In die Wildnis – von John Krakauer
Im August 1992 verhungert der Aussteiger Chris McCandless in der Wildnis des Denali Borough in Alaska. Er hatte sich zuvor schon zwei Jahremit einer minimalen Ausrüstung quer durch die USA getrampt und mit gelegentlichen Jobs über Wasser gehalten. In Alaska will der “Supertramp” in unberührter Umgebung möglichst zivilisationsfrei überleben. Mit dürftiger Ausrüstung macht er sich auf den Weg. Er richtet sich in einem alten Bus ein, der früher einmal Straßenbauarbeitern gehört hatte.
Nicht wirklich ganz in der Wildnis – schließlich ist das nächste Dorf in vier Tagesmärschen erreichbar und der Highway auch “nur” 30 Kilometer entfernt – ernährt sich McCandless von Beeren, Pilzen, wilden Kartoffeln, Eichhörnchen, Vögeln und Wild. Der Abenteurer wird immer dünner, verliert an Gewicht und schafft es nicht, in die Zivilisation zurückzukehren. Vor allem, weil ihm eine genaue Karte fehlte. Nach rund 110 Tagen allein in der “Wildnis” finden Jäger die Leiche des jungen Mannes.
Die Geschichte rund um den Abenteurer gelangte zu Weltruhm. Der Wissenschaftsjournalist Jon Krakauer war Geburtshelfer des post mortem Ruhms. Er recherhierte für eine Reportage im Magazin “Outside” die genauen Hintergründe. Noch intensiver setzte er sich damit für sein Buch “In die Wildnis” auseinander. Das Buch diente schließlich Sean Penn als Vorlage für seinen Film “Into the Wild”. Krakauers Werk ist eines, das fesselt, man schließt den Protagonisten ins Herz und fiebert mit ihm mit. Obwohl man weiß, dass die Geschichte für McCandless kein gutes Ende nehmen wird. Einer der wesentlichen Gründe dafür ist die sympathische Art und Weise, wie Krakauer den Antihelden skizziert.
Denn eines muss man schon sagen: Ein bisschen blöd war McCandless auch. Er verhungerte im Sommer unweit eines Highways, mitunter, weil er einfach keine gute Karte hatte und sich nicht wirklich mit dem Überleben in freier Wildbahn auseinandergesetzt hatte. Nichtsdestotrotz ist das Buch lesenswert und spannend. Zwar hätte sich Krakauer den Ausflug in seine eigene Biografie sparen können, aber das tut dem Lesespaß nur wenig Abbruch.
Für wen.
Bestens geeignet für alle Abenteurer, bzw. solche, die vom Aussteigen träumen.
Wann lesen.
Im August.
Die Eckdaten.
Original: Into the Wild (Oktober 2007)
Seiten: 304 (Piper Taschenbuch)
Preis: 11,00 Euro (D) | 11,40 Euro (AT)
ISBN: 978-3492250672
Wenn ihr unseren Buchtipp der Woche hier bestellt (der Link führt zu Amazon), erhalten wir von Amazon ein paar Cents. Das Buch wird damit für euch nicht teurer, aber ihr könnt uns so ganz leicht unterstützen. Unser ewiger Dank ist euch sicher.