Wenn man daheimbleiben soll – muss mann dann daheim bleiben? Nicht unbedingt. Denn dafür wurden schließlich Staycations erfunden. Also das, was früher “Urlaub auf Balkonien” hieß. Jetzt ist der Name zwar schicker, aber auch bei einer Staycation tut man im Prinzip genau das. Man bleibt (in der Regel) in den eigenen vier Wänden (oder im nahen Umkreis davon). Vorzugsweise Letzteres. Das klingt – zugegebenermaßen – erstmal bescheuert: Koffer packen, 20 Kilometer (vorzugsweise) mit der Bim fahren und dann im selben Klima, umgeben vom selben Dialekt dasselbe Essen konsumieren und dafür auch noch Geld zahlen. But hear me out. Das Konzept ist nämlich durchaus sinnvoll.
Eine Staycation fühlt sich nämlich trotzdem wie Urlaub an. Du bist nicht daheim, wo dich der Schmutzwäsche-Berg vorwurfsvoll anschaut. Du bist nicht daheim, wenn die Nachbarin “nur auf ein kurzes Tratscherl” vorbeischaut und dann drei Stunden nicht wieder heim geht. Du kannst ohne Rücksicht auf die Bettwäsche vö – äh – Du musst nach dem Duschen die Armaturen nicht putzen und im Zimmer herrscht fix perfekte Raumtemperatur. Im besten Fall gibt’s einen Wellnessbereich und herrliches Essen, das dir serviert wird. Jeder, der mit dir zu tun hat, ist (normalerweise) freundlich und es gibt keine klimatischen Überraschungen am Urlaubsort. Und falls doch, kannst du schnell in die Bim springen und deinen Wintermantel holen.
Ich mag das Konzept der Staycation. Vor allem in Zeiten wie diesen ermöglicht es einen Tapetenwechsel. Und wenn ich ehrlich bin, reißt man sich in den österreichischen Hotels momentan den Gluteus Maximus auf, damit nur ja nix passiert. In jedem Beherbergungsbetrieb des Landes fühle ich mich momentan sicherer als beim Klopapierkaufen.
Vielleicht ist so eine kleine Staycation ja auch was für euch,
euch eine wunderbare Woche
die Frau Hilmbauer