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Sitzung im Pyjama

Was passiert, wenn man am Valentinstag Homeoffice macht und höchstens den Postmann oder Blumenlieferanten erwartet.
(c) Claudia Hilmbauer - Editorial eislaufen (c) Claudia Hilmbauer - Editorial eislaufen

Homeoffice. Eigentlich perfekt für Menschen wie mich. Ich bin krankhaft motiviert und produktiv. Die Strukturen in einer Redaktion sind für mich meistens eher bremsend. Mein Tag beginnt um 5 Uhr morgens, mit einer Tasse Kaffee. Okay, gut. Nun kennen wir uns schon so lange, dass ich ehrlich sein kann. Mein Tag beginnt um 5 Uhr morgens mit einem Häferl einer Schüssel einem Pool voll Kaffe. Noch bevor ich damit fertig bin, hab ich E-Mails beantwortet und geschrieben, recherchiert, ein paar kleinere Texte erledigt, gelüftet, die Wäsche in die Waschmaschine gestopft… und so geht es dann weiter. Privat mischt sich mit Beruf, während ich die Zähne putze, lese ich die Zeitung. Hin und wieder bin ich in unterschiedlichen Redaktionen anzutreffen, aber diese Tage sind eher selten.

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Und dann kam der Valentinstag. Ich war – wie meistens – im Homeoffice. Die Arbeit ging mir flott von der Hand, wenige Anrufe oder Mails haben den Flow gestört. Bis es plötzlich an der Haustür läutete. Mehr oder weniger gedankenverloren öffnete ich die Tür. Da mich außer dem Postmann normalerweise wenige Menschen daheim besuchen, war es für mich irgendwie klar, dass der beste Mann von allen wohl Blumen geschickt haben müsse. War ja Valentinstag. Wer soll da sonst vor der Tür stehen? Mein Postmann kennt mich schon in fast jedem Stadium: Mit der Zahnbürste in der Hand, im Bademantel, fertig angezogen, abwesend weil auf Reisen, mit gewaschenen Haaren, mit Bibliothekarinnen-Bun und Vamp-Make-Up. Aber der Postmann ist einiges gewohnt, nehme ich an. Oder: hoffe ich eher.

Ich dachte mir daher nix, als ich im Pyjama um 11 Uhr Richtung Tür ging. Schließlich hatte ich bereits viel weiter gebracht, war gewaschen, frisiert, hatte meinen Kaffee – aber fürs Umziehen war einfach noch keine Zeit gewesen. Das wär auch nicht weiter schlimm gewesen, wären vor der Haustür nicht zwei Menschen gestanden, die mich erwartungsvoll schockiert anstarrten. In diesem Moment hätte ich alles dafür gegeben, wären es die Zeugen Jehovas gewesen. Es war aber eine Abordnung aus der Redaktion: der Head of Sales und seine Assistentin. Ich hatte nicht nur keine Zeit gehabt, meinen Pyjama (Flanell, kariert) gegen etwas Adäquates auszutauschen. Ich hatte auch keine Zeit gehabt, in meinen Kalender zu schauen. Sonst wär mir der rot eingekringelte Termin mit den drei Rufzeichen nicht entgangen…

Euch eine schöne Woche mit möglichst viel Pyjama-Zeit

Unterschrift The Chill Report Edito