Im Interview der Woche: Stadthallen-Chefin Mag.a Carola Lindenbauer
Seit Jänner 2019 ist die 40-jährige Oberösterreicherin kaufmännische Geschäftsführerin der Wiener Stadthalle. Wirtschaftsprofi, ausgezeichnete Juristin und Immobilienexpertin – das sind die Attribute, die ihr von Finanzstadtrat Peter Hanke gegeben wurden. Sie selbst sieht sich als unkonventionelle Juristin. Können wir unterschreiben – und außerdem ist Lindenbauer wahnsinnig sympathisch, bedacht und reflektiert. Ihr Job fasziniert sie, Ausgleich findet sie auf Reisen und beim Schaffen von Kunst – unter ihrem Künstlernamen Lola Lindenbaum. Im Interview der Woche erzählt sie uns, was noch auf ihrer Bucket List steht und wie sie verreist.
Sie sind kaufmännische Geschäftsführerin, waren Juristin, Prokuristin, Geschäftsführerin des Tech Gate, Geschäftsführerin der base – home for students GmbH und Aufsichts- und Universitätsrätin in der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Dazu noch Mutter und passionierte Künstlerin. Was treibt Sie an?
Ich will mich immer weiterentwickeln und verschiedene Facetten des Lebens spüren und erleben. Ich will nie stehen bleiben, sondern neue Menschen und Themenfelder kennenlernen. Ich habe gerne Verantwortung, schaffe mir aber auch immer einen Ausgleich.
Ihr Ausgleich ist die Kunst?
Ja. Im Beruf muss ich straight und rational sein. Umso mehr brauche ich in der Freizeit das Gegenteil. Ich male, ich fotografiere und mache auch Skulpturen. Im Keller meines Hauses habe ich viele alte Sachen vorgefunden, die ich restauriert oder in Kunstwerke verwandelt habe. Ich gehe aber auch gerne laufen und bin am Wochenende oft in der Natur, im Haus mache ich viel selber. Ich bin auch eine Vielreisende – wenn die Zeit es zulässt.
Kann man Ihre Kunstwerke auch irgendwo bewundern?
Ja! Ich stelle heuer von 27.7.bis 4.8. in der Galerie 5er-Haus in Reichenau an der Rax aus. Das Motto der Exhibition ist “Vorzüglich! Muss verboten werden!”. Eine Vernissage gibt’s am 26.7.um 18.00 Uhr.
Was fasziniert Sie am Verreisen?
Was ich so spannend finde ist, dass sich manche Orte oder Städte so vertraut anfühlen. Man kann das an nichts festmachen. Und bei manchen ist es so, dass man sich fast ein wenig unwohl fühlt. Obwohl das vielleicht ein großartiger Ort mit viel Geschichte ist.
Bei welchen Orten geht es Ihnen so?
Mich hat Rom zum Beispiel nicht fasziniert. Ich weiß aber nicht, warum. Das ist natürlich eine großartige Stadt, aber ich habe mich dort nicht so wohl gefühlt. Wahnsinnig wohlgefühlt habe ich mich in Hongkong. Wenn ich am Donaukanal laufen gehe, dann riecht es da manchmal so wie in Hongkong. Ich habe auch München sehr gerne. Ich habe mich aber auch in Berlin wohler gefühlt als in Hamburg. Obwohl Hamburg schon auch eine tolle Stadt ist. Vor kurzem war ich in Amerika, in Los Angeles und San Diego. Da hat mich auch viel fasziniert, zum Beispiel die extreme Hilfsbereitschaft und die Offenheit. Ich fühle mich in einer freundlichen Umgebung wohler, auch wenn es vielleicht oberflächlich ist, als in einer grantigen. So ging es mir in New York, in Miami und auch an der Westküste.
Was war das letzte große Reise-Highlight?
Los Angeles, San Diego, Malibu… das hat mir alles sehr gut gefallen. Ansonsten liebe ich New York, ich bereise auch Asien sehr gerne. Ich habe einen mittlerweile 14-jährigen Sohn, und weil mein Mann als Berufsmusiker oft auch am Wochenende eingesetzt war, bin ich eine Zeit lang mit meinem Sohn verreist. Er hat sich Städte ausgesucht, die ihn fasziniert haben, seine Lieblingsstadt war dann Amsterdam.
Gibt es schon einen Plan, wo es als nächstes hingeht?
Im Sommer habe ich meine Ausstellung, das heißt, ich muss meinen Urlaub gut einteilen. Ein paar Tage werden wir aber nach Opatija in Kroatien fahren.
Was steht ganz oben auf der Bucket-List?
Ich war noch nie in Südamerika, ich würde mir zum Beispiel sehr gerne Venezuela anschauen. Und Hawaii.
Was ist auf Reisen immer mit dabei?
Es ist witzig. Ich habe beobachtet, dass ich – je nachdem, wo ich hinfahre – unterschiedliche Farben im Gepäck habe. Ich bin drauf gekommen, dass ich viel Grünes einpacke, wenn ich nach Asien reise. Lustigerweise ist nie Grün dabei, wenn ich im Sommer etwa nach Ibiza fahre. Ich habe festgestellt, dass ich scheinbar gewisse Orte mit gewissen Farben verbinde.
Welche Farbe hat Los Angeles?
Grau und Schwarz – ich weiß nicht, warum. In der Alltagskleidung habe ich das eher weniger. In New York hatte ich viel Türkises mit.
Wie bringt man Sie beim Reisen auf die Palme?
Flugverspätungen nerven mich schon, aber grundsätzlich versuche ich immer, diese Zeiten zu nutzen, um mir zum Beispiel Notizen zu machen oder zu lesen.
Weitere Informationen zur Frau Mag.a Lindenbauer als Künstlerin Lola Lindenbaum: www.lolalindenbaum.com