Das Wiener Grätzel ist eine Besonderheit. Denn dabei handelt es sich um einen Teil eines Bezirks, der keine festen Grenzen kennt. Aber in den Köpfen der Einwohnenden ein ganz besonderer Ort der Begegnung ist. Ähnlich wie Berliner Kieze üben sie vermehrt auch auf Besuchende eine besondere Faszination aus. Vielleicht, weil man im Grätzel (auch “Grätz’l”) die Wiener Seele auf authentische Weise erleben kann.
“Heartbeat Streets” in Wien
Mit der neuen Aktion “Heartbeat Streets” rückt der WienTourismus im Jahr 2024 die Wiener Grätz’l ins Rampenlicht. Ihnen will man auch auf internationaler Ebene eine Bühne bieten. Und weil jedes Grätz’l seinen eigenen Charakter hat, der sehr stark von jenen Menschen geprägt ist, die in ihm wohnen, möchte man diese Originale in die neuen Führungen mit einbeziehen. Insgesamt 32 Touren durch 17 Wiener Grätz’l sind es, die man künftig gemeinsam mit Wiener Fremdenführenden entdecken kann. Zum Auftakt gibt es neue Wien Führungen auszugsweise sogar gratis. Diese finden am 24., 25. und 26. Mai statt. Alles, was man dafür tun muss, ist sich auf der Website der Grätzeltours dafür anzumelden.
Die Themen reichen beispielsweise vom “Verruchten Stuwerviertel” in der Gegend zwischen dem Mexikoplatz, dem Vorgartenmarkt bis zur Venediger Au die „Sigmund Freud Tour“ im neunten Bezirk führt auf den Spuren Freuds entlang gebrochener Tabus, revolutionärer Ideen und bahnbrechender Erfindungen der Medizingeschichte, welche nicht nur den Weg ins Unbewusste, sondern auch ins 20. Jahrhundert ebneten. Die Entwicklung vom Zentralviehmarkt und Schlachthöfen zu einem Stadtteil mit Hochhäusern neben alten Backsteinbauten gibt es auf der Tour „St. Marx einst und heute“ zu erleben.
Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten
„Wien hat so viel zu bieten, weit mehr als die großen Sehenswürdigkeiten, die für viele Gäste, die zum ersten Mal in der Stadt sind, zum Wien-Besuch gehören. Aber das Spannende ist es ja – gerade für uns als Fremdenführer – Geschichten zu erzählen, die man noch nicht kennt. Gassen und Plätze zu erkunden, die bei den klassischen Wien-Besuchen nicht auf dem Plan stehen. Und damit auch Lust zu machen, Wien wieder und wieder zu besuchen. Ich bin überzeugt davon, dass wir damit nicht nur Gäste nach Wien locken, sondern auch den Wienerinnen und Wienern ein spannendes Angebot machen“, so Gerti Schmidt, Obfrau der Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien.
Das Grätzl, meist aus ehemaligen Siedlungen außerhalb des damaligen Stadtkerns entstanden, ist meist eine individuelle Kombination aus Architektur, Kulinarik- und Shoppingspots. Viele von ihnen haben einen eigenen Markt oder eine Art “Hauptplatz”. Jedes hat unbestritten seinen eigenen Charme. Und sein eigenes Publikum. Dieses berühmte Wiener Lebensgefühl möchten die Wiener Fremdenführenden nun Besuchenden näher bringen. Aber auch Menschen, die schon länger in der Stadt leben oder sogar hier geboren wurden, bieten neue Wien Führungen auch neue Einblicke in “ihre Stadt”.
Beitragsvideo: © Wien Tourismus via YouTube, Beitragsbild: © Wien Tourismus/Paul Bauer