Dass Ryainair eine Billigairline ist, weiß man. Und dass das gleichbedeutend damit ist, als Gast gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen, auch. Was es aber bei Ryanair fix oben drauf gibt, ist ein großes Maß Arroganz und Willkür oben drauf. Das lässt zumindest ein aktuelles Facebook-Posting vermuten. Vor allem die Ryanair Handgepäck Regelungen sind darin Stein des Anstoßes. Was war passiert?
Ohne Service, aber mit Attitüde
Vor zwei Tagen tauchte auf Facebook ein Posting des Billigfliegers auf. “Good morning to passengers who bring the correct sized bags” stand darin zu lesen. Selbstverständlich war die Empörung groß. Schließlich ist das Posting nicht nur wahnsinnig arrogant, sondern auch höhnisch. Schließlich sind die Ryanair Handgepäck Regelungen nicht nur sehr streng, sondern auch unüblich und werden in der Regel ziemlich strikt überprüft. Hat das Handgepäck einen Millimeter Übergröße, zahlt man schnell einmal das Doppelte vom Ticketpreis nur fürs Handgepäck. Irgendwo muss das Geld am Ende des Tages ja schließlich her.
Die Krux: Wer bislang 100 mal mit Handgepäck geflogen ist, das bei jeder anderen Airline problemlos Cabin Bag Size hat, steht beim Billigstflieger vor einem Problem. Denn die Handgepäckgröße bei Ryanair ist 55 x 40 x 20 cm für das Gepäckstück, das über dem Sitz deponiert wird. Das persönliche Gepäckstück muss unter dem Vordersitz Platz haben und darf nicht größer als 40 x 20 x 25 cm sein. Vergleicht man die Maße beispielsweise mit jenen von Austrian Airlines, so wird klar: Stein des Anstoßes sind bei Ryanair regelmäßig 3 Zentimeter Unterschied. Wer daheim nicht ordentlich nachmisst, erfährt dann auch erst am Gate, dass das gute Stück zu groß ist und (viel) extra kostet.
Rage Bait?
Natürlich schlug das Posting hohe Wellen. Arroganz kommt eben nicht bei allen gut an. Entsprechend viele Personen teilen nun auch unter dem Original Posting ihre negativen Erfahrungen mit Ryanair. So kommt es scheinbar regelmäßig vor, dass der Nachmesss- und Einsteigeprozess so lange dauert, bis Abflugslots verpasst werden, Verspätungen entstehen und Anschlussflüge nicht erwischt werden. Zudem berichten Passagiere von unhöflicher Behandlung, angeblichem Racial Profiling am Flughafen und Handgepäck, das beim Hinflug wohl die Vorgaben erfüllte, beim Rückflug aber zu groß war.
Ein findiger User schreibt: “Mein Handgepäckskoffer identifiziert sich als Passagier. Es hasst es zwar, so genannt zu werden, aber wenn das so ist, buche ich ihm künftig einen Sitzplatz um £ 15,− anstatt für ‘Übergröße’ £ 45,− aufzuzahlen.” Natürlich ist allen Fliegenden bewusst, dass es Regeln gibt. Lediglich die Art der Umsetzung, dadurch verpasste Flüge und nicht reagierendes Kundenservice regen die Menschen auf. Dazu dann noch ein herablassendes Posting. Dabei müsste man ja gerade jenen Menschen einen besonders guten Morgen wünschen, die eben nicht mit passendem Handgepäck kommen. Schließlich machen die von ihnen entrichteten Gebühren einen Großteil des Billigflieger-Umsatzes aus.
Einer Airline, die so kalkuliert vorgeht, “passiert” so ein Posting natürlich nicht. Vielmehr liegt die Vermutung eines Rage Baitings vor. Will heißen: Menschen kommentieren bei und interagieren mit Postings in der Regel häufiger, wenn diese sie aufregen. Und das wiederum führt zu einer hohen Engagement-Rate, noch mehr Menschen sehen es, die Reichweite wird noch größer. Das Posting zum Ryanair Handgepäck hat einen Nerv getroffen und wurde Stand 13. Februar 2025 über 2.000 mal geteilt. Ganz nach dem Motto: Nur, wenn niemand über dich spricht, ist das eine schlechte Nachricht … Übrigens könnt ihr uns unten in den Kommentaren gern wissen lassen, wie eure Erfahrungen mit Ryanair so sind!