Beitragsbild: © Emma Braun
Schon als Kind träumte der Wiener Paul Mitsch davon, eines Tages Melonen zu verkaufen. Wahrscheinlich ein eher ungewöhnlicher Berufswunsch für einen kleinen Buben. Doch einer, der nicht von ungefähr kam. Schließlich verbrachte er Jahr für Jahr mit seinen Eltern im italienischen Urlaubsort Chioggia Sottoamarina einige unbeschwerte Wochen. Dort, am südlichen Ende der Lagune von Venedig kam es auch zum Erstkontakt mit dem Konzept des Wassermelonenverkäufers. Nun, etwa 20 Jahre später, erfüllt sich Mitsch seinen Traum. Von 23. Juli bis 11. August gibt’s in seiner “Melonenhalle”, einem Pop-Up im Museumsquartier Wien, frische Melonen und Drinks.
Wassermelone mit Herkunftsschutz
Die namensgebende Grundzutat seiner Melonenhalle ist die Wassermelone der Sorte Anguria Reggiana IGP. Das Jahrhunderte alte Geheimnis der Kultivierung von Europas einziger Wassermelone mit Herkunftsschutz liegt in den idealen klimatischen Bedingungen der Reggio Emilia. Das Ergebnis ist eine dunkle, süße Wassermelone mit dem Extracrunch. Der einzigartige Geschmack gelingt auch dank nachhaltigen Anbaumethoden und einer strengen Qualitätskontrolle. Ausschließlich in den Monaten von Juni bis September darf die Anguria Reggiana geerntet werden. Und ein Teil dieser Ernte findet nun eben auch seinen Weg in die Melonenhalle im MuseumsQuartier Wien.
Von 15 bis 22 Uhr haben Besuchende die Gelgenheit, ein Stück der sommerlichen Köstlichkeit zu ergattern. Dazu passt der Prosecco vom Fass einfach hervorragend. Noch mehr Italo-Feeling kommt dank Negroni Sbagliato auf die Tische vor dem Museumsquartier. Und der ist ohnehin das Sommergetränk des Jahres und wortwörtlich in aller Munde. Als Basis kommt übrigens hausgemachter Wermut vom Bio-Weingut Göbel aus Wien in die Gläser.
Entspannte Stimmung
Die Melonen und Drinks holt man sich in Raum D. Zum Verzehr begibt man sich schließlich an Heurigentische unter beleuchte Kastanien vor der Melonenhalle; also nicht im Innenhof, sondern auf der Ring-Seite. Jeden Dienstag gibt es Italo Scheibn – feinstens kuratierte Italo Disco ab 18 Uhr. Und am Donnerstag kann man sich zusätzlich dem Scopa hingeben. Das itailenische Kartenspiel spielt sich einfach mit Wassermelone und Negroni Spagliato viel besser. Beginn ist ebenfalls um 18 Uhr. Schluss ist jeweils um 22 Uhr, die Melonenhalle hat drei Wochen täglich ab 15 Uhr geöffnet. Am 11. August 2024 ist der Zauber dann auch schon wieder vorbei. Die beste Gelegenheit für einen Besuch ist also jetzt.
Der Andrang ist durchaus groß. Wie Mitsch im Interview erzählt, ging in den ersten drei Tagen bereits eine Tonne Wassermelonen über die Theke. Nachschub gibt es laufend. Mitsch steht dabei selbst hinter dem Tresen. Gastro an sich ist ihm dabei durchaus nicht fremd. Denn in seiner bisherigen Laufbahn arbeitete er bereits in René Redzepis legendärem Noma in Kopenhagen. Auch einem Nachhaltigkeitsstudium widmete er sich bereits. Die Melonenhalle soll nicht mehr sein als eine Art Sommerjob. Denn nach einer Saison ist Schluss, dann geht es wieder ans Studium.
Melonenhalle im MQ Wien
1070 Wien