Interview mit Sebastian Rosendahl
Im Interview der Woche plaudert dieses Mal Sebastian Rosendahl aus dem Nähkästchen. Der 31-Jährige ist Marketingmanager und Pressesprecher beim Münsteraner Sportreiseveranstalter Frosch Sportreisen und hat auf seiner Bucketlist ein Ziel, das wahrscheinlich nicht allzuviele auf ihrer To Do-Liste haben und findet interessant, wie weiß und taub Füße werden können. Warum er das weiß, verrät er im Interview:
Pauschalreise oder Individualurlaub?
Mal so, mal so. Wenn ich mir den Aufwand von Unterkunft-Suche, Flug-Vergleich etc. sparen will, dann gerne auch mal Pauschal.
Wohin ging der letzte Urlaub und was war das Beste daran?
Schweden. Ganz individuell. Das Beste war die Triathlonvorbereitung im eiskalten Waldsee. Interessant, wie weiß und taub Füße beim Schwimmen werden können.
Wohin geht es als nächstes?
Nach Südtirol auf Wanderurlaub, mit der ganzen Familie. Ich liebe es, auf schmalen Kraxelpfaden abseits von allem zu sein. Gewandert wird in fast jedem Urlaub, aber so ein zünftiges Bergpanorama macht ganz besonders was her. Ich bin gespannt, wie anspruchsvoll Wanderungen mit Kleinkind werden dürfen.
Eher Abenteuer oder Luxus?
Ganz klar Abenteuer. Jede Reise sollte Erlebnisse schaffen, die in Erinnerung bleiben. Dafür verzichte ich gern mal auf Luxus und schlafe zur Not auch im Zelt. Obwohl gutes Essen in einer schönen Umgebung ein Luxus ist, den ich mir auch auf einer abenteuerlichen Reise gern gönne.
Und warum zur Hölle machen Menschen Sporturlaub?
Sicher ist für einige Menschen das absolute Jahres-Highlight eine Woche mit wenig Stress und viel Ruhe. Und trotzdem möchte eine Vielzahl sich im Urlaub bewegen. Dabei kann Sport so Vieles sein, eine kleine Wanderung, eine Radtour durch schöne Landschaft – Extremsport ist da natürlich die Ausnahme. Bei Frosch ist der Sport sowieso nur Mittel zum Zweck. Wer im Urlaub gemeinsam mit Mitreisenden Sport treibt, findet schnell zusammen. Wer am ersten Tag zusammen wandert hat schon am ersten Abend mindestens ein gemeinsames Thema. Dann stellt sich auch schnell dieses Gemeinschaftsgefühl ein, dass unsere Gäste so mögen und auf einer Frosch-Reise erwarten.
Wieviel Sport darf es in Ihrem Urlaub sein?
Ich bin nicht der Typ, der lange auf der faulen Haut liegen kann. Dafür gibt es auf dieser Welt zu viel zu entdecken. Sport begleitet mich immer, in der einen oder anderen Form. Aber am Ende ist es die Mischung aus entspannen und erleben, die für mich einen guten Urlaub ausmacht. Ob kulturelle oder sportliche Erlebnisse, wer tagelang nur am Pool liegt tut seinem Reiseziel in jedem Fall unrecht.
Welche Reise aus Ihrem Programm ist derzeit für Sie persönlich ein Highlight? Und warum?
Ist es berufsbedingt, dass ich kaum eine Reise aus unserem Programm nicht empfehlen könnte? Wir haben einige neue Sportclubs, tolle Häuser die ich unbedingt noch sehen möchte. Im Winter sind zum Beispiel die beiden neuen Häuser in Gstaad und in den Kitzbüheler Alpen sehr reizvoll. Im Frühjahr wird man mich eventuell im Sportclub auf Zypern finden. In Kanada und Asien haben wir ein paar Reisen von denen könnte ich tagelang schwärmen. Aber das größte Highlight ist aktuell wohl unser neues Sporthotel in Sri Lanka. Unser erstes Sporthotel auf der Fernstrecke.
Frosch Sportreisen unterstützt ja einige Sozialprojekte – welches liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen?
Das stimmt, als Reiseveranstalter, der weltweit Reisen anbietet, haben wir eine besondere Verantwortung – ökologisch, ökonomisch und sozial. Dieser versuchen wir nachzukommen, durch CO2-neutrale Sportclubs zum Beispiel oder indem wir unsere Gäste unterstützen, den CO2-Ausstoß ihrer Reise auszugleichen. Wir unterstützen auch Entwicklungshilfe-Projekte in einigen unserer Destinationen. Ganz neu haben wir mit Frosch-Gästen und unserem Sri Lanka-Guide Upendra den Verein Green Diplomate gegründet. Wir möchten auf Sri Lanka Kinderkrippen bauen und dieses Vorhaben neben Spenden mit Projekten zur Müllvermeidung und Wiederverwertung von Recyclingmaterial finanzieren. Hier stehen wir aber noch ganz am Anfang und suchen Unterstützer, die uns bei diesem Vorhaben begleiten.
Was ist für Sie der schönste Ort der Welt – und warum?
Es gibt so viele schöne und sehenswerte Orte auf der Welt. Aber egal wohin ich reise, am Ende freue ich mich immer darauf, wieder nach Hause zu kommen. Das Münsterland hat so viel zu bieten und neben Münster als vielfältiger und lebenswerter Stadt auch eine abwechslungsreiche Umgebung, in der ich mich gern bewege.
Womit bringt man Sie im Urlaub bzw. auf Reisen auf die Palme?
Schlechter Service und mieses Essen.
Was steht ganz oben auf der Bucket-List?
Triathlon habe ich ja jetzt abgehakt. Und da die Füße zwar taub geworden aber nicht abgefallen sind bleibt es bei dem West Highland Way in Schottland. Ein toller Fernwanderweg quer durch Schottlands atemberaubende Natur. Nur mit einem Rucksack und einem Zelt mal eine Woche einfach raus. Das will ich in den nächsten Jahren unbedingt schaffen.
Was muss man sich unbedingt ansehen, wenn man in Ihre Heimatstadt Münster kommt?
Ich wohne in einem Dorf bei Münster. Wer mit dem Auto kommt muss schon aufmerksam sein, sonst ist er durchgefahren ohne es bemerkt zu haben. Dann ist man aber auch schnell in Münster und die Liste wird lang. Prinzipalmarkt, Aasee und Schloss, das historische Rathaus mit dem berühmten Friedenssaal oder der Stadthafen. Und am Wochenende natürlich Fußball bei Preußen Münster.
Was ist auf jeder Reise fix mit dabei?
Ein Reiseführer, ganz klassisch in gedruckter Form. Da bin ich old school.
Wenn Sie für den Rest des Lebens an einem Ort bleiben müssten – wo wäre das?
Bisher kam nichts an Zuhause ran. Da muss sich die Welt doch noch etwas mehr Mühe geben, wenn sie mich aus dem Münsterland weg locken will.