Vor kurzem hatte ich das Vergnügen, endlich wieder für ein paar Tage zu verreisen. Es ging nach Werfenweng. Wenn ihr das noch nie gehört habt, ist das schade. Aber es macht auch nix. Es ist ein schöner Ort in Salzburg, pittoresk vom Tennengebirge eingerahmt und mit wundervollen grünen Wiesen, Gipfeln und lieben Menschen. Vier Tage Chalet-Urlaub: ein Klacks in Sachen Packen eigentlich. Vor etwas mehr als einem Jahr hätte ich mit drei Handgriffen meinen Koffer gepackt gehabt und wäre in fünf Minuten mit dem Packen fertig gewesen. Natürlich hätte ich mich über diese Tätigkeit auf Social Media ausgiebig beschwert. Weil: huch, ich bin so arm, ich muss packen.
Jetzt ist alles anders. Ich hab mich mega auf den Trip gefreut, genauso aufs Packen. Ich hatte nur vergessen, dass ich mittlerweile keinen halbfertigen Koffer immer irgendwo rumstehen habe, sondern dass ich bei Null anfangen musste. Das Toiletttascherl war längst ausgeräumt, gewaschen und stand leer in einem Badezimmerkastl. Ich überlegte und räumte dann halt mal ein. Vorm Kleiderschrank dasselbe Problem: die immer fertig gestapelten Reiseoutfits waren im gesamten Kasten verstreut. Ich packte dies und das ein, dazu ein paar Bücher. Meine Arbeitstasche musste ebenfalls mit allem ausgestattet werden, was normalerweise da sowieso drin rumkugelt. Der gesamte Vorgang hat ewig gedauert.
Schlau hab ich’s trotzdem nicht angestellt. Anders kann ich mir nicht erklären, wie es kommen konnte, dass ich letztlich mit dem Drei-Wochen-Roadtrip-Koffer in Werfenweng ankam. Und trotzdem nur mit Müh und Not aus seinem Inhalt ein halbwegs adäquates Wanderoutfit zusammenstellen konnte. Es regnete – wie schon Tage vorher angekündigt – fast vier Tage durch. Aber Gott sei Dank hatte ich zwei Sommerkleider, die schönen Schühchen und einen Bikini eingepackt. Wer braucht schon eine Jacke oder einen Pullover in den Bergen? Bei 5 Grad? Und Regen? Eben.