Wanderurlaub in Niederösterreich: Molzbachhof
Kirchberg am Wechsel/Niederösterreich.Wahrscheinlich sind es nicht zu allererst Berge, die man mit dem größten österreichischen Bundesland verbindet. Dennoch ist Wanderurlaub in Niederösterreich durchaus mit Höhenmetern verbunden. Die Wiener Alpen mit ihren bekannten Bergen Rax, Semmering, Schneeberg und Wechsel locken Aktive in den Südosten Niederösterreichs. Der beste Ausgangspunkt für Ausflüge: das Naturhotel Molzbachhof.
Ankommen und wohlfühlen
Kann man wirklich von Urlaub reden, wenn die Reise nur etwa eine Autostunde von Wien in den Süden führt? Das kommt drauf an. Wenn das Ziel Kirchberg am Wechsel heißt, dann schon. Denn im Wechselgebiet wechselt man automatisch von der schnelllebigen Stadt auf ein gemächlicheres Tempo. Weitläufige Wälder, Felder, Hügel und dazwischen idyllische Kuhweiden prägen hier das Panorama. Dann biegt man ein letztes Mal in eine Straße ein und steht plötzlich vor einer Oase im Naturparadies: dem Molzbachhof.
Schon in dritter Generation führt Familie Pichler das Hotel. Ursprünglich war es eine kleine Pension mit sechs Fremdenzimmern. Im Lauf der Zeit wurde daraus ein Hotel mit 54 Zimmern und einem Zubau komplett aus Holz, ohne Bau-Chemie. Während der Corona-Zwangspause im Frühjahr 2020 nutzten die Gastgeber ihre Zeit, um Renovierungsarbeiten und Reparaturen vorzunehmen. Das “Paradiesgart’l”, in dem nicht nur Gemüse und Blumen wachsen, sondern auch der große Badeteich liegt, erblüht heuer in noch prächtigeren Farben als sonst.
Das Holzbach
So, wie auch im Garten ein natürliches Nebeneinander unterschiedlicher Arten herrscht, ist auch das Hotelensemble keine geschlossene Einheit. Der Molzbachhof besteht nämlich aus dem Stammhaus und dem “Holzbach”. Ersteres ist der ältere Teil. Vom Einzelzimmer übers Low Budget Zimmer bis zur Fichten-Suite ist hier alles zu haben.
Stimmiger und moderner ist das Konzept im “Holzbach”. Der Zubau wurde komplett ohne schädliche Bau-Chemie errichtet, es gibt hier keine Schrauben und wer WLAN will oder braucht, bekommt an der Rezeption einen Router in die Hand gedrückt. Die Zimmer sind großzügig, alle mit Badewanne und Balkon und Blick hinaus ins Paradiesgart’l. Da lässt es sich schon gut aushalten. Im selben modernen Stil ist auch der Restaurant-Teil für die Holzbach-Gäste gehalten.
Homebase für Wanderurlaub in Niederösterreich
Ein Tag im Molzbachhof beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück – das ist Ehrensache. Das Angebot reicht vom umfangreichen Frühstücksbuffet bis hin zu Eier-Speisen. Was wir besonders toll finden: Es kann durchaus sein, dass man die Tomate, die man sich morgens aufs Semmerl schneidet, am Vorabend noch an der Staude hängend im Paradiesgart’l bewundert hat. Wer sich dort genau umgesehen hat, hat womöglich auch die glücklich im Gras scharrenden Produzenten der Frühstückseier kennengelernt.
Zu lange sollte man sich beim Frühstück aber nicht aufhalten. Denn rund um den Molzbachhof erstreckt sich ein Paradies für Wanderer, Läufer, Radler und ihre weiblichen Pendants. Mountainbiker düsen über die Wexl Trails, gemütlicher kann man die Region mit E-Bikes erkunden. Die gibt’s praktischerweise direkt beim Hotel zum Ausleihen.
Wanderer freuen sich über Annehmlichkeiten wie Leih-Wanderrucksack und -stöcke, Jausensackerl und Wanderkarten ebenso wie über das Wandertaxi. Zweimal wöchentlich schnürt der Chef die Wanderschuhe und zeigt seinen Gästen bei geführten Wanderungen die Schönheiten der Umgebung. Und im Anschluss daran? Verwöhnen lassen!
Genussurlaub im Molzbachhof
“Sie haben hyperflexible Bänder”, informiert mich Herbert Pribill, als ich mich bäuchlings auf seiner Massageliege niedergelassen habe. Er knetet meinen Rücken mit Ölen, deren Inhaltsstoffe aus dem Paradiesgart’l kommen, meisterhaft. Einen Moment freue ich mich – endlich bin ich mal in irgendwas hyper. Dann aber dämmert es mir. “Ist das denn etwas Gutes?”, will ich wissen? Der erfahrene Masseur verrät mir: “Nein.” Gleichzeitig erklärt er mir aber auch, weshalb (anfällig für Bandscheibenprobleme im Alter) und wie ich dem entgegen steuere. Ich lerne viel bei dieser Massage, die in vielerlei Hinsicht anders ist als andere Treatments dieser Art.
Plastik-Lotusblüten sucht man vergeblich. Der Raum ist hell erleuchtet. Es gibt keine Panflöten-Musik vom Band. Keinen Fake-Asia-Stil. Keine Streicheleinheiten. Herbert packt ordentlich an und löst meine Verspannungen in Windeseile. Gleichzeitig erzählt er mir von seinen Ausflügen in die Welt. Er weiß viel, beherrscht sein Fach und ist humorvoll. Ich verstehe, weshalb viele Stammgäste den Molzbachhof unter anderem wegen seines Zugang zu Wellness auswählen. Persönlich mag ich den atmosphärisch etwas spirituelleren Zugang allerdings mehr als totale Nacktheit in hell erleuchteten Räumen.
Ein einmaliges Erlebnis ist übrigens das Treatment “Paradiesgart’l Peeling & Pflegebad”. Dabei wird man zuerst ordentlich mit Salz und Kräuterölen eingerubbelt, bevor man sich in einem herrlich warmen Schwebebett eingewickelt entspannt. Traumhaft! Und anschließend geht’s dann ab in den ganzjährig beheizten Außenpool oder in den Badesee im Paradiesgart’l.
Das Beste zum Schluss
Lasst uns übers Essen reden. Das ist nämlich der absolute Traum. Man kann es nicht anders sagen. Man schmeckt die Frische der Zutaten. Unter dem Motto “Cook the Gart’l” bereitet Peter Pichler Hausmannskost ebenso zu wie kreativ-moderne Gerichte. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Restaurants gibt es seit kurzem auch das Gourmetrestaurant “Gaumenkitzel” im Molzbachhof. Dort serviert das Team besonders exklusive Kreationen. Ein Umstand, der dem Gault&Millau 2020 sogar zwei Hauben wert war.
Weitere Informationen & Buchung: www.molzbachhof.at