Gargas, Provence/Frankreich. Rechercheaufenthalt. Hotel Review Coquillade
Die Location
Das Coquillade Provence Resort & Spa liegt etwa 50 Kilometer östlich von Avignon. Das Hotel ist Mitglied der Relais & Châteaux Resorts. Es thront auf einem Hügel, umgeben von Weinbergen und ganz viel Natur. Der Blick fällt auf leuchtende Lavendelfelder ebenso wie auf alte Olivenhaine. Die Anreise mit dem Auto dauert vom Flughafen Marseille aus rund eine Stunde.
Sobald man die Autobahn verlässt und auf der D900 kleine Dörfer passiert und je weiter man sich “der Coquillade” nähert, desto idyllischer präsentiert sich einem die Postkartenschönheit der Provence. Die Auffahrt zum Hauptgebäude des Resorts führt durch ein regionstypisches und kunstvoll geschmiedetes Tor, eine gewundene Zypressenallee entlang. Das Auge fällt auf die Weinstöcke, die Gärten, die Umgebung – und man möchte eigentlich nur noch eins: für immer bleiben. Denn weit und breit ist nichts, außer wundervoller Natur.
Stil und Charakter
Das Anwesen war einst ein kleines Dorf, in das sich der Schweizer Andy Rihs 2006 verliebte. Der Unternehmer und einstige CEO des Hörgeräteherstellers Sonova kaufte das gesamte Ensemble und verwandelte es gemeinsam mit Freunden in einem Gemeinschaftsprojekt zu dem, was heute das Coquillade Provence Resort & Spa ist. Man wohnt daher nicht in einem Resortkomplex. Die Zimmer sind in ehemaligen Landhäusern, sogenannten Bastiden, untergebracht und alle von außen begehbar.
Im gesamten Anwesen dominiert rustikaler Chic. Steinwände, Naturmaterialien und angenehme Farbgebung sorgen für einen ursprünglichen und heimeligen Charakter. Viele der Interior-Details sind kleine Besonderheiten. So bildet ein riesiger Kristallleuchter im Fine Dining Restaurant das pièce de résistance, während in der Lalique Bar kleine Lerchen (“Coquillades”) die Wandleuchten zieren. Zahlreiche Kunstwerke zieren die Wände.
Ausstattung und Service
Wer hier Urlaub macht, wohnt in einem kleinen Dorf. Dementsprechend großzügig ist auch der Platz, der allen Gästen zur Verfügung steht. Denn die Gäste aus nur 63 Zimmern teilen sich zwei riesige Außenpools, einen Innenpool, eine Sauna, ein Spa, ein Gym, drei Restaurants und Bars sowie die unendliche Natur rund um das Anwesen. Privatsphäre ist hier kein Problem. Das Gym ist supermodern ausgestattet und verfügt über die neusten Geräte. Spa-Treatments wie Massagen sind nach längeren Radtouren eine echte Wohltat.
Das Service ist durchwachsen. Während manche der Mitarbeiter∙innen hervorragende Arbeit leisten, wird man von anderen Teilen arrogant auf Französisch gefragt, ob man denn kein Französisch könne, wenn man es wagt, auf Englisch zu bestellen. Hier ist definitiv etwas Luft nach oben. Uns ist klar, dass der coronabedingte Fachkräftemangel hier eine wesentliche Rolle spielt. Doch wenn es schon nicht klappt, sich einige wichtige Phrasen der Weltsprache Englisch anzueignen, könnte man es doch wenigstens mit einem Lächeln, mit Händen und Füßen oder einem Handy-Translator versuchen. Unser Tipp daher – und der gilt eigentlich für ganz Frankreich – Google Translate ist ein Lifesaver. Oder bewahrt dich als Allergikerin zumindest davor, aus Versehen letale Meeresfrüchte zu bestellen. Eine echte Perle ist Antoine. Der Träger der Clefs d’Or ist einfach hinreißend, klug und macht einen tollen Job, ebenso wie sein Chef, General Manager Mr. Bachmann.
Zimmer
Die bislang 63 Zimmer sind wunderschön gestaltet. Man betritt sie von einer Außengalerie oder der “Dorfstraße”. Im Inneren empfangen einen beruhigende Grau- und Weißtöne. Das überaus großzügige Badezimmer wartet mit einer Regendusche und einer wunderbaren Badewanne auf. Selbstverständlich steht auch duftendes Badesalz bereit. Die Kosmetikprodukte sind allesamt in wiederbefüllbaren, sehr hübschen Spendern untergebracht. Sie wirken hochwertig, pflegend und duften angenehm.
