Wer an die bayrische Landeshauptstadt denkt, dem kommen wohl oftmals der FC Bayern und das Oktoberfest zuerst in den Kopf. Zugegebenermaßen handelt es sich ja auch bei beiden um ausgesprochen erfolgreiche Produkte. Apropos erfolgreiche Produkte: Kulinarisch sorgen das berühmte bayrische Bier und die ebenso populären Weißwürste (zurecht!) für einen Fixplatz auf der gastronomischen Weltkarte. Doch damit endet der lukullische Fußabdruck der Großstadt keineswegs. Denn Essen in München kann international, kreativ und schlicht lecker sein. Wir haben uns angesehen, welche Orte für Foodies besonders lohnenswert sind.
Der Viktualienmarkt
Bereits seit 1807 versorgt der Lebensmittelmarkt im Herzen der Stadt die Bewohnenden mit frischen Waren und Delikatessen. Bis auf sonntags haben die Stände täglich geöffnet und bieten in der Regel ab ca. 8 Uhr bis ungefähr 20 Uhr ihre Köstlichkeiten an. Neben klassischen Fleischhauern prägen Fisch- und Gemüsestände das Bild.
Zu den besonderen Spezialitäten, die wir der geneigten Leserschaft ans Herz legen wollen, zählen die Varianten der riesigen Essiggurken in Kombination mit einem Glas Sekt (sic!) bei der Sauren Ecken oder die hervorragende Ochs’n-Semmel beim Kleinen Ochs’n Brater. An schönen Tagen ist bestimmt auch ein gemütlicher Nachmittag im Biergarten des Marktes ein Erlebnis. Wie sonst ließe sich schließlich das rege Handels-Treiben entspannter beobachten?
Essen in München: Eataly
Klingt so gar nicht bayrisch, und ist es auch nicht. Dennoch befindet sich die deutsche Filiale der italienischen Feinkostkette in der altehrwürdigen Schrannenhalle in bester Gesellschaft, ist sie doch nur einen Steinwurf vom Viktualienmarkt entfernt. Der Ursprung der Halle selbst liegt in ihrem ehemaligen Dasein als Getreidemarkt. Das heutige Angebot geht jedoch weit darüber hinaus.
Denn mittlerweile beherbergt sie ein italienisches Spezialitätenrestaurant, eine wohlsortierte Weinhandlung und ein riesiges Angebot feinster italienischer Leckerbissen. Das Sortiment reicht dabei unter anderem von erlesenen Tomaten über zahlreiche Pasta-Variationen bis hin zur Feinkost zum Niederknien. Einen nicht eben kleinen Raum nimmt die Süßspeisen-Abteilung ein. Wer auf die Linie achtet, sollte auf der Hut sein, zu verlockend sind die gebotenen Köstlichkeiten.
Izakaya München
Der aus dem japanischen stammende Begriff Izakaya steht einerseits für gemütliches Essen mitsamt gepflegter Trinkkultur. Andererseits aber auch für Gerichte, die ähnlich den Tapas in der Mitte der Runde platziert werden und somit förmlich zum Teilen einladen. Diese Art zu speisen, fördert bekanntlich die Geselligkeit. Und wahrlich ist das Izakaya München ein Ort, an dem es sich in angenehmer Atmosphäre hervorragend genießen lässt. Die fernöstliche Küche wird hier gekonnt um südamerikanische Elemente bereichert.
Das Resultat sind herrliche Gerichte wie eine Lachs-Avocado Ceviche, Rindfleisch Tataki, Krabben Tempura oder Chilenischer Wolfsbarsch in einer Mole – ein Gedicht. Um das Konzept auszureizen, haben wir zu viert rundenweise bestellt und uns durch insgesamt ca. 15 Gerichte gekostet – eine Herangehensweise, die sich voll und ganz bewährt hat. Die optimale Speisenfolge legen dabei Service und Küche fest, womit längere Wartezeiten vermieden werden. Das Lokal ist in der Regel auch wochentags gut besucht, eine Reservierung ist also zu empfehlen.
Florio – The Charles Hotel
Im zauberhaften Münchener The Charles, einem Rocco Forte Hotel, (dazu später mehr) ist mit dem Florio ein nicht minder überzeugendes Restaurant beheimatet. Schon das Innendesign mit prächtigen Olivenbäumen und botanischen Drucken besticht auf Anhieb. Die raumhohen Fenster verleihen den Räumlichkeiten schließlich das gewisse Etwas.
Neben dem exzellenten Frühstück für Hotelgäste hat sich das Lokal mit Lunch und Dinner ganz dem Lebensgefühl des dolce far niente verschrieben und verwöhnt seine Besuchenden mit italienischen Spezialitäten. Ausgewählte Veranstaltungen wie das Wein-Dinner mit bekannten WinzerInnen oder der Osterbrunch versprechen darüber hinaus lukullische Höhenflüge im gediegenen Ambiente.
Persisch essen in München: Shandiz Restaurant
Das lebhafte orientalische Restaurant unweit des Münchner Hauptbahnhofs verströmt authentische morgenländische Atmosphäre. Im gemütlichen Ambiente finden bis zu 50 Personen Platz. Weniger sind es auch selten, die an 7 Tagen in der Woche die Gaststube frequentieren.
Auch bei unserem Besuch an einem Freitag Abend war das Lokal zum bersten gefüllt. Neben der breit gefächerten Speisenauswahl möchten wir an dieser Stelle auch die freundlichen Mitarbeitenden hervorheben. Ob die gemischte Vorspeisenplatte, die geschmorten Fleischgerichte oder die wechselnden Empfehlungen des Hauses: Allesamt sehr gut! Auch hier sollte nicht auf die Reservierung vergessen werden.
Bonus-Tipp: Ralph’s Coffee
Wer auf der Suche nach dem vielleicht schicksten Kaffeehaus der Stadt ist, sollte bei Lodenfrey vorbeischauen. Denn zum Department Store gehört auch ein Outlet der wunderschönen Ralph Lauren–Kaffeehäuser. Ja, man zahlt hier für den doppelten Espresso (und übrigens auch für den Americano) stolze € 5,−, aber dafür gibt’s ganz viel New Yorker Ambiente.
Das Konzept kommt an, mittlerweile kann man selbst in Paris seinen Kaffee bei Ralph schlürfen. Der ist auch wirklich gut, gemacht aus Bio-Bohnen und aus der in Florenz handemachten und in diesem Fall custom lackierten Marzocco Espressomaschine. Dazu kann man sich Snacks, Sandwiches und Desserts gönnen; zum Beispiel Ralph’s Signature Brownie.
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