Der Deutsch-Schweizer Michael Koth begann seine Karriere in der internationalen Spitzenhzotellerie vor 25 Jahren. Seit drei Jahren ist er für 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im InterContinental Bali Resort verantwortlich. Letzeres wurde gerade erst mit einem Investitionsaufwand von 35 Mio. USD renoviert. Im Interview der Woche verrät er, was ihn an der Hotellerie fasziniert und was er auf Bali am meisten vermisst.
Herr Koth, was finden Sie an der Hotellerie so spannend?
Meine internationale Karriere ermöglicht mir ein Berufsleben voller Vielfalt, Anpassungsfähigkeit und sich ständig ändernden Möglichkeiten. Dies mit meiner Familie teilen zu können und unsere beiden Söhne in einem kosmopolitischen und mehrsprachigen Umfeld großzuziehen, ist ein echtes Privileg. Die kulturelle Bereicherung und Unterschiede, denen wir begegnen, kompensieren viele der Herausforderungen, die dieses internationale Leben gleichermaßen zu bieten hat.
Sie wurden schon mehrmals Ausgezeichnet. Auf welche Awards sind Sie besonders stolz?
In jungen Jahren als Kochlehrling hatte ich das Glück, mit dem Hamburger Koch-Team Deutscher Jugendmeister zu werden. Ich glaube, das hat mein Berufsleben nachhaltig beeinflusst in Bezug auf Teamfähigkeit und höchstes Engagement. Stolz war ich besonders auf mein Team, ohne das mir die Ehre zum Hotelier des Jahres 2017 nicht möglich gewesen wäre.
In dieser Branche lebt man mal da, mal dort. Sie waren unter anderem auf Bali, in Jordanien, Bahrain, Ägypten und Ungarn stationiert. Wo oder was ist für Sie Heimat?
Heimat ist Vertrautheit, geknüpft an zahllose Erinnerungen, viele zurückgelassene Freunde und die Familie.
Gibt es etwas, das Sie auf Bali vermissen?
Familie und Freunde, bei denen man einfach mal gerne vorbeischauen möchte, die vier Jahreszeiten, klassische Konzerte, Museen und Galerien. Ansonsten hat Bali alles für ein zufriedenes Leben.
Wenn Sie am Abend nach Hause kommen, was machen Sie dann als erstes?
Da meine Frau und ich das Privileg haben, auch im Resort leben zu können, ist mein zu Hause recht vielfältig. Am liebsten genießen wir den einzigartigen Sonnenuntergang am Meer, von dem wir nie genug bekommen können.
Und wenn Sie einmal Ruhe haben möchten – welchen Rückszugsort können Sie auf Bali dann empfehlen?
Für Wasserratten empfehle ich einen kurzen Bootstrip auf die Nachbarinsel Nusa Penida, um dort mit den einzigartigen Manta Rochen zu schnorcheln. Zum Entschleunigen gehen wir selbst gerne nach Ubud und lassen uns von der spirituellen Atmosphäre einnehmen, allerdings auch, verbunden mit sensationell gutem Essen in Top-Lokalen.
Was stört Sie persönlich, wenn Sie in einem Hotel sind?
Sauberkeit und Hygiene sind Nummer Eins. Und als persönliche Vorliebe schaue ich immer, dass eine Kapsel-Kaffeemaschine mir das Wachwerden angenehm erleichtert. Es gibt viele Dinge, die mich stören, wahrscheinlich zu viele. Besonders in dem Bewusstsein, dass es uns in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bemerkenswert gut geht.
Wenn man vom Personal nicht wahrgenommen wird, wenn eine Unterhaltung mit Kollegen oder der Chat am Smartphone wichtiger zu sein scheint als der Gast. Michael Koth
Michael Koth