Jetzt ist endlich der erste richtig heiße Sommertag da und ich hab alles verlernt. Es ist noch nichtmal Mittag und ich habe einen Sonnenbrand. Das Atmen fällt mir schwer. Die Luft ist ungefähr so leicht einzuatmen wie Honig. Selbst die Vögel weigern sich, zu zwitschern. Ich bin von der Hitze überrascht und gelähmt. Den Plan, laufen zu gehen, habe ich gestrichen. Schon um 8 Uhr morgens. Ich habe sowieso jeden Plan, mich zu bewegen, gestrichen. Nicht nur den Lauf-Plan. Die Fliegen sitzen auf mir. Sie sind lästig, aber sie zu verscheuchen, scheint mir ein uproportional großer Aufwand zu sein. Irgendwo im Haus gibt’s Eis. Und ein kaltes Bier. Die 300 Meter bis zum Kühlschrank fühlen sich anstrengender an als mein Mariazell-Marsch. Ich nuckle also weiter an dem, was vor einer Stunde noch Mineralwasser war und jetzt eher nach Tee schmeckt. Zumindest dieselbe Temperatur wie Tee hat es. Tee. Winter. Ich merke, dass sich selbst meine Gedanken weigern, irgendwelche sinnvollen Dinge zu tun.
Ich liebe Sommer genauso wie Winter. Ich habe nix gegen warmes Wetter. Aber weil ich schon so lang nicht mehr in warmen Gefilden war und die letzten sonnigen Tage noch nur warm statt heiß waren, trifft mich das schon überraschend. Aber zum Glück ist heute Sonntag und ich muss grad eh nix. Ein paar Stunden habe ich also noch, um mich an das Konzept “Sommer” wieder zu gewöhnen. Vielleicht schaffe ich das ja noch vor Dienstag. Weil dann soll es eh erstmal wieder vorbei sein damit.
We’ll see – euch eine schöne Woche, egal wie das Wetter wird
die Frau Hilmbauer