Martina Ganthaler vom Hotel Muchele (www.muchele.com) in Burgstall bei Meran in Südtirol ist die älteste der drei Ganthaler-Schwestern. Gemeinsam führen sie das Hotel bereits in dritter Generation und mit immer frischen Ideen. Wer schon einmal im Hotel Muchele war, weiß, wie besonders dieser Ort ist. Im Interview der Woche erzählt uns die sympathische Drittelchefin, wie sie privat verreist und was sie im Urlaub auf die Palme bringt.
Frau Ganthaler, wie urlauben Sie privat? Eher Abenteuer oder Luxus? Geht es in die Ferne oder bleiben Sie in der Nähe?
Ganz ehrlich? Am liebsten bleiben wir in Südtriol. Denn nirgends auf der Welt gibt es die schöneren Berge, ein besseres Essen und so traumhafte Weine. Martina Ganthaler
Wohin ging die letzte Reise?
Nach London.
Was haben Sie auf jeder Reise mit dabei?
Die Sonnenbrille und ein kleines Muchele Notizheftchen, weil ich es liebe, Inspirationen und neue Ideen aufzuschreiben.
Wie bringt man Sie im Urlaub auf die Palme?
Mit Arroganz und zu wenig Herzensbildung.
Ihr Hotel, das Muchele, ist gern ein bisschen anders – wie anders ist es denn?
Das Muchele ist eher wie ein großes Wohnzimmer mit detailverliebten Überraschungen und ganz viel Atmosphäre. Ich denke, die vielen lieben Menschen und das Gefühl, bei einer großen Familie gelandet zu sein, machen den Unterschied. Abgesehen von der Liebe zu Wein und der Leidenschaft für gutes Essen – das verbindet sehr.
Was unterscheidet Ihr Hotel von anderen?
Im Gegensatz zu vielen Hotelierskollegen sind wir sehr stolz darauf, klein zu bleiben. Wir haben viel Mut zur Farbe und zu Design. Vor allem aber ist die Stimmung bei uns lässig und liebevoll. Woher das kommt, wissen wir selbst nicht.
Was ist Ihr Lieblingsplatz im Hotel und warum?
Ich liebe so viele Plätze in unserem Haus. Die grüne Bohemian Couch im Sommer, wenn der wind den Vorhang tanzen lässt. Die blaue Redondo Couch im Esszimmer, weil man hier ein bisschen unsichtbar wird. Der rote Shadowy auf der Terrasse, weil man sich wie eine Königin auf ihrem Thron fühlt. Ach ja – der “Kuchltisch” bei unserer Chefköchin. Den kann man sogar exklusiv buchen. Ganthaler Muchele
Das Muchele ist ja ein Familienbetrieb – wie ist es, mit der Familie nicht nur zu leben, sondern auch zu arbeiten?
Ich weiß, wie schwierig es ist, das zu glauben, aber bei uns läuft das wirklich kitschig harmonisch! Wir haben das Glück, alle einander zu vertrauen und miteinander auszukommen. Jeder verlässt sich auf den anderen und hat somit sogar einen ganz freien Tag in der Woche. Super, oder? Abgesehen davon, dass es gemeinsam viel mehr Spaß macht. Wir sind in der Familie drei Sommeliers und Mami hat sogar ein kleines Weingut in den Marken. Da trinkt man täglich gerne zusammen. Ganthaler Muchele
Welche Art von Gast fühlt sich bei Ihnen besonders wohl?
Ein Mensch, der die persönliche Gastfreundschaft schätzt, Wein und Essen liebt, sich gerne mit schönen Designstücken umgibt und eine lässige Atmosphäre schätzt. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Und wenn man sich um 1 Uhr in der Früh die bunte Runde an der Hotelbar ansieht, weiß man, was ich meine
Auf der Website steht, es gäbe kein Konzept – aber gibt es soetwas wie Pläne für die Zukunft? Was wünschen Sie sich fürs Hotel?
Täglich die Freude spüren, Gastgeberin zu sein. Das Muchele hat in den nächsten Jahren einiges vor. Aber eines ist sicher: Wir bleiben klein und gerne anders. Martina GanthalerMuchele