Immer mehr Menschen möchten kein Drüsensekret eines artfremden Muttertiers zu sich nehmen. Und verzichten daher auf Kuhmilch. Glücklicherweise gibt es längst zahlreiche Alternativen. Man denke zum Beispiel an Auszüge aus Hafer, Soja, Dinkel oder anderen Hülsenfrüchten oder Nüssen. Als “Milch” darf man die übrigens eigentlich in der ganzen EU nicht bezeichnen. Denn dabei handelt es sich um einen geschützten Begriff für Produkte aus dem Gemelk von Säugetieren wie Kuh, Büffel, Schaf oder Ziege. Dennoch nennen wir die Flüssigkeit, die die Schweden aus Kartoffeln gewinnen und jetzt in unsere Supermarktregale bringen, einfach mal Kartoffelmilch. Doch was kann die wirklich?
Was ist Kartoffelmilch? Wie macht man Kartoffelmilch?
Für Milch aus Säugetier-Eutern müssen diese ein Baby geboren haben, dem man die Muttermilch vorenthält, um daraus Genussmittel für Menschen zu machen. Für Kartoffelmilch muss kein Tier leiden oder wird seiner Nahrung beraubt. Denn sie entsteht dank eines patentierten Emulsionsverfahrens. Erfunden von Professorin Eva Tornberg an der Universität Lund in Schweden, stellt das Verfahren eine Emulsion her, in der Kartoffelstärke und Eiweiß gleichmäßig in Wasser und Öl verteilt sind. Das Ergebnis ist eine Flüssigkeit, die in Geschmack und Konsistenz Milch ähnelt.
Wie schmeckt Kartoffelmilch?
“Der Geschmack von DUG ähnelt dem von Kuhmilch, was es für viele Verbraucher:innen zu einer attraktiven Alternative macht”, erklärt DUG-Geschäftsführerin Helene Nielsen. “Denn häufig sind vegane Milchalternativen nicht für jeden gut verträglich und der Geschmack vieler pflanzlicher “Milch”-Sorten ist gewöhnungsbedürftig.” Nicht so DUG. Die “Kartoffelmilch” lässt sich cremig aufschäumen, ihre Konsistenz ist Milch sehr ähnlich und ihr Geschmack neutral. Mit DUG kann man kochen und backen, man kann sie auch “roh” genießen.
Wie sind die Nährwerte von Kartoffelmilch?
DUG besteht unter anderem aus Kartoffelflocken, Wasser, Erbsenprotein, Zucker (!) und Rapsöl. Außerdem ist es mit den Vitaminen D, B2 und B12 angereichert. Fans von Clean Eating müssen damit also zur Kenntnis nehmen, dass auch die neue Milchalternative in Wahrheit eine Mischung unterschiedlichster Inhaltsstoffe ist. Gut allerdings: Allergene wie Laktose, Nüsse, Soja und Gluten sind nicht enthalten. Die Nährwerte des “Original” Drinks sind ganz okay; so kommen 100 ml auf 31 kcal, 1,5 g Fett, 3,1 g Kohlenhydrate und 1,3 g Protein. Neben dem “Original” gibt es auch die Varianten “Barista” und “Unsweetened”. Wer auf seine Eiweiß-Zufuhr achtet, ist mit Sojamilch besser dran (3,3 g).
Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Wer auf Tierleid verzichten will, möchte natürlich nicht irgendwo anders die nächste Baustelle aufreißen. Deswegen ist gut zu wissen, dass Kartoffelmilch nachhaltig im Anbau ist. Sie braucht zum Wachsen viel weniger Ressourcen als Sojabohnen, Mandeln oder Hafer. Im Vergleich zu Mandeln benötigen sie etwa 96 Prozent weniger Wasser. Von der Klimabilanz, die Milch verursacht, ganz zu schweigen. Die kartoffelbasierte Alternative belastet das Klima um 67 Prozent weniger.