Heute feiern wir den Welttag des Buches. Aber wer hat den erfunden? Und warum feiern wir ihn eigentlich? Die Ursprünge reichen interessanterweise zurück in die katalanische Tradition. Am 23. April, dem Namenstag des Volksheiligen Sant Jordi (Hl. Georg), schenkt man sich da Rosen. Und – auf Initiative der Büchergilde von Barcelona hin – auch Bücher. Vor allem in Barcelona ist das mittlerweile ein Ereignis, das fast an ein Volksfest erinnert. Es gibt Verkaufsstände, Lese- und Bücherfeste. Der spanische Staat beantragte schließlich bei der UNESCO einen Welttag des Buches. Im November 1995 war es dann soweit: die UNESCO erklärte den 23. April zum Welttag des Buches und des Urheberrechts. Die Organisation möchte mit dem Welttag des Buches und den damit verbundenen Aktivitäten das Lesen und das Medium Buch fördern.
Bücher sind Abenteuer im Kopf und Reisen mit dem Gehirn. In Zeiten wie diesen sind sie für viele von uns eine der wenigen Formen, wie wir zumindest geistig einige Zeit lang in anderen Gefilden unterwegs sein können. Immer wieder stellen wir euch ja hier in unserer Kategorie “Reisebegleiter” Bücher vor, die uns inspiriert haben und die wir euch mit Nachdruck ans Herz legen möchten. Hier nochmal unsere Top 5 Reisebücher für den diesjährigen Welttag des Buches. Inklusive Erklärung, weshalb wir die so toll fanden.
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry – Rachel Joyce
Der etwas biedere Harold, gerade erst seit einem halben Jahr in Pension, bekommt einen Brief von seiner ehemaligen Bekannten Queenie Hennessy. Diese verabschiedet sich darin von Harold, sie hat nämlich Krebs und ist in einem Hospiz in Berwick Upon Tweed. Harold antwortet auf den Brief und bringt ihn zum Postkasten. Zumindest ist das der Plan. Doch er läuft am ersten Briefkasten vorbei. Und dann am zweiten. Und irgendwann hat er die Stadt verlassen. Er ruft von unterwegs seine Frau Maureen an, damit die sich keine Sorgen macht – doch zurückkehren will er fürs Erste nicht. Denn er hat beschlossen, dass er Queenie besuchen wird. Aber zu Fuß. Rund 800 Kilometer trennen ihn vom Hospiz, doch Harold stapft in Segelschuhen, mit Hemd und Krawatte einfach los…
Unser Urteil: witzig, erfrischend, unvorhersehbar, zauberhaft, spannend und unglaublich berührend. Perfekt für alle, die mit dem Gedanken spielen, Pilgern zu gehen.
Vegetarisch mit Speck – Claudia Hilmbauer
Wir schreiben diese Zeilen komplett freiwillig. Niemand zwingt uns dazu. Schon gar nicht die Frau Hilmbauer. Nein, im Ernst: Claudia Hilmbauer, die Chefin hier, ist Berufsreisende. Und wir wissen ja: Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen. Und wenn jemand viel reist und das immer wieder auch mit Fremden Menschen macht, ist das natürlich ein Fundus für viele Geschichten. In diesem handlichen Buch im Reiseformat, inklusive Illustrationen, Fotos und Lesebändchen hat die Autorin ihre witzigsten, eindrücklichsten und mitunter auch unglaublichsten Geschichten aufgeschrieben.
Unser Urteil: schön und mit Liebe zum Detail gemachtes Erstlingswerk, das unterschiedlich lange Geschichten aus mehreren Reisejahren versammelt.
Die scheußlichsten Länder der Welt – Favell Lee Mortimer
Wir schreiben das Jahr 1849. Die Britin Favell Lee Mortimer ist entrüstet. Über die ganze Welt. Denn nirgendwo ist es so schön wie in ihrem Dorf, das ist klar. Mit ihrem harschen Urteil über die Welt hält sie nicht hinter dem Berg. Sie schreibt eifrig Bücher darüber, wie es anderswo zugeht. Ohne je einen Fuß aus ihrem Dorf hinausgewagt zu haben, wohlgemerkt. So schreibt sie zum Beispiel: “Italien ist voller schöner Häuser und Paläste – leer und dem Verfall preisgegeben -, aber das ist nicht das Schlimmste. Die Menschen sind dumm und gottlos!” Da bleibt uns das Lachen im Hals stecken, aber witzig ist es trotzdem irgendwie.
Unser Urteil: Nur lesen, wenn man mit schwarzem Humor umgehen kann!