Letzte Woche habe ich in meinem Editorial darüber geschrieben, dass man sich in ereignislosen Zeiten die Happenings halt selber schaffen muss. Heute findet diese Ansichtssache seinen zweiten Teil. Das Unglaubliche ist nämlich passiert: sowohl meine Etsy-Bestellung als meine Unique Vintage Bestellung sind nun endlich eingetroffen. Beide haben eine längere Odyssee hinter sich. Letztere aber hat aber sogar unglaubliche vier Wochen und zwei Tage zu mir gebraucht.
Die letzten 21 Tage dieser Reise verbrachte das Paket wohlgemerkt beim Zoll in Österreich. Im Prinzip hat es also drei Wochen für die 14,6 Kilometer zwischen Zollamt und meiner Adresse benötigt. In derselben Zeit bin ich zwar nur 150 kilometer gelaufen, aber hey: kann vorkommen. Muss ein wahnsinnig komplizierter Vorgang gewesen sein, die drei Kleider für den Zoll anzumelden und abzufertigen. Sicher, das Paketaufkommen ist sicher höher als vor der Pandemie. Aber ich hätte da eine Lösung, die sich in anderen Unternehmen bei zu viel (bezahlter) Arbeit als sehr sinnvoll erwiesen hat: mehr Menschen einstellen. Das soll angeblich außerdem die Nebenwirkung haben, dass es weniger arbeitslose Menschen gibt. Aber vielleicht habe ich da nur zu kurz gedacht.
Das Paket mit einem Warenwert von 150 Euro wurde also heute von einem griesgrämigen Mitarbeiter geliefert, der noch 71,64 Euro Nachname wollte. Ihr wisst schon: Zoll und so. Obwohl: so genau konnte er es mir anfangs gar nicht sagen, was ich jetzt zu entrichten hatte. Man konnte das Geschmiere am Paket nicht richtig lesen. Und: Kartenzahlung? Wo denkst du hin. Doch nicht bei der Post und zu Pandemie-Zeiten. Bares muss her. Ich hatte zufällig 80 Euro. Aber guess what: die Post gibt dir nicht heraus. Du musst es auf den Cent genau haben oder eben aufs Wechselgeld verzichten. Irgendwie hab ich dann Kleingeld ausfindig gemacht, aber auch für dieses Dilemma habe ich eine Idee, die ich der Post hiermit gratis zur Verfügung stelle: Kartenzahlung akzeptieren. Oder eventuell vorher schriftlich (ihr habt ja so eine fancy App) Bescheid geben, wann man sich wieviel Geld zu richten hat. Bitte, gern geschehen.
Während ich mich so aufrege, lese ich online, dass sich die Beschwerden über Mitarbeiter:innen, die gar nicht erst klingeln, sondern nur einen gelben Zettel da lassen, häufen. Ich muss mich also fast glücklich schätzen, dass mir die Post mein Paket überhaupt gebracht hat, nicht? Wenn ich dann lesen muss, dass vonseiten selbiger jetzt erwogen wird, mit einem Spezialschlüssel einfach direkt ins Vorzimmer zu gelangen, kostet mich das ein müdes Lächeln. Ich muss mich nicht erst über Versicherungsbedenken, Sicherheitsbedenken etc. auslassen. Denn ein Unternehmen, das es im Jahr 2021 nicht zusammenbringt, mir Kartenzahlung anzubieten bzw. mir im Vornherein verlässlich zu sagen, wann ich wieviel Geld bereithalten soll, wird eh an den technischen Voraussetzungen scheitern. Dass dann alle nur noch bei Amazon einkaufen bzw. Prime als Lieferdienst nutzen, darf dann aber auch niemanden mehr wundern.
Was ist euer Aufreger der Woche?
2 Kommentare
…das dilemma kenne ich auch gut! – ich bestell eh schon nix aktiv – eben, weil die post doch nicht alles bringt – aber wenn dann doch mal eine sendung kommt, die zugestellt werden sollte, dann findet der postschneck (vor 14h brauche ich gar nicht in den briefkasten schauen) den klingelknopf (wir haben insgesamt 2, bei jeder tür) nicht – oder ist zu schwach, die klingel zu drücken – drama! dafür darf ich mich über einen schwer leserlich ausgefüllten gelben zettel freuen, um damit eine reise zur poststelle zu unternehmen – und kann mich noch glücklich schätzen, dass ich mich nicht eweig anstellen musste, sondern mein packerl im den neuen elektronischen schließfächern suchen durfte. tja, die post bringt NICHT allen was – aber ärger jedenfalls!
Hahaha 😀 Geschichten aus dem Leben!
Vor kurzem: Falsches Abholpostamt am gelben Zettel vermerkt. Das war auch so eine Odyssee …