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Rocky Horror Show in Wien: God damnit, Janet!

Das bad, bizarre und bloody brilliante Musical ist wieder zurück. Bis 27. Februar begeistert die Rock Horror Show in Wien seine Zuseher·innen.
Rocky Horror Show in Wien Aufmacherbild Rocky Horror Show in Wien Aufmacherbild

“Boring!” rufen Stimmen aus dem Publikum, als Sky du Mont an diesem Premierenabend der Rocky Horror Show in Wien auf die Bühne tritt und damit beginnt, die Geschichte rund um Janet und ihren Verlobten Brad zu erzählen. Schon nach zwei Minuten erkennt man, wer hier die eingefleischten Rocky Horror Show Fans sind. Denn die Erstbesucher·innen drehen irritiert die Köpfe. Einige versuchen, die Zwischenrufer·innen zu shshn. Vergeblich, wie sich später herausstellen wird. Denn die Rocky Horror Show ist ein bizarrer Spaß, der mit ordentlich Publikumsinteraktion daherkommt. Und selbstverständlich sind die Zwischenrufe gewollt. Sky du Mont pariert sie gekonnt (“Ich bekomme zumindest bezahlt dafür!”).

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Die Handlung der Rocky Horror Show

Im Publikum folgen zahlreiche Travestie-Künstler·innen in großer Abendrobe, Teenies in Korsagen und durchtrainierte Muskelmänner in knappen Höschen neben älteren Herrschaften in Twinset und Anzug der Geschichte der beiden Verliebten. Die ist eigentlich schnell erzählt. Janet und Brad sind mit dem Auto unterwegs. Sie wollen ihren Freund Dr. Everett Scott (“Booh!”) besuchen. Und kurz nachdem das Paar ein Schloss passiert, erleidet es eine Autopanne. Sie laufen zu dem verfallenen Gebäude und wollen von dort telefonieren.

Sky Du Mont Rocky Horror Show in Wien
Sky du Mont führt als Erzähler durch den Abend © BB Promotion/Jochen Quast

Es öffnet ihnen ein unheimlich wirkender Diener, Riff Raff. Er und das Hausmädchen Magenta führen Brad und Janet zu ihrem Herrn Dr. Frank’n’ Furter. Der ist allerdings gerade damit beschäftigt, einen Menschen nach seinen Vorstellungen (mit veritablem Sixpack) zu erschaffen. Brad und Janet fühlen sich von Anfang an unwohl. Schließlich laufen die Menschen (Menschen?) hier in Unterwäsche rum, der Boss trägt Strapse und mörderisch hohe High Heels, es geht um Sex. Janet und Brad, beide straight und aus den 50ern, wollten sich doch eigentlich für einander aufsparen. Doch dann beginnt eine alles verändernde Nacht …

Time is fleeting

Hits wie “Sweet Travestie” und “Hot Patootie” lassen das Publikum – geil auf Leben, wie es ist, mitschunkeln. Spätestens beim “Time Warp” springen die begeisterten Fans von ihren Sesseln und tanzen einfach mit. Ist das der Tatsache zu verdanken, dass das Publikum so hungrig nach Leben (wink, wink – Musicalzitat) ist? Nein. So war es schon immer, so wird es hoffentlich immer bleiben. Denn auch das macht den Charme der schrillen, witzigen, absurden, bizarren und kunterbunten Produktion aus. Die Time ist tatsächlich fleeting. Und dann ist auch schon der Moment gekommen, an dem der Time Warp zum letzten mal ertönt. Standing Ovations? Die sind vorprogrammiert. Nämlich bereits seit den 1970ern.

Oliver Savile als Frank’n’ Furter, Sev Keoshgerian (Brad) und Claire Keenan (Janet). © BB Promotion/Jochen Quast

Denn schon seit ihrer Uraufführung 1973 in London ist das Musical von Richard O’Brien ein weltweites Phänomen. Drag Show meets Rockkonzert, meets Theater und Burlesque. Dass das in den 70ern schon funktionierte, verwundert rückblickend sogar. Jetzt ist die Show endlich in ihrer Zeit angekommen. Nichts entrüstet mehr (zumindest die meisten), es geht nur noch um den Spaß. Den bringt die Inszenierung durch Sam Buntrock in großem Maß auf die Bühne. Tipp: auch die legendäre Verfilmung “The Rocky Horror Picture Show” mit Susan Sarandon als Janet (Slut!) kann man mal wieder anschauen.

Rocky Horror Show in Wien – yay or nay?

Wer Lust auf einen witzigen, kurzweiligen Abend hat, sollte sich den Spaß nicht entgehen lassen. Wichtige Info: bis auf die Erzählerstimme ist das gesamte Musical in Englisch. Sky du Mont ist bis zum 21. Februar im Einsatz. Dann übernimmt bis zum Ende des Gastspiels am 27. Februar der EAV-Sänger Klaus Eberhartinger die Rolle. “Die Rocky Horror Show ist Kult. Und die Rolle des Erzählers ist eine wahre Herausforderung, bei der Spontanität gefragt ist, da das Publikum sich ja aktiv an der Show beteiligt. Und darauf freue ich mich besonders. Bin schon sehr gespannt, welche Zwischenrufe sich das Wiener Publikum für mich überlegt”, so das Multitalent.

Rocky Horror Show in Wien
Riff Raff (Christian Lunn) beim Time Warp. © BB Promotion/Jochen Quast

Während der gesamten Vorstellung sind FFP2 Masken Pflicht. Doch das stört kaum, denn schon nach ein paar Sekunden ist man sowieso damit beschäftigt, das Geschehen auf der Bühne und im teilnehmenden Publikum zu beobachten. Fans großer Ensembles und großartiger Tanzkunst werden wahrscheinlich nicht sehr happy mit der Inszenierung. Dafür wird man nie müde zu bewundern, wie grazil sich Frank’n’Furter auf seinen Hacken bewegt.

Karten sind ab 33,50 Euro erhältlich. Spielort ist das Museumsquartier Wien. Hier geht es zum Spielplan und zu den Tickets.

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