Der Duden definiert den Begriff Sandwich als “zwei zusammengeklappte belegte Brotscheiben“. Hinter dieser profanen Umschreibung können sich jedoch wahrhafte Gaumenfreuden verbergen. Bloß, bis in unsere Breiten hatte sich das lange Zeit noch nicht so recht herumgesprochen.
Ein Umstand, der sich zu der Wiener Glück im Herbst des vergangenen Jahres schlagartig ändern sollte. Der aus Chicago stammende Darrin McCowan eröffnete nämlich im September 2022 mit dem Dazwischen eine Anlaufstelle für Hungrige – macht er Wiens bestes Sandwich?
Sandwich Revolutionaire
Vielsagend hängt das unauffällige Bild mit der wesentlich auffälligeren Botschaft im schlichten Gastraum des Lokals. 8 Sitzplätze warten bei unserem Besuch auf ihre Gäste, immer wieder kommen englischsprachige Natives, um Speisen zum Take Away abzuholen. Offensichtlich ist nicht nur McCowan selbst die Absenz brauchbarer Sandwiches in seiner neuen Heimat aufgefallen, sondern auch anderen amerikanischen Expats. Sie haben im Servitenviertel vermutlich ein Stück des alten Zuhauses wiederentdeckt.
Mit gutem Recht darf man wohl behaupten, dass das Hauptaugenmerk nicht auf Interieur und Ambiente gelegt wird. Wiewohl Empfang und Service sehr nett und herzlich sind, konzentriert man sich auf gutes Essen und Trinken. Vielleicht ohnehin wichtiger, gelingt jedenfalls voll umfänglich.
Speisekarte
Wie bereits eingangs erwähnt, lässt sich der Begriff Sandwich weit fassen. Der Duden liefert also die Legitimation für eine sehr vielfältige Karte. So werden neben klassischen B.L.T. (Bacon, Lettuce, Tomatoe) Sandwiches auch überaus spannende Burger- und Hot Dog-Kreationen geboten. Beispielsweise gibt es da den – in diesem Fall quasi völkerverbindenden – Klassiker Chicago Dog. Mit leichter Schärfe kommt eine eigens aus reinem Rindfleisch in Wien 16 gewurstete Frankfurter im, mit Mohn bestreuten, hausgemachten luftigen Bun daher. Ein Gedicht, das unbedingt mit den Finger verzehrt werden will, die Sauerei gehört dazu.
Fein fällt auch der Dazwischen Burger mit umwerfender Speckmarmelade (sic!) im selbstgemachten Brioche Bun aus, bestellt unbedingt die hausgemachten Fries dazu. Veganes Highlight ist der Whats Up Doc. Was hier aus einer Karotte als Wurst-Ersatz gemacht wird, grenzt an Zauberei. Zu diesem Zweck wird sie zuerst gegrillt, dann über Hickory Holz geräuchert und zum Abschluss sous-vide gegart. Das Kunstwerk wird mit herrlich karamellisierten Zwiebeln mit dem notwendigen Crunch garniert, ein Dreamteam.
Getränkeauswahl
Der Selbstbedienungs-Getränkekühlschrank hat einige unerwartete Perlen zu bieten. Vor allem Bierliebhabende werden auf ihre Kosten kommen. Bis zu 20 unterschiedliche Sorten stehen zur Auswahl. Darunter das süffige Münchner Spaten Bier oder das belgische Dubbel Honey, I Love You. Gebraut in Wien handelt es sich dabei um ein kräftiges Bockbier, das mit Orangenschalen und Honig verfeinert ganz ausgezeichnet zu geschmacksintensiven Speisen passt. Aber Achtung, es verfügt über stolze 8,5 %!
Fazit
Wer Wiens bestes Sandwich (im weitest möglichen Wortsinn) genießen will, der ist hier richtig. Es ist nahezu unmöglich sich auf eine Nummer Eins festzulegen, zu gut sind die unterschiedlichen Kreationen. Selbstgebackenes Brot, eigens eingelegte Pickles und Wurst nach Rezeptur des Hauses, man schmeckt die Liebe zum Detail. So bleibt also keine andere Wahl als wiederzukommen. Mit großer Freude blicken wir bereits jetzt dem Merguez Royale oder dem El Cubano entgegen.
Dazwischen – The Sandwich Spot
Pramergasse 21, 1090 Wien
dazwischen-wien.at
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