Auf Pressereisen treffen oft Journalisten-KollegInnen unterschiedlicher Generationen aufeinander. Für mich ist das immer besonders interessant. Schließlich gibt es da dann oft die besten Geschichten und besonders viel zu lernen. In beide Richtungen. Kollege Henry etwa weiß Geschichten aus einer Zeit zu erzählen, in der meine Eltern noch Teenies waren. Wenn er schildert, wie er drei Monate lang mit drei Filmrollen durch Afrika reiste, um Katalogfotos zu schießen, läuft vor meinem inneren Auge ein Indiana Jones Film ab. Auf einem München-Trip hat Kollege Manfred von den olympischen Spielen und dem Anschlag 1972 erzählt, er war nämlich damals quasi live dabei. Heute kann man von ihm alles übers Drohnen-Fliegen lernen, was man wissen muss. Ich kann mich an Gespräche erinnern, bei denen mir die Kolleginnen vom Glamour des Fliegens in vergangenen Zeiten erzählten.
Und auch ich habe schon einige dieser Wandel erlebt. Auf meiner ersten Flugreise (Antalya, Familienurlaub Magic Life) wurde in den letzten Reihen noch geraucht. An die Raucherabteile im Zug kann ich mich ebenfalls noch lebhaft erinnern. Die waren immerhin noch bis 2007 im Einsatz. Ich weiß noch, wie viel Papierkram ich auf meinem ersten Trip nach London mitnehmen musste. Vom Reisebüro kam eine Mappe mit Flugticket, Bordingkarte, Informationen und Gepäcksanhänger. Aktuell weiß ich nichtmal mehr, wann ich zum letzten Mal ein Flugticket ausgedruckt in der Hand hatte.
Und jetzt? Jetzt hoffe ich, dass ich auf einer Pressereise in zehn Jahren meinen jungen KollegInnen nicht von einer Zeit erzählen muss, in der man quasi “einfach so” in Europa herumreisen konnte. Von einer Zeit, in der der Reisepass und ein Buchungscode alles waren, was man brauchte. Von Reisen ohne Maske und PCR Test. Ich will nie sagen müssen “Weißt du noch, als wir damals spontan, ganz ohne Test, wegfliegen konnten?” We’ll hope the best.
Euch eine schöne Woche,
die Frau Hilmbauer
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