Es gibt zwei Events im Jahr, die das Land einigend als Zumutung empfinden. Zum einen sind das die ersten Lebkuchensichtungen im Supermarkt (in der Regel Mitte August), zum anderen die ersten Osterhasen-Sichtungen (normalerweise gleich nach Weihnachten). Einerseits ist es ja nett, genügend Zeit zu haben, sich mit diesen essentiellen Dingen einzudecken. Andererseits macht es uns aber auch bewusst, wie schnell die Zeit vergeht. Und es lässt unseren Blick ständig auf die Zukunft gerichtet. Dabei wäre es doch manchmal ganz gut, einfach im Hier und Jetzt zu sein und den Moment zu genießen. In dieser Hinsicht bin ich selbst nicht unbedingt ein Vorbild.
Im Redaktionsalltag ist es so, dass normalerweise so ab November die ersten Valentinstags-Infos kommen, ab Februar geht es in allen Presseaussendungen um den Sommerurlaub und jetzt im Juli kommen die Infos zum Thema Winter. Das ist gut und normal so, schließlich gibt es Magazine, die nur vierteljährlich oder monatlich erscheinen. Da ich hauptsächlich tages- bzw. wochenaktuell schreibe, gibt es daher bei mir einen Ordner, in den die Wintergeschichten verfrachtet werden, wenn sie jetzt kommen. Da schau’ ich dann ab November wieder rein. Normalerweise.
Bei den aktuellen Hochtemperaturen – in Wien immerhin >30 Grad – allerdings guck ich in diesen Ordner immer wieder heimlich rein. Im Büro ohne Klimaanlage erfreue ich mich an Bildern von Eisbergen, Gletschern, Skipisten und verschneiten Winterlandschaften. Es geht mir gleich besser, das Schwitzen wird unauffälliger, wenn ich an Eiszapfen denke, an Schneeflocken, Minustemperaturen und Glühwein. Moment – shit – Glühwein? DELETE – DELETE – DELETE…
Dass ihr die Woche am Wassser verbringen könnt, das wünscht euch die
Frau Hilmbauer