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Wein, Yoga, Berge: Drei Geheimtipps für Montenegro

Wer sich von prominenten Küstenorten wie Budva oder Kotor ins Landesinnere Montenegros aufmacht, kann Großartiges entdecken. Wir haben drei Frauen kennengelernt. Sie ermöglichen Blicke in den Himmel. Damit liefern sie drei Geheimtipps für Montenegro – abseits der aktuellen Touristenströme im Land.
Der Skadar-See in Montenegro, ein HighlightDer Skadar-See in Montenegro, ein Highlight Der Skadar-See in Montenegro, ein HighlightDer Skadar-See in Montenegro, ein Highlight
© Michaela Hessenberger

Was diese drei naturnahen Initiativen gemeinsam haben, ist die “Stargazing-Lizenz”. Will heißen: Via Webseite sind sie als drei der wenigen offiziellen Hotspots weltweit zum Sterneschauen samt Audio-Guide zum In-den-Himmel-Schauen registriert. Geringer Lichtverschmutzung im Hinterland von Montenegro sei Dank.

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Wir nehmen euch mit zu unseren Erlebnissen auf der Pressereise durch Wälder und Weingärten hin zu den drei Geheimtipps für Montenegro. Für uns steht nach einer Woche am Balkan fest: Wir waren vor dem (Massen-)Tourismus da und können euch daher echte Insider-Tipps liefern.

Wein, Mond, Sterne

Von der studierten Landschaftsplanerin zur Winzerin nahe Podgorica hat sich Angelika Temper in der Jablan Winery verändert. Die gebürtige Niederösterreicherin ist 2003 nach Montenegro gekommen – und später der Liebe wegen geblieben. “Ich habe damals ein sehr ursprüngliches Montenegro vorgefunden, in dem Bauern noch mit Pferden gearbeitet haben”, berichtet sie.

Die Jablan Winery ist einer von drei Geheimtipps für Montenegro.
Die Jablan Winery ist einer von drei Geheimtipps für Montenegro. © Michaela Hessenberger
Die Jablan Winery ist einer von drei Geheimtipps für Montenegro.
Die Jablan Winery ist einer von drei Geheimtipps für Montenegro. © Michaela Hessenberger

Heute produziert sie mit ihrem Mann auf zwei Hektar Land rund 6.000 Flaschen Orange-Weine und damit Tropfen, die in diesem Jahr zum ersten Mal aus bio-zertifizierten Trauben gekeltert werden. “Damit sind wir die einzigen in Montenegro”, sagt sie und schwärmt vom Pinot Grigio und von der Primitivo-Traube, die hier “Kratosija” heißt.

Jablan Winery
Die Jablan Winery in Montenegro. © Michaela Hessenberger
Die Jablan Winery in Montenegro. © Michaela Hessenberger
Die Jablan Winery in Montenegro. © Michaela Hessenberger

Angelikas Verbindung zu den Sternen nebst hübschen Apartmets in Steinhäuschen mit Blick in den Himmel von der Terrasse vor dem Weinberg aus zum Sterneschauen? “Wir arbeiten biodynamisch und müssen täglich prüfen, was sich in der Natur tut – auch, weil bei uns alles nach dem Mond geht.” Dieser Ansatz sei für die Gegend neu, auch, wenn die Montenegriner prinzipiell Erfahrung im Weinbau haben. Allerdings haben Generationen vor Angelika ihren Wein eher dafür gezogen, um später Rakija, also Schnaps, daraus zu brennen.

Yoga Retreat im Hügelland von Montenegro

Andjela hat eine Handvoll Gleichgesinnte um sich geschart, die mit Körper, Geist und Seele arbeiten – und zwar tief im Berg- und Hügelland Montenegros. Yoga-Lehrerin, Ernährungsberaterin oder Mindfulness-Coach kommen tageweise vorbei, eben dann, wenn ihre Arbeit gefordert wird. Autos fahren nur alle heiligen Zeiten auf der alten Hauptstraße hinauf nach Bosnien-Herzegowina vorbei, in die nächste größere Stadt (Nikšić) sind es zumindest 25 Minuten im Auto. Touristinnen und Touristen verirren sich kaum zufällig in die Gegend.

