Zwei Wochen Malediven – für die einen eine Traumvorstellung, die anderen fragen konsterniert “Aber was macht man da die ganze Zeit?”. Oder waren sogar schon da und haben festgestellt, dass ein Urlaub auf den Malediven so gar nichts für sie ist. Wir behaupten: Es liegt am Erwartungsmanagement. Denn mittlerweile gibt es so viele verschiedene Resorts (aktuell übrigens 172!), dass für jeden das Richtige dabei ist. Man muss nur wissen, dass “Malediven buchen” nicht “Malediven buchen” ist.
In dieser Übersicht stellen wir die wichtigsten Fragen, die jeder für sich beantworten muss, bevor es ans Buchen geht. So eine Reise ist nicht günstig, da soll dann ja schließlich alles stimmen. Lasst auf keinen Fall den Preis allein entscheiden. Dann lieber ein bisschen länger sparen. “Erwartungsmanagement” ist das große Stichwort. Schon längst sind nämlich nicht mehr alle Inseln romantische Hideaways oder gar Eilande mit Robinson Crusoe Feeling.
Malediven: Wie lang?
Die Malediven liegen jetzt nicht gerade um die Ecke. Wenn man mit Emirates unterwegs ist, dauert die Anreise aus Wien je nach Layover Zeit in Dubai ab 10 Stunden. Zwei Wochen sollte man daher schon einplanen. Wer länger bleibt, kann zum Beispiel auch weiter entfernt gelegene Inseln in Betracht ziehen. Wer weniger Zeit hat, sollte in der Nähe von Malé bleiben, um nicht auf Seaplanes angewiesen zu sein. Unserer Erfahrung nach lohnt es sich, ein bisschen Insel-Hopping zu betreiben.
Seaplane oder Speedboat?
Einige Inseln sind so weit von der Hauptstadt mit dem Flughafen entfernt, dass man sie nur erreicht, wenn man weiterfliegt. Die Seaplane Flüge mit den Barfußpiloten sind zwar eine nette Erfahrung, allerdings auch nur, wenn alles gut geht. Ist das Wetter schlecht (zu windig oder zu regnerisch), hat man sehr frühe oder späte Flüge (Dunkelheit), kann aus dem pittoresken Abenteuer schnell ein wahnsinnig mühsames Unterfangen werden. Können die Seaplanes nicht starten oder landen, ist man dazu verdammt, entweder in einer Flughafenlounge zu warten oder dann einen normalen Inlandsflug und im Anschluss ein Speedboat zu nehmen.
Wer in der Nähe von Malé bleibt, ist im besten Fall 50 Minuten nach der Landung bereits im Resort, zum Beispiel im Hilton Amingiri Maldives Resort & Spa. Am Tag der Abreise muss man dann auch nicht so früh los. Wer ein Resort wählt, das per Seaplane erreichbar ist, sollte also Zeit mitbringen. Wir empfehlen, das Abenteuer einzubetten. Also entweder die ersten und letzten Nächte in einem nähergelegenen Resort verbringen und dazwischen weiter weg.
Alte oder neue Insel?
Der Malediven-Tourismus hat mit der Eröffnung des Kurumba Maldives im Oktober 1972 begonnen. Damals waren es gerade einmal ein paar Hüttchen auf einer üppigen Insel. Von Luxus war noch keine Spur. Es folgten das Bandos Island Resort und dann auch schon das legendäre und grandiose Baros Island Resort. 2013 begann man schließlich damit, Inseln auch für den Tourismus künstlich aufzuschütten. Die natürlichen Inseln sind in der Regel älter und punkten dadurch mit üppigerer Vegetation. Oft haben diese Resorts auch die schöneren Hausriffe.
Allerdings ist der Platz auch eher beschränkt, weshalb man oftmals Abstriche im Angebot machen muss. So hat Baros als altes Resort zwar keinen Tennisplatz, Wasserpark oder Reitstall, aber ein wunderschönes Hausriff mit Schildkröten. In Sachen technische Ausstattung muss man sich aber keine Gedanken machen – hier sind alle auf dem neusten Stand. Wer im Malediven-Urlaub aber vom Luxusgym über die Töpferstube bis zum Fußballplatz oder Pool mit olympischen Ausmaßen alles haben will, sollte eine neuere Insel wählen. Dann darf man aber auch nicht enttäuscht sein, wenn man für Schnorchelabenteuer mit dem Boot rausfahren muss.
Robinson Crusoe Feeling oder nicht?
Weit, weit weg von allem – das ist das Gefühl, das ich mit den Malediven verbinde. Dieses Wissen darum, auf einem winzigen Sandhaufen inmitten des Indischen Ozeans zu sitzen, umgeben von Ruhe und Einsamkeit, ist unbeschreiblich. Für dieses Gefühl reichte es vor einigen Jahren noch, etwa 30 Minuten mit dem Speedboat von Malé entfernte Inseln zu besuchen.
