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MS Europa 2 Reisebericht: Date mit Robinson Crusoe

Willkommen zum zweiten Teil der Abenteuergeschichte rund um Robinson Crusoe und Froschschenkel – dem MS Europa 2 Reisebericht.
MS Europa 2 Reisebericht Malcapuya Island MS Europa 2 Reisebericht Malcapuya Island
© The Chill Report

Wer eine Reise tut, hat etwas zu erzählen. Und wer sich mit Hapag-Lloyd auf Kreuzfahrt begibt, umso mehr. So kommt es, dass diese Geschichte nun schon der zweite Teil ist. Teil 1 vom “MS Europa 2 Reisebericht” gibt es in diesem Artikel. Hier geht es nun flott weiter. Heute: Date mit Robinson Crusoe.

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Die Arbeit der Nacht

Es gibt nichts Schöneres, als den Sonnenaufgang am Meer mitzuerleben. Naja, gut. Eigentlich schon. Welpen und Lottogewinne, zum Beispiel. Oder ausschlafen. Aber tatsächlich ist es immer ein erhabener Moment, wenn der glühende Feuerball den Horizont in sämtliche Orange- und Rottöne taucht. Dass ich den Vorhang meiner Suite aufgemacht habe, nachdem das Turn Down Service bereits da war, war also kein Akt der Rebellion. Sondern pure Absicht. So ist das Erste, was meine Augen morgens erblicken, das rosaschimmernde Meer draußen. Ich gönne mir einen Kaffee auf meinem Balkon. Draußen hat es bereits an die 25 Grad.

MS Europa 2 Reisebericht
© The Chill Report
MS Europa 2 Reisebericht
© The Chill Report

Obwohl es noch früh am Morgen ist, herrscht bereits geschäftiges Treiben. Wir sind nachts vor Malcapuya Island gelangt und ankern hier. Wie Ameisen flitzen unten auf dem Wasser bereits die Zodiacs herum. Zwölf von ihnen sind an Bord. Sie kommen später noch als Taxiboote zum Einsatz. Aktuell benutzt die Crew sie – insgesamt sind es übrigens um die 370 Menschen, die sich um das Wohlbefinden der Gäste kümmern – um der ohnehin wunderschönen Insel die Krone aufzusetzen. Im Landgang-Programm war darüber schon zu lesen, weshalb ich ziemlich gespannt bin. Zuerst muss aber Sport in die Beine.

Gym-Check auf hoher See

Unter Cruise-Fans gibt es einen essenziellen Tipp: Keine Lifte benutzen. Das ist reiner Selbstschutz. Denn meist ist das Essen auf so Kreuzfahrten einfach zu gut. Die berühmten “2 Kreuzfahrt-Kilo” pro Woche schleichen sich dann schneller auf die Hüften als einem lieb ist. Immer fein sind dann gut ausgestattete Gyms. Ich möchte meine Lauf-Routine auch unterwegs aufrecht erhalten und begebe mich frühmorgens aufs Laufband. Der Gym ist rund um die Uhr offen. Er ist mit Cardio-Geräten der modernsten Generation ausgestattet. Zudem gibt es tagsüber Kurse wie Functional Training, Kickboxen, Yoga und einen Personal Trainer, der unter anderem Tipps zur Performance gibt. Im Prinzip ist also alles da, was man braucht.

MS Europa 2 Reisebericht

Und ich bin erstaunt. Denn als Mensch, der viel unterwegs ist und daher zwangsweise oft auf Laufbändern anzutreffen ist, bin ich es gewohnt, meist allein im Gym zu sein. Außer in ausgewiesenen Sport-Hotels gehören sie generell einfach nicht zu den Lieblingsorten von Urlaubsreisenden. Doch im Fitnessbereich auf der MS Europa 2 bin ich tatsächlich in guter Gesellschaft. Er ist gut besucht, ohne voll oder gar überfüllt zu sein. Das freut das Sportlerinnenherz. Desinfektion, Handtücher, Getränke – alles da und vorbildlich. Lediglich ein bisschen kühler könnte es hier meiner Meinung nach sein. Zuerst etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass man während der Fahrt im 90 Grad Winkel zur Fahrtrichtung läuft. Aber das lernt der Kopf schnell auszublenden.