Die Betten locken mit hervorragenden Matratzen, einer schönen Kissenauswahl und Aussicht Richtung Balkon. Und von dem wiederum genießt man ein Panorama, das einzigartig ist. Die Balkone sind großzügig und mit gemütlichen Sonnenliegen und Schirmen ausgestattet. Hübsche Schlapfen und ein flauschiger Bademantel ergänzen das Angebot. Oh, und was auch toll ist: die Lichter, die automatisch angehen, wenn man die Toilette oder den begehbaren Kleiderschrank betritt. 2022 sollen fünf weitere Suiten dazukommen. Schon jetzt beliebt sind die Pool-Suiten mit privatem Pool und Jacuzzi.
Impressionen
© Coquillade Provence Resort & Spa
Essen und Trinken
Im Restaurant “Les Vignes et son Jardin” sitzt man auf einer Terrasse und blickt in die Weinberge – hinter denen abends hier die Sonne untergeht. Das Frühstücksbuffet, das hier offeriert wird, ist eines der besten, das wir je in einem Hotel hatten. Es ist nicht wahnsinnig umfangreich, aber es ist so voll mit Spezialitäten und Feinheiten, dass man gar nicht weiß, was am besten schmeckt. Gegrilltes und fein gewürztes Gemüse, ein Avocadosalat zum Reinlegen, feiner, perfekt knuspriger Speck, herrliche Käsesorten, frisches Obst und Gemüse und das beste Gebäck der Welt sind nur ein paar der Dinge, von denen wir auch zuhause noch träumen. Das Abendessen hier ist provenzialisch inspiriert. Die Zutaten stammen – wie auch in den anderen Restaurants – teilweise aus dem eigenen Garten.
Eine Lunch-Option ist das sizilianische Restaurant “Cipressa”. Hier verdient die Pizza alla Norma fünf Sterne Superior. Das Geheimnis verriet uns General Manager Herr Bachmann: der Pizzateig ist echter Sauerteig, der darf sich also Zeit lassen beim Gehen. Das macht ihn schmackhafter und bekömmlicher. Das brandneue Fine-Dining-Restaurant “Avelan” schickt die Gäste auf eine geschmackliche Erkundungstour durch die Welt. Die Speisen sind kleine Kunstwerke, ihre Präsentation auch. Highlight auf den Karten – egal wo man isst – sind auf jeden Fall die Weine. Sie kommen teilweise vom hoteleigenen Weingut “Aureto”.
Was wir lieben
Direkt am Hotelgelände gibt es die Möglichkeit, die Weine des hoteleigenen Weingutes zu verkosten und zu kaufen, ebenso wie im Aureto Shop unten an der D900. Dort gibt es auch die hübschen Weingläser mit dem Vogel-Logo vom Coquillade Provence Resort & Spa. Zum Hotel gehört auch ein E-Bike-Verleih. Mit den modernen Rädern durch die umliegenden Dörfer und die wunderschöne Natur zu radeln, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Die wundervollen Gärten und das hervorragende Essen sind ein Traum. Und die kleine Überraschung am Ende des Aufenthalts, die alle Gäste bekommen, finden wir großartig. Das Hotel legt übrigens auch viel Wert auf Nachhaltigkeit. Lobenswert!
Worüber wir uns beim nächsten Besuch freuen würden
Ein bisschen mehr Wärme im Service.
Für wen es geeignet ist & Fazit
Das Hotel ist ein wunderbarer Ort für ein romantisches Getaway, am besten dann, wenn die Lavendelfelder blühen und ihren betörenden Duft verströmen. Wer gerne Wein trinkt, gut isst, entspannen will und gerne Fahrrad fährt, ist hier absolut richtig. Es gibt auch Zimmer für Familien.
- familienfreundlich
- teilweise barrierefrei
- Haustiere erlaubt
- Spa
TOP-TIPP
Nur rund 20 Minuten mit dem E-Bike entfernt liegt die ehemalige Ockermine von Gargas (Mines de Bruoux). Hier gibt es täglich mehrere Führungen, die ziemlich spannend sind. Unbedingt eine warme Jacke mitnehmen! Ein weiterer Ausflugstipp mit dem Rad ist die zauberhafte Ortschaft Roussillon auf einem Hügel. Hier kann man wunderbar schlendern, Kaffee trinken und Fotos machen. Der Ort ist bekannt für seine roten Gebäude.
Weitere Informationen & Buchung: www.coquillade.fr/de/
Letzter Besuch: September 2021
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