Allerdings schießen aktuell überall rundherum Baustellen aus dem Boden. So kann es sein, dass man eine Woche lang den Ausblick auf einen Kran in der Ferne statt auf den Horizont genießt. Wenn ihr absolutes Robinson Crusoe Feeling wollt, unbedingt vorher gut informieren. In der Regel hat man weiter von Malé entfernt noch gute Chancen. Zum Beispiel im Hideaway Beach Resort.
All inclusive auf den Malediven?
Kurz: Ja. Es lohnt sich. Achtet unbedingt vor dem Buchen sehr genau darauf, welche Leistungen im Übernachtungspreis inbegriffen sind. Unserer Erfahrung nach lohnen sich All Inclusive oder zumindest Vollpension-Pakete. Zum Vergleich: Ohne Getränkepaket zahlt ihr im Hilton Amingiri für die Flasche Wasser zum Essen $20,−. Da kommen aber noch 10 Prozent Service Tax und 17 Prozent Tourismussteuer dazu. Das Softdrink-Paket mit unlimitierten nicht-alkoholischen Getränken gibt’s dort aber bereits ab $75,− pro Gast und Nacht.
Achtet auch darauf, ob Preise inklusive Steuern angegeben sind. Wichtig ist auch: In der Regel können Getränkepakete nur pro Villa und für die Dauer des gesamten Aufenthalts gebucht werden, nicht einzeln. Im Kuda Villingili kosten ein griechischer Salat, eine Tomatensuppe, ein gegrilltes Hähnchen und ein Salat Niçoise (Stand Mai 2025), also ein Lunch für zwei, $120,− ohne Steuern und Getränke. Da gleich Vollpension zu buchen, ist auf jeden Fall eine gute Idee. Noch besser: All Inclusive, für den entspannten Sorglos-Urlaub.
Resort mit Verantwortung
Schon beim Malediven Buchen ist wahrscheinlich jedem Menschen klar, dass es sich bei einem Urlaub auf einer (einsamen) Insel mitten im Nirgendwo per se nicht um ein Öko-Abenteuer handelt. Schließlich fliegt man hin. Und man erwartet dort Klima-Anlage, Importgetränke, Verpflegung und WLAN. Wer ein bisschen was für sein Gewissen tun möchte, kann überlegen, eines der 28 (von derzeit 172 …) Resorts wählen, die Einheimischen gehören. Zum Beispiel Huvafen Fushi, Baros oder Milaidhoo.
Gleichzeitig gibt es viele Resorts, die sich sehr intensiv für den Meeresschutz einsetzen. Zum Beispiel das Four Seasons Resort Maldives at Kuda Huraa. Es betreibt eines der größten Korallen-Transplantationsprojekte weltweit und betreibt eine Sea Turtle Conservation.
Romantik oder Action?
Wie ist die Erwartungshaltung hinsichtlich Romantik? Soll es Adults Only Flair samt himmlischer Ruhe mit dem Lieblingsmenschen sein? Oder doch lieber Action im Wasserpark mit der ganzen Familie? Kamen früher Reisende höchstens um Babys zu machen, sind die Malediven heute ein Familienreiseziel geworden.
Wer seine selige Ruhe möchte, sollte darauf achten, ein dezidiertes Adults Only Resort zu wählen. Und wer mit einer Familie unterwegs ist, die unterschiedlichste Vorstellungen vereint, ist die Wahl eines größeren Resorts mit mehr Abwechslung eine gute Idee. Gokart auf den Malediven? Gibt’s auch schon.
Wann verreisen?
Beim Malediven Buchen stellt sich auch die Frage nach der Reisezeit. Wie man nicht müde wird zu betonen, sind die Malediven ein Ganzjahresziel. Dennoch sind die Preise in der Nebensaison von Mai bis Ende Oktober deutlich günstiger. Eben weil es dann häufiger zu Regenfällen kommt. Natürlich sind die normalerweise eher kurz und heftig und es wird nicht kalt. Aber dennoch kann es mit zunehmender Regendauer und abnehmendem Resturlaub frustrierend sein, wenn man den blauen Himmel nie sieht.
Wir empfehlen für alle, die zum ersten Mal unterwegs sind und kürzer Zeit haben, lieber die Hauptsaison. Auch, wenn es hier natürlich ebenfalls keine Garantie auf Traumwetter gibt. Persönlich würden wir Regen auf den Malediven dem Regen daheim immer vorziehen, aber schöner ist’s natürlich schon – und so ehrlich muss man sein – bei Sonnenschein. Noch ein Tipp: Wenn ihr während der Regenzeit unterwegs seid, ist es umso klüger, in der Nähe von Malé zu bleiben. Eben weil Wasserflugzeuge ganz schöne Divas sein können …
Ihr wollt die Malediven buchen, habt aber noch ein paar Fragen vorab? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen. Wir nehmen uns Zeit und versuchen, euch bei der Auswahl eurer perfekten Malediven-Insel zu helfen!