Bereits seit 46 Jahren entstehen in der Werft von Heesen in den Niederlanden höchst individualisierbare Superyachten. Dazu kam es aber eigentlich eher zufällig. Denn der Gründer, Frans Heesen, hatte eigentlich etwas ganz anderes damit vor. Glücklicherweise entschied er sich dann doch dazu, hier Schiffe zu bauen. Es dauerte gerade einmal ein Jahr, bis die Amigo als erste Luxusyacht vom Stapel lief. Und damit den Anstoß für die weltweite Erfolgsgeschichte von Heesen Yachts lieferte.
Grenzen des Machbaren überschreiten
Schon seit jeher ist Heesen dafür bekannt, die Grenzen des Machbaren immer wieder zu überschreiten. Das gelang beispielsweise mit der Octopussy im Jahr 1988. Die 44-Meter-Yacht hatte ein amerikanischer Geschäftsmann in Auftrag gegeben. Sein Wunsch: Er wollte in einer Zeit, in der die schnellsten Yachten gerade einmal 25 Knoten schafften, glatte 50 Knoten hinlegen. Heesen nahm die Challenge an; am Ende schaffte sie 53,17 Knoten – und galt damit ganz offiziell als schnellste Superyacht der Welt. Zahlreiche weitere Projekte folgten und erhielten immer wieder Auszeichnungen. Die Galactica Star beispielsweise durfte sich über neun Awards freuen. Darunter auch der World Superyacht Award. 2017 sorgte das Unternehmen mit der Auslieferung der Home für Aufsehen. Dabei handelte es sich weltweit um die erste Fast Displacement Yacht mit Hybridantrieb.
Längst gehört zu den Geschäftsbereichen von Heesen Yachts nicht nur die Serienfertigung. Auch komplett individualisierbare Superyachten sind erhältlich. Immer im Vordergrund steht dabei die Qualität. “Jedes Projekt ist anders”, so Sara Gioanola. Die PR- und Press-Office Managerin von Heesen weiter: “Yachten aus einer unserer Serien sind in der Regel innerhalb von 36 Monaten ab Bestellung lieferbar. Die personalisierten Smart-Yachten innerhalb von 41 Monaten. Bei komplett individuellen Yachten gibt es keine Grenze nach oben.” Sie verrät: Menschen, die eine Yacht bei Heesen ordern, sind in der Regel 55 Jahre und älter. Die jüngere Generation tendiere dazu, Yachten eher zu chartern als sie zu besitzen. Zur Hauptkundschaft gehören Yachtfans aus Nord- und Südamerika, ein wichtiger Absatzmarkt sei der Mittlere Osten. Aber auch China, Hongkong und Singapur seien im Kommen.
Was kostet eine Heesen Superyacht?
Die Frage ist natürlich genauso klug wie jene nach dem Preis “eines Autos”. Die Antwort kann darauf nur sein: Es kommt drauf an. Selbstverständlich sind jene Heesen Yachts, die aus einer Serie stammen – also quasi “von der Stange” kommen – die günstigsten. Am teuersten wird es, wenn man sich für eine Full Custom Yacht entscheidet. Denn da kann man, so es einem gefällt, natürlich seine Wasserhähne auch in Gold haben und Champagner in den Whirlpool füllen lassen. Aber eins verrät Gioanola dann doch: “30 Millionen Euro und mehr muss man schon flüssig haben, um eine Heesen Yacht zu kaufen.” Dafür bekommt man aber natürlich so viel mehr als “nur” ein Boot.
Die künftigen Eigner sind in den gesamten Bau-Prozess so viel involviert, wie sie das gerne möchten. Zuletzt lieferte Heesen Yachts beispielsweise die Smart Custom Yacht Cinderella Noel IV an ihre Eigner. Diese arbeiteten eng mit ZUCKER & PARTNER zusammen, um die perfekte Yacht für ausgedehnte Kreuzfahrten in der skandinavischen Inselwelt und den norwegischen Fjorden zu unternehmen. Die Auftraggebenden sind, wenn sie das möchten, in alle Meilensteine eng eingebunden. Selbstverständlich entsteht so zwischen den Schiffsbauenden und den Eignern eine enge Bindung.
Yachten und die Nachhaltigkeit
Schon die Kiellegung mit der “good luck coin”, die Verbindung aus Außenhülle und Struktur, die Taufe und die Übergabe sind solche Meilensteine, die man entsprechend feiert. So erhalten die Eigner beispielsweise den Flaschenhals der Taufe in Plexiglas gegossen und natürlich eine silberne Armada Dish mit eingraviertem Namen und Datum. Für die Eigner steht längst aber nicht mehr nur der Luxus im Vordergrund, den sie sich mit einer Superyacht kaufen. Sara Gioanola verrät: “Nachhaltigkeit ist selbstverständlich auch ein Thema.”
Kann denn eine Yacht nachhaltig sein? Bei Heesen Yachts nimmt man auch diese Challenge gerne an. So versucht man, Yachten mit dem kleinstmöglichen Fußabdruck zu bauen. Das beginnt schon beim Design der Außenhülle. Gefertigt aus leichtem Aluminium und mit spezieller Beschichtung kann allein damit schon 30 Prozent Treibstoff eingespart werden. Hybrid-Systeme sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch komplett leise. Die Fachleute drehen an jeder noch so kleinen Schraube, um die Yachten immer weiter zu verbessern. Egal, ob es sich dabei um neuartige Antriebssysteme, Treibstoffe, Beleuchtung oder Nutzung von Abwärme der Motoren handelt.
Beitragsbild: © Heesen, Beitragsvideo: © Heesen via YouTube