Andjela vom Fit Camp Montenegro - auch einer von drei Geheimtipps für Montenegro. © Michaela Hessenberger
Andjela vom Fit Camp Montenegro – auch einer von drei Geheimtipps für Montenegro. © Michaela Hessenberger
Andjela vom Fit Camp Montenegro - auch einer von drei Geheimtipps für Montenegro.
Andjela vom Fit Camp Montenegro – auch einer von drei Geheimtipps für Montenegro. © Michaela Hessenberger

In ihrem “Fit Camp Montenegro” nehmen Andjela und ihr Mann Matija bis zu sechs Besucherinnen und Besucher in insgesamt zwei Apartments auf, die sich eine echte Auszeit gönnen wollen, ob als digitale Nomaden zum Arbeiten und Relaxen oder beim digitalen Detox. Begleitet werden Gäste stets von einer munteren tierischen Schar, drei große Hunde traben gemächlich beim Wandern mit, eine der Katzen streicht schon morgens um die Beine der Umstehenden.

Gemeinsam unterwegs

Das pure Naturerlebnis steht im Fit Camp an oberster Stelle. Deshalb hat Andjela mit ihren Leuten einen Barfuß-Trail gebaut. Mit nackten Zehen lassen sich verschiedene Untergründe – von Moos über Zapfen bis hin zu Steinen – fühlen. Ein paar Schritte weiter führt der selbst geschaffene “Heart Trail” über Stock und Stein tief in den zauberhaften Wald. Hohe Bäume wiegen sich im Wind, immer wieder tauchen kleine, sonnendurchflutete Lichtungen auf, überall vibriert das saftige Grün der Natur.

Das Fit Camp Montenegro verfügt über zwei Apartments. © Michaela Hessenberger
Das Fit Camp Montenegro verfügt über zwei Apartments. © Michaela Hessenberger
Das Fit Camp Montenegro verfügt über zwei Apartments.
Das Fit Camp Montenegro verfügt über zwei Apartments. © Michaela Hessenberger

“Schon als Kind haben mir der Himmel und das Sterneschauen gefallen”, erzählt Andjela. “Nach 20 Minuten passt sich das Auge an die Dunkelheit an und die Milchstraße erscheint. Kein Wunder, dass ihren Marketing-Job etwas hinten angestellt hat, denn sie scheint im Fit Camp den idealen Platz gefunden zu haben, um mit der Natur im Einklang zu leben und zu sich zu kommen. Fleisch serviert Andjela ihren Gästen übrigens nicht, bei ihr gibt’s pflanzenbasierte und selbst gekochte Köstlichkeiten. Gekocht wird – ganz im Community-Style – auch gern gemeinsam. Eier von den hofeigenen Hühner fehlen ebenso wenig wie montenegrinischer Käse.

Einst Skigebiet, nun Wanderparadies

Auf den ersten Blick wirkt das „Tourist Center Vučje“ wie ein leicht in die Jahre gekommenes Skigebiet – in den Glanzzeiten gab es in Montenegro den Takt für Sportliche im Schnee vor. Heute ist Vučje ein bike-freundlicher Ausgangspunkt für Wanderungen und Touren. Das Landschulheim-Flair trügt nicht: Etliche Gruppen aus Schulen kommen für einige Tage her, die Kinder genießen ihren Aufenthalt zwischen Naturerlebnissen, Schnitzeljagd und Sterneschauen sichtlich. Ab Anfang Juni sind auch Pferde in Vučje, dann ist auch Reiten angesagt.

Andja (l.) leitet das ehemalige Skigebiet Vucje.
Andja (l.) leitet das ehemalige Skigebiet Vucje. © Michaela Hessenberger
Andja (l.) leitet das ehemalige Skigebiet Vucje. © Michaela Hessenberger
Andja (l.) leitet das ehemalige Skigebiet Vucje. © Michaela Hessenberger

Die Geschäftsführerin und Direktorin ist Andja. Sie leitet das ehemalige Skigebiet gemeinsam mit ihrem Mann. Und zwar seit vier Jahren. Sie erklärt: “Wir sind eine green destination, also ein Urlaubsziel mit Standards in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir warten gerade auf unsere Zertifizierung auf das nächste Level.” Platz hat Andja für bis zu 60 Menschen in 18 Zimmern (für Schulen kann aufgestockt werden).

