Zwölf Wochen in Riad – Susanne Koelbl
Das, was die Spiegel-Reporterin Susanne Koelbl mit “Zwölf Wochen in Riad” hier vorlegt, ist schon erstaundlich. Sie durfte zwölf Wochen lang durch Saudi-Arabien reisen, ohne dass ihr dabei jemand auf die Finger geschaut hätte. Oder zumindest: Ohne für sie sichtbare Einschränkungen und aufsicht. Sie hat sich durch das Land treiben lassen, das für viele Europäer vor allem eine Region ist, die sie mit Angst und Repressionen verbinden. Sie macht sich mit großer Aufgeschlossenheit daran, ein Land zu erkunden, das sich gerade in einem Spannungsfeld befindet.
Einerseits reformiert Kronprinz Mohammed bin Salman die Wirtschaft und möchte Fortschritt und Moderne. Andererseits geht das Königshaus immer noch mit aller Härte gegen Andersdenkende vor. Ein Spagat, den die erfahrene Spiegel-Reporterin versucht, zu verstehen und zu erklären. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie Frauen und Künstler diese Zeiten erleben. Außerdem beschäftigt sie sich auch mit dem Glauben der Menschen. Wie empfinden sie den Schritt Richtung Moderne? Wie wirken sich die tiefgreifenden Veränderungen auf den Westen aus?
Saudi Arabien öffnet sich aktuell gerade für den Tourismus. Wer also vor hat, dieses faszinierende und für uns zugleich so fremde Land zu besuchen, sollte zur Vorbereitung unbedingt Susasnne Koelbls Buch lesen. Die Auslandsreporterin weiß, wovon sie da schreibt. Sie versteht ihr Handwerk und schafft es, sich selbst neutral zurück zu halten. Man merkt, wie aufwändig sie im Wüstenstaat recherchiert hat und wie wichtig ihr die neutrale Darstellung des Königreichs ist. Selbst die Geschichte des Landes lässt sie nicht aus – und dennoch wird das Buch nie langweilig. Unsere absolute Lese-Empfehlung, nicht nur für jene, die einen Trip in den Nahen Osten geplant haben.
Die Eckdaten.
Seiten: 320 (Hardcover)
Original: Zwölf Wochen in Riad (Deutsche Verlags-Anstalt)
Preis: 22,00 Euro (D) | 22,70 Euro (AT)
ISBN: 978-3421047861
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