Es ist Pfingsten, drum ist es okay, ein bisschen philosophisch zu werden, oder? Übers Wochenende habe ich mir nämlich viele Gedanken rund ums Verreisen gemacht. Eine Erkenntnis, die ich dazu hatte, teile ich hiermit gerne mit euch. Weil: Vielleicht geht es euch ja ähnlich. Also, ich habe überlegt, welche Reisen mich besonders beeindruckt haben. Ich war ja doch schon ein paar mal unterwegs und unvergesslich war jeder einzelne Trip. An Pfingsten vor zwei Jahren allerdings war ich zum ersten Mal pilgern. Ich bin von Amstetten nach Mariazell gewandert, ganz alleine. Es war der längste Weg (zu diesem Zeitpunkt), den ich am Stück zu Fuß zurückgelegt habe. 70 Kilometer, um ganz genau zu sein. Es war nicht einfach, es war sogar schmerzhaft. Tränenüberströmt, weil ich Blasen hatte, die einen Schatten warfen, kam ich nach 16 Stunden Fußmarsch damals im Hotel an. “So einen Scheiß mache ich nie wieder!” brüllte ich dem Empfangschef damals entgegen. Und zwei Monate später bin ich dann nochmal gegangen, dann aber auch wieder zurück. 140 Kilometer zu Fuß, gemeinsam mit meinem Papa. Das hat uns zusammengeschweißt, ohne dass wir besonders viel Gespräche dazu benötigten. Genauso, wie der erste Trip mich mir selbst sehr, sehr nahe gebracht hat. Wenn man so lang unterwegs ist und mit niemandem spricht, merkt man schnell, wie viel Krach im eigenen Kopf manchmal herrschen kann.
Die zweite meiner besonderen Reisen war eher kurz; sie hat gerade einmal 2:15 Stunden gedauert. Ich bin 22 Kilometer gelaufen, etwas mehr als die Marathon-Distanz. Das ist an sich jetzt nicht so mega besonders, schließlich laufe ich viel und oft. Besonders war aber, dass ich es nicht geplant hatte. Ich wollte eigentlich nur eine kleine Runde laufen, so maximal 10 Kilometer. Eigentlich stapelte sich die Arbeit nämlich bis zur Decke, außerdem hatten wir gerade üppig Eis mit Erdbeeren gegessen und es war auch ziemlich warm. Aber während ich so dabei war, wollte ich einfach nicht aufhören zu laufen. Also bin ich weiter gelaufen, bis ich schließlich schon bei Kilometer 17 war. Weil ich schon einmal die Halbmarathondistanz gelaufen bin, wusste ich, dass zwischen 17 und 21 gelaufenen Kilometer nicht wahnsinnig viel Unterschied ist. Für mich. Und außerdem wollte ich meine bisher weiteste gelaufene Distanz überbieten. Ich hatte leider vergessen, ob das nun 21,5 oder 21,7 Kilometer waren. Also lief ich sicherheitshalber 22. Schwierig waren zugegebenermaßen eh nur die ersten 21…
Jetzt geht’s mit Schwung und Muskelkater in die neue Woche,
alles Liebe von der Frau Hilmbauer