Soeben komme ich vom mittlerweile fünften oder sechsten Antigen-Test in der Stadthalle zurück. Auch dieses Mal hat mich der Termin bei einer körpernahen Dienstleisterin in die Arme des Samariter Bundes getrieben. Es geht immer schnell, ist super professionell organisiert, die Menschen, die dort arbeiten, sind immer freundlich. Manchmal sogar lustig. Letztes Mal fragte mich der Security-Mitarbeiter am Eingang: “Reise, Symptome oder Friseurtermin?” Ich musste lachen und meinte: “Friseurtermin.” Er so: “Spitzen schneiden?” Und während ich noch nachdachte, wie ich ihm meine Vorstellung erklären könnte, lachte er schon und winkte mich durch.
Dieses Mal erhielt ich vom Abstich-Abnehmer ein sehr schönes Kompliment. Er meinte: “Sie haben eine sehr schöne Abstrich-Nase”. Über die Stadthallen-Lautsprecher lief “Twist in my Sobriety”. Humor haben die da wirklich. Als ich nach Hause kam, traf ich meine Nachbarin in der Einfahrt. Sie ist 83 Jahre alt und erzählte mir, dass sie am Weg zum Impfen sei. Sie strahlte und war sichtlich glücklich und erleichtert. Dann meinte sie ein wenig verärgert: “Aber wissen Sie, der Mensch bei der Anmeldung war sehr unhöflich. Außerdem hatte er alle meine Unterlagen, inklusive Geburtsdatum. Und dann fragte der mich, was ich von Beruf sei.” Ich sah sie nur fragend an. Dann brach sie in Gelächter aus und meinte: “Astronautin!”
Sicher läuft in Österreich halt mal wieder alles schief, was schief laufen kann. Sicher könnte es schneller gehen. Aber ich kenne immer mehr Menschen, die ihre Impfung erhalten haben und das gibt mir Hoffnung, dass ich in den nächsten zwei, drei Jahrzehnten auch dran komme. Und dann steigen wir wieder in den Flieger…
Euch eine sonnige Woche
die Frau Hilmbauer