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Fliegen in Zeiten von Corona

Die Frau Hilmbauer ist zum ersten Mal seit sieben Monaten wieder mit dem Flugzeug unterwegs gewesen. Ein paar Gedanken hat sie dazu. Natürlich. Wie immer.

Wer von euch in letzter Zeit geflogen ist, weiß es ja. Aber ich wusste es bis vor kurzem nicht: Wie ist Fliegen in Zeiten von Corona? Nach fast genau sieben Monaten ohne Flugreisen hatte ich vor kurzem die Gelegenheit, das herauszufinden. Das Ziel: Venedig, der Ausgangspunkt: Wien. Angefangen hat eigentlich alles schon damit, dass ich mich gefragt habe, ob mein CAT-10er-Block noch gültig sei. Gerade rechtzeitig ist mir dann aber noch eingefallen, die Website sicherheitshalber zu checken. Pop-Up-Fenster. Es informiert mich, dass der CAT momentan nicht fährt. Also mal wieder Flughafentaxi, eher widerwillig. Meine Erfahrungen mit dieser Art von Transportunternehmen habe ich euch ja schon öfter berichtet. Aber dieses Mal hat alles geklappt. Das Taxi war pünktlich da, der Fahrer trug ordnungsgemäß seine Maske. Auch ich setzte sie auf. Um 10 Uhr 15.

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Der Check-In funktionierte komplett kontaktlos, aber das ist ja an sich nichts Neues. In der Lounge darf man zum Essen die Maske runternehmen. Und so wenig sonst am Flughafen los ist, so voll ist es in der Lounge. Klar, sind ja hauptsächlich Menschen unterwegs, die nicht zum Spaß verreisen. Obwohl insgesamt sehr wenig Menschen am Flughafen sind, hatte ich es mir ehrlicherweise leerer vorgestellt. Die Gänge sind nicht etwa verwaist, es ist überall aber viel Platz. Eigentlich eher so, wie man sich das als Reisender eigentlich wünscht. So, dass jeder vorm Gate einen Sitzplatz bekommt und niemand auf Gängen am Boden sitzen muss.

Der Flug mit Austrian Airlines nach Venedig war nicht voll, aber eben auch nicht so wie damals, als ich im März von Berlin heimflog und eine 737 fast für mich allein hatte. Ich habe das getan, was ich meistens tu: geschlafen. Angenehm war, dass das Aussteigen zum ersten Mal in meinem Leben so funktionierte, wie ich mir das wünsche und wie ich es für sinnvoll erachte. Nämlich Reihe für Reihe und ohne Menschen, die in Neandertaler-Haltung an ihren Sitzen stehen oder quasi schon beim Touch Down ihren Platz am Gang gesichert haben. Das war ja einfach. Muss nur eine Pandemie kommen, und schon funktioniert das auch. Obwohl… ehrlicherweise musste auch eine Pandemie kommen, damit ich mich endlich mal mit Vorratshaltung und Lebensmitteleinkauf auseinander setze… Aber egal. Das Fliegen.

Wir landeten überaus pünktlich in Venedig. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die Maske bereits seit fünf Stunden auf, erst nach dem Verlassen des Flughafengebäudes hätte ich sie abnehmen dürfen. Theoretisch. Doch ich musste mit meiner Reisegruppe im Bus weiter nach Triest. Natürlich auch da: Maskenpflicht. Klar gewöhnt man sich dran und es gibt wahrlich Schlimmeres. Doch als ich nach sieben Stunden endlich in meinem Hotelzimmer war und das Ding abnehmen konnte, war ich schon ziemlich erleichtert. Die Vorteile leererer Flughäfen und Flugzeuge wiegen die Nachteile aber schon auch teilweise auf. Was früher beschwerlich war (lange Wartezeiten, Verspätungen, viele Menschen, keine Sitzplätze) fällt weg. Die Maske und höherer Organisationsaufwand (Masken, Desinfektionen, PCR-Test) kommen dazu.

Übrigens – noch so ein Gedanke zum Thema Masken. Ich betrachte die mittlerweile als ein Kleidungsstück ähnlicher Kategorie wie Unterwäsche. Heißt: jeden Tag eine frische, die benutzten werden bei 60 Grad gewaschen. Und das solltet ihr auch tun. Ich habe es satt, Menschen zu sehen, die immer noch das Gratisexemplar vom Spar aus dem März 2020 tragen oder gelbe, die ursprünglich mal weiß waren. Danke.

Euch eine schöne Woche

die Frau Hilmbauer