Die Organisation 50 Best kürt alljährlich die besten 50 Gastronomiebetriebe bestimmter Regionen. Und ist damit ein ernstzunehmender Konkurrent des traditionsreichen Guide Michelin. So werden beispielsweise die 50 besten Restaurants Asiens oder Latein Amerikas sowie die 50 besten Bars Nordamerikas oder aber die 50 besten Hotels gekürt. Anfang Juni sind die Awards für die Champions of Change 2023 vergeben worden.
Was sind die Champions of Change 2023?
Dabei handelt es sich um eine besondere Auszeichnung, die im Vorfeld der Kürung von „The World’s 50 Best Restaurants 2023″ vergeben wird. Prämiert werden seit 2021 Helden des Gastgewerbes, die der Gemeinschaft einen nachhaltigen Input liefern. Konkret müssen sie Veränderungen in ihrem Umfeld vorantreiben und die Branche verbessern. Der soziale Charakter des Awards macht ihn tatsächlich zu etwas Einzigartigem. Zur Belohnung gibt es für die Preistragenden finanzielle Zuwendungen, die für einen weiteren Ausbau des jeweiligen Projekts eingesetzt werden sollen.
Wer sind die Prämierten?
Die Auszeichnung ging heuer an zwei unterschiedliche Projekte. Einerseits gewann Nora Fitzgerald Belahcen, die das “Amal” in Marrakesch, Marokko leitet. Bei diesem handelt es sich um ein Unternehmen, das benachteiligte Frauen fördert. Begonnen hat alles ganz klein und bereits im Jahre 2013. Damals eröffnete Belahcen das erste Amal Center um arabischen Frauen in Not eine Kochausbildung und somit eine Lebensgrundlage vermitteln zu können.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich aus dem Zentrum ein florierendes Restaurant– und Catering-Unternehmen, in dem alle acht Monate 30 Absolventinnen ihren Abschluss machen. Die jüngste Unternehmung trägt den Namen Sign Language Café und ist ebenfalls in Marrakesch beheimatet. Betrieben wird die Gaststätte, wie bereits der Name vermuten lässt, von gehörlosen Frauen. Sichtlich begeistert von ihrem Gewinn zeigt sich die Preisträgerin und findet schöne Worte: “Ich glaube seit langem an die Kraft von Lebensmitteln, zu nähren und zu heilen, uns zusammenzubringen und Leben zu verändern”.
Bei den zweiten Preisträgern handelt es sich um Othón Nolasco und Damián Diaz. Das Duo rief während der Pandemie das gemeinnützige Ernährungssicherungsprojekt „No Us Without You LA” ins Leben. Die Kampagne nimmt sich eines weitestgehend verschwiegenen Themas an. Gerade in der Gastronomie sind die ohne gültige Papiere Einwandernden wichtige, aber ungesehene Säulen des Systems. Da dieser Personengruppe aber keine staatliche Hilfe zusteht, leiden sie und ihre Familien oftmals Not.
Die Aktion bietet den Zuwandernden kontinuierliche Hilfspakete mit Nahrungsmitteln und Zugang zu Beratungsdiensten. Wie emotional die Angelegenheit für Nolasco und Diaz behaftet ist, lässt sich gut an einem Kommentar anlässlich der Auszeichnung nachvollziehen: “Es erfüllt uns mit Stolz, diejenigen zu ernähren, die uns seit Jahren ernähren.”
The World’s 50 Best Restaurants 2023
Die Auszeichnung und Belohnung solch wichtiger und toller Projekte ist Teil der Verantwortung, die große Organisationen wie 50 Best übernehmen sollten. Und sind doch nur Vorspiel für das Hauptevent. Deshalb wollen wir euch auch die feierliche Hauptveranstaltung nicht vorenthalten. Diese wird nämlich am 20. Juni in Valencia, Spanien über die Bühne gehen. Es wird die bereits 21. Ausgabe des Listings und der Höhepunkt einer Reihe von Events zwischen 18. und 21.06 sein. Das Geranium in Kopenhagen, das Central in Lima und das Disfrutar in Barcelona haben aktuell die begehrten Stockerlplätze inne – bald wissen wir, ob das Ende Juni auch noch so sein wird, oder neue Sterne am Gastro-Himmel aufgegangen sind.
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