, um als erster raus zu kommen, obwohl ihr auf 53 K sitzt, ist das sowieso vordrängen – und damit unverzeihlich.
Vordrängen
Damit sind wir schon beim nächsten Punkt. Vordrängen. Wer sich vordrängt, beweist damit nicht etwa “Ellenbogen- oder Führungsqualität”. Im Gegenteil. Es ist ein Zeichen von Rücksichtslosigkeit, Kleingeistigkeit und Gier. Egal, ob man diesen Exemplaren am Buffet, beim Aussteigen aus dem Flieger, beim Einsteigen ins Boot oder vor der Monalisa begegnet: Wir sind davon garantiert genervt im Urlaub – und daheim genauso!
Ah, und ein naher Verwandter des Vordrängens darf auch nicht unerwähnt bleiben. Das Okkupieren. Es ist auch nicht wahnsinnig famos, den wunderschönen Spot am Infinitypool für eine dreistündige Fotosession in Beschlag zu nehmen. Egal, wieviele Instagram-Follower man (gekauft) hat. Ja, jeder will “das eine, schöne Foto”. Aber auch das ist doch mit Respekt machbar, hoffen wir.
Verschwenden
Wirklich kein feiner Wesenszug: zum Buffet latschen und die Teller so voll wie möglich machen. Nur, um dann alles stehen zu lassen. Warum? Werden wir nie verstehen. Schließlich ist Lebensmittelverschwendung echt kein Kavaliersdelikt.
Arroganz
Ja, es gibt Länder, in denen Dinge anders funktioneren als bei uns. In denen die Uhren vielleicht ein bisschen langsamer ticken. Oder in denenes aus unserer Sicht einfach effizientere Wege gäbe, wie man Aufgaben löst. Aber: Wer zu Gast in einem Land ist, ist hoffentlich nicht dort, um die Menschen vor Ort zu missionieren. Im Supermarkt im italienischen Kleindorf geht an der Kassa nix weiter, weil die Kassiererin mit einer Kundin quatscht? Na und! Du bist im Urlaub.
Und das ist vielleicht der Kit, der das dortige Sozialgefüge zusammenhält. In Thailand empfindet man das Service am Pool zu langsam? Es hat auch 35 Grad und eine Million Prozent Luftfeuchtigkeit. Da sind die meisten von uns froh, sich gar nicht bewegen zu müssen. Kurz: Reisende sollten sich nicht wie Imperialisten verhalten. Oh, und auch Mitreisende sind vielleicht nicht ganz heiß auf Vorträge im Urlaub.
Achtlosigkeit aka “deppert herumstehen”
Die Kollegen von Die Presse haben vor kurzem ganz gut beschrieben, wie nervig es ist, wenn Menschen einfach so im Weg herumstehen. Klar, jeder schaut gern Sehenswürdigkeiten an. Jeder macht gern ein wohlüberlegtes Foto. Oder lässt Imposantes gern ein bisschen auf sich wirken. Dabei sollte man aber bedenken, dass am gewählten Urlaubsort in der Regel auch hier Lebende unterwegs sind. Und die haben eben Orte, an die sie gelangen müssen. Die wollen am Heimweg von einem stressigen Arbeitstag vielleicht nicht fünf Touristengruppen ausweichen müssen, nur weil die einfach über die gesamte Gehsteigbreite verteilt im Weg stehen.
Mangelnder Respekt vor Regeln
Was viele von uns auch genervt im Urlaub die Augen verdrehen lässt, sind jene Menschen, die sich über Regeln hinwegsetzen. Sicher, Kinder sind supersüß. Verstehen wir. Aber wenn der Pool dezidiert “Adults Only” ist (oder das Hotel, das Restaurant, der Liegebereich, das Spa), dann wär’s ganz schön, würden sich Eltern mit Kindern dran halten. Genauso, wie man nackt in der Textilsauna (und umgekehrt) absolut nichts verloren hat. Wenn es für etwas Regeln gibt, dann zeugt es einfach von guter Erziehung, sich daran zu halten.
Was nervt euch im Urlaub sehr? Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen!