Kein Montagmorgen ohne die neue Folge vom Podcast “Das Café am Rande der Freundlichkeit“. Und das seit sagenhaften 100 Folgen in etwas mehr als zwei Jahren. In den heimischen und auch in den deutschen Podcast-Charts mischen die drei Macher kräftig mit und auch der Chill Report ist angefixt. Wie “ein Dicker, ein Schwuler und ein Deutscher” von Salzburg aus Laune auf die Ohren knallen – und warum sie ganz sicher niemals gemeinsam verreisen werden.
Keine alten, aber ziemlich beste Freude
Wer Marco, Robin und Wolfram (der Mann der vielen Namen, der im Podcast auch als Woifi/Woife, Felice, Slashy Disco, … auftaucht) zuhört, hat das Gefühl, dass die drei sich schon ewig kennen. Also echt EWIG. Nope. Den Podcast haben die Hörerinnen und Hörer einem Zufall zu verdanken. Die Urban Legend lautet: Marco war auf Besuch in Robins Café und die zwei haben so viel lustiges Zeug gequatscht, dass es vom Nebentisch hieß: “Hey, ihr solltet das aufnehmen”. Gesagt, getan. Wolfram kam – obwohl er den Podcast aufsetzt und technisch betreut – später vor dem Mikro dazu bzw. fix dazu.
Robin führt mit dem Memberg ein echtes Café am oberen Ende der Linzergasse in Salzburg, Wolfram und Marco (er ist der mit der Bayerischen Färbung beim Reden) sind im echten Leben eng befreundet und arbeiten in ihrer Agentur zusammen. Zwischen den beiden Standorten sind’s nur ein paar Schritte zu Fuß. Auch ein guter Zufall. Im Laufe der 100 Folgen hat sich der Podcast in mehrere Richtungen bewegt. Gastro-Insights gab es von Anfang an, dazu auch Gesellschaftskritisches und -politisches. Letztendlich haben sich die drei auf einen Laber-Comedy-Podcast eingependelt. Gastro-Tipps und Lehrreiches wie echt augenöffnender Bürgermeisterkandidatur-Content sind immer noch dabei.
Wolfram: Den Podcast wollten Marco und ich aber schon auch als Best Practice für unsere Agentur ausprobieren. Allein schon, um den Equipment-Kauf zu rechtfertigen. (Kichert)
Robin: Die ersten Folgen haben wir bei mir live im Café aufgenommen, was eine mittelschwere Katastrophe war. Denn die Gäste wollten halt trotz Mikro und Aufnahme Kaffee und Kuchen von mir. (Rollt mit den Augen)
Ihr seid neugierig? Hier gibt’s Das Café am Rande der Freundlichkeit auf Spotify und hier auf iTunes/Apple Podcasts.
Das Café am Rande der Freundlichkeit gehört gehört
Was geht, was geht, was geht? Willkommen im 6am-Club: Mittlerweile erscheint jeden Montag um 6 Uhr morgens die neue Podcast-Folge. Die dauert durchschnittlich zwischen einer und eineinhalb Stunden und bietet der Community wiederkehrende Elemente wie die “Hasslatte der Woche”, in der die drei erst recht vom Leder ziehen. Apropos Community: Die Fans heißen im Café am Rande der Freundlichkeit liebevoll “Randis und Randieschen” – weil die Macher Randgruppen mögen und sich solchen auch selbst zuordnen. Erinnert euch an das Zitat vom Anfang, das von Wolfram stammt: “Ein Dicker, ein Schwuler und ein Deutscher”.
Marco: Auch wenn wir einen Laberpodcast haben, arbeiten wir mittlerweile nach Plan. Wir haben sogar einen Redaktionsplan mit unseren alltäglichen Beobachtungen, über die wir sprechen. Seit einiger Zeit wissen wir auch, was wir für Social Media brauchen und welche Snippets funktionieren, damit Leute relaten können. Lustigsein lässt sich übrigens ganz sicher nicht scripten. Bei uns kommen Spaß und Humor erfreulicherweise eh von selbst.
Robin: Ohne Social Media geht sowieso nix. Woifi und Marco beantworten auf Instagram und TikTok alle Nachrichten, auch, wenn das langsam zum Full-Time-Job wird. Als sie unseren Merch zusammengepackt und verschickt haben, gab’s kleine Extra-Botschaften ins Paket. Randis haben zu uns eine besondere Beziehung. Und sie erzählen uns, wann sie uns wo hören. Da sind teils echt dramatische Geschichten dahinter – und wir sind die willkommene Ablenkung oder Aufheiterung.
Die Zielgruppe, also die Randis und Randieschen, lässt sich nicht zielgenau beschreiben. Vom 18-jährigen Schüler bis zur 60-jährigen Hausfrau seien alle Alters- und Gesellschaftsgruppen am Horchen, sagen die drei.
Podcast als Herausforderung für Freundschaften
Zugegeben, in der Hitze des Gefechts sind manche Geschichten und Frechheiten in 100 Podcast-Folgen auch schon einmal etwas aus dem Ruder gelaufen. Immerhin erzählen die drei ziemlich viel Persönliches; bei Privatem halten sie sich bestmöglich zurück.
Marco: Wir hatten die eine oder andere Situation, wo wir Sachen ausgeplaudert haben, die uns Freundschaften gekostet haben. Hie und da schauen wir uns während der Aufnahme an und wissen: Das müssen wir rausschneiden.
Wolfram: Wobei ich seit zirka 50 Folgen fast gar nichts mehr schneiden muss.
Robin: Weil wir gelernt haben, Geschichten zu erzählen, ohne Namen oder Unternehmen zu nennen. (Alle drei nicken wissend)
Chill-Anfänger und Solo-Urlauber
Der Chill Report wäre nicht der Chill Report, wenn er nicht auch nach den angenehmen Dingen des Lebens fragen würde. Also haben wir uns zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, wann und wie die drei Podcast-Hosts entspannen.
Marco: Wirklich nur dann, wenn Urlaub im Kalender eingetragen ist.
Robin: Und selbst dann rufen wir dich an.
Wolfram: Oder eher umgekehrt … (Hebt die Augenbraue)
Marco: Im Ernst, ich investiere gern in mein Zuhause, das ist mein Rückzugsort. Ich muss nicht weit weg.
Robin: Bei mir ist jedes Mal Entspannung angesagt, wenn die Memberg-Tür hinter mir zufällt und ich nicht mit Leuten über Kaffee und Kuchen rede. Nach 18 Uhr ist dann auch mein Handy aus.
Wolfram: Ich bin mir zu geizig zum Chillen. (Kein Schmunzeln, der Blick bleibt ernst. Bis das Lachen doch aus ihm herausbricht)
Weiße Strände, vibrierende Städte, Weitwandern ohne Handyempfang: Natürlich interessieren wir uns auch noch für die Art und Weise, auf die Podcaster Urlaub machen. Denn auch wenn sie (derzeit noch) nicht nennenswert viel Geld mit dieser Arbeit absahnen, will auch die Welt entdeckt werden. Oder?
Marco: Mit meiner Frau hab’ ich schon viel gesehen. Wenn es Ausland sein soll, dann ist Ibiza ein Ort, über den ich Tausende Vorurteile hatte, an dem ich nun aber ganz gern bin.
Robin: Für mich geht’s sowieso nur, wenn ein Urlaubsziel nah und schnell erreichbar ist. Zwei bis drei Wochen Urlaub wären geil, sind aber momentan null drin. Mein Geld geb’ ich also in Salzburg für Essen aus und geh’ gern in neue Lokale – am liebsten jede Woche in ein anders.
Wolfram: Mein Favorit ist Caorle. Seit Jahren. Selbes Hotel, selber Strand, selbe Pizzeria.
Robin: Wah, mein absoluter Horror. Ich will ja nicht um Strandliegen streiten!
Marco: Nein danke … Auch wenn der Woifi mein allerbester Freund ist – auf Urlaub könnt ich nicht mit ihm fahren! Ich würd’ uns ständig neue Restaurants suchen, weil so geht das echt nicht!
Norddeutschland hört Das Café am Rande der Freundlichkeit
In den zwei Jahren ihrer 100 Podcast-Folgen haben sich die drei Salzburger über so manches gewundert. Wenn sie in die Spotify- oder iTunes-Statistiken schauen, überrascht es sie immer wieder, wie viele Menschen aus (Nord-)Deutschland Das Café am Rande der Freundlichkeit hören. Dass Salzburger Themen und Salzburger/Bayerischer Dialekt so einschlagen, ist nur eines der Mysterien, die den Podcast zu dem machen, was er ist: Sympathisch, erfolgreich, schräg und sooo lustig!