Ich sag’s mal so. Mein Leben hat sich in den letzten drei Jahren massiv verändert. Dankenswerterweise habe ich Facebook, das mich immer wieder daran erinnert. Heute vor drei Jahren war ich nämlich mit (relativ) kurzen und (relativ) roten Haaren auf einem Roadtrip. Gemeinsam mit meinem Bruder bin ich die US-amerikanische Eastcoast entlanggedüst. Unsere Reise begann in New York. Wir haben uns die Stadt von oben bei einem Helikopterflug angesehen – sehr empfehlenswert. Sehr teuer. Wir sind auf einem Schiff rund um Manhattan getuckert. Das war streckenweise spannend, manche Teile habe ich aber auch verschlafen. Muss am Jetlag gelegen sein. Weitere Highlights waren ein Musical am Broadway, Times Square, Central Park, Frühstück um 70 Dollar und das teuerste Hotel der Welt (also zumindest, wenn man Preis und Leistung in Relation setzt).
Weiter ging es dann die Küste entlang in den Süden. Wir hielten in Charleston und in Savannah, beides wunderschön. Wir waren in Gravedigger’s Dungeon und in den Everglades. Die letzten Tage unserer Reise verbrachten wir dann in Miami Beach. Ein Traum. Heute sitze ich am Schreibtisch und gucke hinaus in meinen Garten. Ja, auch hier ist es schön. Das Wetter ist hervorragend. Ich mag den Herbst. Aber diese Aussicht hier darf ich nun schon seit sieben Monaten fast ununterbrochen genießen. Da geht es mir nicht anders als euch. Heut Morgen dann der besorgte Anruf von einem Freund aus Amerika. Er wollte sich erkundigen, ob eh alles okay sei.
Ich versicherte ihm, gesund zu sein und alle geltenden Maßnahmen einzuhalten. Er entschuldigte sich, dass er sich bisher noch nie informiert hatte, welche Maßnahmen bei uns gelten. Ich so: “Sicherheitsabstand…” Und er: “Aber wie weit muss man von diesen Bäumen Abstand halten?” Äh, ja. Österreich ist um ein Klischee reicher. Und ich feiere es sogar. Es gibt Schlimmeres, für das wir bekannt sein könnten. Die exploding trees und die forestcity nehm ich da gern. Aber so ändern sich die Zeiten. Vor drei Jahren war Mutti noch besorgt, weil wir nachts im Central Park waren. Heute ist schon ein Schritt in meinen Garten gefährlich.
Euch eine gute Woche, nehmt euch vor den Tannenzapfen in Acht,
xoxo die Frau Hilmbauer