Mangos – der Stoff, aus dem die Träume sind

Wenig später sitze ich frisch geduscht im “Yachtclub”. Es ist das Buffetrestaurant, das den Zusatz “typisch” nicht verdient. Denn hier gibt es eine außergewöhnlich große Auswahl. Man wählt aus einer Reihe täglich wechselnder, warmer Speisen. Unzählige Ei-Gerichte bestellt man am Tisch. Sie bekommt man frisch serviert. Dazu reicht man eine hervorragende Brot-Auswahl. In der Hinsicht sind wir Österreicher den Deutschen vielleicht am ähnlichsten: Beim Brot sind wir heikel. Daher bäckt man das einfach täglich an Bord frisch und selbst. Aber nicht nur ein Brot. Viele verschiedene Sorten sind es, dazu Baguettes, Weckerl und Co. – das sind Kohlenhydrate in ihrer schönsten Form.

Yacht Club
© Hapag-Lloyd

Mitten ins Herz geschafft haben es bei mir aber die Mangos. So fantastisch, wie die hier schmecken, hatte ich sie noch nie. Auch erwähnenswert ist der gedämpfte Brokkoli mit Knoblauch. Dass mir später sämtliche Mücken vom Leib blieben, verdanke ich ihm. Da bin ich mir relativ sicher. Ein Teil der 70 Kilo Butter, die am Tag an Bord verbraucht werden, gehen sicher auch auf mein Konto. Und einige der 900 bis 1000 Eier, die hier so täglich in die Mägen wandern. Die 20 Kilo Kaviar pro Abend und 3 Tonnen Hummer, die sich pro Reise an Bord befinden, haben von mir aber nichts zu befürchten. Da kann Proviantmeister Miguel Schott ganz beruhigt sein.

The Chill Report
© The Chill Report

Date mit Robinson Crusoe

Ein wenig später geht es dann auf den ersten MS Europa 2 Landausflug während dieser Reise. Zodiacs bringen uns vom Schiff zu jener Insel, die ich schon frühmorgens in der Ferne entdeckt habe. Gerade einmal fünf Minuten dauert die abenteuerliche Fahrt. Während dieser hat man aber beeindruckende Aussichten aufs Schiff. Und kaum nähert man sich dem Eiland, wähnt man sich in der Karibik statt auf den Philippinen. In allen Blau- und Türkistönen leuchtet das Wasser. Der Sandstrand ist weiß und unglaublich weich. Selbst die Maledivenstrände wirken dagegen wie Schmirgelpapier. Ich gehöre zu den ersten Gästen auf der Insel. Man reicht mir Sonnenschirm to go, Wasser und ein Badetuch. Dann darf ich mir mein Plätzchen im Paradies suchen.

MS Europa 2 Reisebericht
Paradies mit Infrastruktur © The Chill Report
MS Europa 2 Reisebericht
Paradies mit Infrastruktur © The Chill Report

Fast alle Gäste kommen im Laufe des Tages auf die Insel. Man liegt am Strand, badet im warmen und glasklaren Wasser. Schnorchelt. Oder durchstreift die Insel. Immer wieder kommen Mitglieder der Crew vorbei. Sie bieten Cocktails und Bubbles an, haben Fruchtsäfte dabei und sind dabei behilflich, die Sonnenschirme in den Sand zu rammen. Eigentlich möchte ich ein bisschen lesen. Doch mein Blick schweift immer wieder zur Breakdance Gruppe. Die ist Teil des Showprogramms und legt am Strand Saltos und Flic Flacs hin. Irgendwann bequeme ich mich dann doch ins Wasser, nur um nachher wieder panisch meine käseweiße Europa-Winterhaut mit Sonnencreme zu tränken. Es ist heiß. Unfassbar heiß.

MS Euroap 2 Reisebericht
© The Chill Report

Komm, Freitag. Wir gehen.

Ohne eine Miene zu verziehen, lächelt die Crew weiter. Sie deckt Tische, baut ein Buffet auf, das hübscher gelingt als so manch Wiener Restaurant-Interieur. Hummer brutzeln am Grill. Ein paar Kinder spielen Fußball im Sand. Ein älterer Herr versucht, den Sonnenschirm einzufangen, den die leichte Brise Richtung Wasser weht. Einige der Gäste werden später am Abend den Gang zum Bordarzt antreten und um reichlich After Sun Lotion bitten müssen. Und sich von innen heraus mit alkoholischen Flüssigkeiten kühlen. Jetzt liegen sie aber noch in der Sonne an und warten auf ihr erstklassiges Mittagessen. Das riecht auch wirklich gut. Aber der Gedanke, mich dafür in der Hitze anzustellen, ermüdet mich. Ja selbst der Gedanke, mein Handtuch zu verlassen, stürzt mich in eine Sinnkrise.