Vučje war das erste Skigebiet Montenegros, heute ist es ein Hotspot für Outdoor-Fans.
Vučje war das erste Skigebiet Montenegros, heute ist es ein Hotspot für Outdoor-Fans. © Michaela Hessenberger
Vučje war das erste Skigebiet Montenegros, heute ist es ein Hotspot für Outdoor-Fans. © Michaela Hessenberger
Vučje war das erste Skigebiet Montenegros, heute ist es ein Hotspot für Outdoor-Fans. © Michaela Hessenberger

Was uns an Vučje fasziniert? Mit ein paar Schritten ist man draußen in der dichten grünen Natur, kann von Gipfel zu Gipfel wandern, Bergseen erkunden, die Seele baumeln lassen. Auch wenn von Luxus auf westeuropäischem Level in der Unterkunft nicht viel zu spüren ist, beginnen hier zahlreiche Routen in unterschiedlichste Naturparadiese – und diesen Luxus genießen wir gerne. Allein muss sich hier übrigens niemand auf den Weg machen: Vučje verfügt über tolle Guides, die auf dem Weg in die Berge begleiten und uns die schönsten Ecken in der unberührten Natur des Landes zeigen.

Genuss unterwegs

Außerdem ist Vučje für seine authentische montenegrinische Küche bekannt. Flesich spielt freilich die Hauptrolle; das Nationalgericht (zumindest in den Bergregionen) ist allerdings vegetarisch und heißt Kačamak. Sättigend und köstlich!

Andja ist wichtig, dass ihre Gäste morgens, mittags und abends jedenfalls köstlich speisen. “Wir stehen für das Langsame, deshalb kochen wir gern Eintöpfe richtig lange ein und verwenden ehrliche Zutaten.” Eine wahre kulinarische Goldgrube befindet sich gleich neben dem Haupthaus: die Prosciutto-Fabrik. Beim Eintreten in die nach oben offene Halle dringt sofort der Geruch von trocknendem Schinken in die Nasen. Eine ältere Frau reibt die Schweineschenkel mit Salz ein und hängt sie der Reihe nach zum Trocknen auf. Gleich nach dem Eingang die Schinken von diesem Jahr, weiter im Gebäude die, die schon zwei, drei Jahre reifen. Wer noch von der Arbeit mit dem Fleisch profitiert? Die acht oder zehn lustigen Hunde unterschiedlichster Größe, die zum Haus gehören und Wandergruppen mit ein paar Pfotenlängen Abstand hinauf auf Hügel und Berge begleiten.

Noch drei Geheimtipps für Montenegro

Besuch in der Hauptstadt

Podgorica, die Hauptstadt Montenegros, bietet Besucherinnen und Besuchern eine Mischung aus moderner Architektur, historischen Sehenswürdigkeiten und entspannter Atmosphäre. Hotspots sind die futuristische Millennium-Brücke sowie das charmante Viertel Stara Varoš mit osmanischen Spuren und der alten Ribnica-Brücke.

Der größte See am Balkan

Seerosen am Skadar-See
Seerosen am Skadar-See. © Michaela Hessenberger
Seerosen am Skadar-See
Seerosen am Skadar-See. © Michaela Hessenberger

Der Skadar-See erstreckt sich über die südliche Landschaft Montenegros bis in den Norden Albaniens. Fein ist eine Bootstour “vom schmalen Ende aus”, bei Rijeka, vorbei an gelben und weißen Seerosen sowie tausenden Vögeln, die hier leben und nisten. Auch hier: einer von drei Geheimtipps für Montenegro!

Nationalgericht

Das Nationalgericht Montenegros. © Michaela Hessenberger
Das Nationalgericht Montenegros schmeckt in Vučje besonders gut. © Michaela Hessenberger
Das Nationalgericht Montenegros
Das Nationalgericht Montenegros. © Michaela Hessenberger

Für Kačamak werden Kartoffeln richtig lange mit Maismehl gekocht, gestampft und mit Sahne vermengt. In die Masse kommt zusätzlich Käse. Serviert wird das montenegrinische Soul Food mit Sauermilch – es gehört definitiv zu den Geheimtipps für Montenegro!

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