Fein gehobelte Blättchen edler Knollen schmiegen sich an Risotto, Pasta oder ein saftiges Stück Steak. Ihr Geruch ist betörend, der Geschmack sucht seinesgleichen. Gourmets wissen: Höchster Genuss ist angesagt; es ist Trüffelsaison. Dass es für ein solches Geschmackserlebnis jede Menge Erfahrung, Geduld und starke Pfoten braucht, wird schnell klar. Auf zur Trüffelsuche in Slowenien in einen Wald nahe Portorož, der voller Überraschungen steckt.
Profis holen Juwelen aus der Erde
Janos Tempo ist atemberaubend. Seine Körperhaltung ist geduckt, als er losschießt. Unter Ästen hindurch, eine kleinen Hang hinunter. Schon graben sich die Krallen seiner Vorderpfoten in die Erde. Mit einem Sprung ist Jakob Benčič bei dem schwarz-weißen, eifrigen Border Collie und nimmt ihn sanft, aber bestimmt zurück. Erst gibt es ein dickes Lob für den Hund, dann greift Benčič an seinen Gürtel und löst das Badil, das traditionelle Stecheisen der Trüffelsucher. Damit hackt er ein paarmal gezielt in der Erde herum.
Das erste Stück eines schwarzen Trüffels wird sichtbar. Vorsichtig hebt der 25-jährige Slowene ein größeres Stück Erde an und nimmt mit vorsichtigen Fingern das schwarze Gold heraus. Jano hat es mit einer Kralle ein kleines bisschen angekratzt; unversehrt wäre der Marktwert höher, doch Benčič ist zufrieden mit seinem vierbeinigen Helfer.
“Im Alter von zwei Monaten haben wir begonnen, Jano auf Trüffel zu trainieren. Dafür haben wir Trüffelstücke in die bunte Plastikhülle von Überraschungseiern gesteckt und Löcher hineingemacht, damit er den Duft aufnehmen kann”, erzählt der junge Mann, der hauptberuflich als Polizist in Slowenien arbeitet und nebenbei “Goldsucher” ist. Das Handwerk hat er von seinem Papa gelernt. Dieser wiederum hat sein Wissen von einem Freund, er es ihm erst verraten hat, als dieser zu alt und zu schwach war, um selbst die Trüffel aus der Erde zu holen. Schwarze und weiße. Je nach Jahreszeit und Saison.
Familienhobby Trüffelsuche in Slowenien
Der echte Trüffel ist eines der wertvollsten Lebensmittel. Ein Kilogramm weißer Trüffel kann bis zu 9.000 Euro in Europa kosten. In Japan gar bis zu 15.000. Einen enormen Schatz hat Jakob Benčičs Vater 2007 ausgegraben. Der Sohn berichtet: “Er hat einen weißen Trüffel gefunden, der 750 Gramm gewogen hat, ein Rekord in Istrien und Slowenien.” 9000 Euro habe der Mann dafür bekommen; heutzutage würde er auf einer internationalen Auktion ein Vielfaches erhalten.
Der beste Fang 2023 hat der Familie Benčič rund 800 Gramm schwarze Trüffel beschert, an einem Tag. Jano ist ein unermüdlicher Sucher, flitzt von einem Baum-Wurzelstock zum anderen, schnüffelt – und zeigt immer wieder erfolgreich an. “Wir gehen sechs bis zehn Stunden pro Tag suchen. Jano arbeitet aus Spaß und nicht, weil wir ihn hungern lassen. Manchmal finden wir nichts, manchmal machen uns Wildschweine Konkurrenz”, berichtet Jakob Benčič und greift erneut nach seinem Badil. Jano hat schon wieder eine schmackhafte Knolle unter der Erde gefunden.
Im Trüffelhimmel
Jure Vugrinec deckt seine Kreationen im Gold Istra mit einer weichen Schicht frisch gehobelten Trüffels zu. Üppig liegen die gehobelten Blättchen über gegrilltem Käse. Auf einem saftigen Mini-Burger. Schwimmen auf der Suppe. Krönen Pasta.
Der slowenische Trüffel steht im Schatten des italienischen. Vor allem der weiße Alba-Trüffel ist untrennbar mit Italien verbunden, doch auch andernorts gedeiht der Edelpilz und überzeugt Expertinnen und Experten. Slowenien holt auf, die Qualität der Edelknollen wird bekannter und bekannter. Und Vugrinec ist einer, der es in seiner Zunft noch weit bringen kann.
Ihr wollt euch mit Jakob und Jano oder ihren zwei- beziehungsweise vierbeinigen Kolleginnen und Kollegen selbst auf die Jagd nach Trüffeln begeben? Dann ab nach zur Trüffelsuche in Slowenien zu den Truffle Hunting Tours Istra.