MS Europa 2 Reisebericht
© The Chill Report

Denn hier ist das Paradies. Es ist wunderschön. Auf den überaus authentischen Fotos der ein oder anderen Influencerin wirkt das Eiland sogar menschenleer. Keine Spur von 500 Cruise-Gästen und 200 Besatzungsmitgliedern. Es kommt eben auf die Perspektive an. Und aus meiner aktuellen betrachtet, würde ich gern etwas essen. Ohne klebrige Sonnencreme-Finger und mit Klima-Anlage. Schweren Herzens verlasse ich also nach wenigen Stunden Malcapuya Island. Ich nehme eines der Zodiacs, die sowieso ständig hin und her fahren. Wenig später sitze ich im kühlen, menschenleeren Restaurant. Der Koch an der Grillstation an Bord freut sich, dass überhaupt jemand vorbeigeschaut hat. Und ich fühle mich ein bisschen wie Schiffseignerin. Mimose? Vielleicht. Aber es soll ja ein ehrlicher MS Europa 2 Reisebericht sein.

MS Europa 2 Reisebericht
© Hapag-Lloyd

Am Weg nach Coron

Nach und nach trudeln auch die anderen Gäste wieder ein. Die Crew wickelt die logistische Meisterleistung, die ein Ausflug wie dieser bedeutet, wieder retour ab. Bis alles und alle wieder an Bord sind, genieße ich das Pooldeck mit all seinen Vorzügen. Einer davon wären bequeme Liegen, Schatten und Waffeln. Die sind soetwas wie die Spezialität des Hauses. Wer einen MS Europa 2 Reisebericht schreibt und die flauschigen Köstlichkeiten aus dem Waffeleisen verschweigt, der lügt. Habe ich mir sagen lassen. Tatsächlich verzücken die quadratischen Mehlspeisen. Jeden Tag gibt es sie mit anderem Topping.

MS Europa 2 Reisebericht
Authentischer MS Europa 2 Reisebericht, weil: Waffelcontent! © The Chill Report

Die Waffeln und der begleitende Kaffee sind hier ebenso inklusive wie das Essen in den sieben Gourmetrestaurants, der Begrüßungschampagner auf der Suite, die Kapseln für die Nespresso Maschine (Kaffee aus der Hamburger Rösterei Becking!) oder der Inhalt der Minibar. Die wird übrigens täglich neu gefüllt. Für alle Landgänge und Aktivitäten steht reichlich Wasser zur Verfügung. Nicht inkludiert sind Getränke außerhalb davon. Anders als bei anderen Kreuzfahrten kann man auch keine Getränkepakete vorab kaufen. Im Prinzip wird alles auf die Suite gebucht und dann bei der Abreise mittels Kreditkarte oder bar bezahlt.

Pooldeck
© The Chill Report

Bevor es dann schon wieder Zeit fürs Dinner wird, lohnt sich ein Besuch auf der Brücke bei Kapitän Sören Anderl. Der junge Mann, der die Grand Dame mit sicherer Hand durch die Gewässer der Welt steuert, gibt gern Auskunft über alles, was nautisch Interessierte wissen möchten. Es herrscht eine Art “offene Brücke”. Im Gegensatz zu anderen Cruiselinern gibt es hier kein Fotoverbot und keine strengen Besuchsprotokolle. Die Gäste an Bord der MS Europa 2 sind eben in der Regel weltoffene, interessierte Menschen. Und interessante Menschen. Das freilich erfährt nur, wer den Blick über den Selfie-Rand wagt.

Sören Anders Kapitän
© The Chill Report
Sören Anders Kapitän
© The Chill Report

Noch ein MS Europa 2 Reisebericht gefällig? Teil 3 kommt morgen. Da solltet ihr vorbeischauen. Schließlich nähern wir uns den Froschschenkeln. Den Anfang verpasst? Teil 1 ist hier.

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