Tierische Begegnungen ohne Tauchschein.
Wer sich unter die Wasseroberfläche begibt, taucht in eine völlig neue Welt ein. Eine Welt, in der sich farbenfrohe Fische tummeln, bunte Korallen leuchten und beeindruckende Meeressäuger leben. Wer einen Eindruck von diesem Spektakel gewinnen möchte, muss dafür nicht unbedingt einen Tauchschein haben. Denn auch beim Schnorcheln sind faszinierende Begegnungen vorprogrammiert – vorausgesetzt, man begibt sich dafür an einen der von den Urlaubspiraten empfohlenen Schnorchelspots.
Mit Mantas schwimmen, Big Island/Hawai’i
Sie sind beeindruckend und völlig ungefährlich: Die Mantas, die Nacht für Nacht in die Bucht vors Sheraton Hotel auf Big Island kommen, um dort das Plankton zu fressen, das vom Lichtschein des Hotels angezogen im Wasser treibt. Sie vollführen dabei beeindruckende Rückwärtsrollen und kommen den menschlichen Beobachtern sehr nahe. Diese halten sich an der Wasseroberfläche an einer Art Surfbrett fest, an dem Leuchten befestigt sind.
Buckelwale beobachten auf Vava’u/Tonga
Von der zu Tonga gehörenden Insel brechen jeden Tag morgens und abends kleine Boote auf, um die Buckelwale zu suchen, die in diesen Gewässern ihre Jungen bekommen und sie hier aufziehen, bevor diese sich ernaut auf die 8.000 km lange Reise in Richtung Antarktis aufmachen. Zum Schutz der Tiere dürfen immer nur vier Personen gleichzeitig ins Wasser, die Boote halten in sicherer Entfernung. Mit etwas Glück werden die Besucher sogar Zeugen eines “Heat Race”, bei dem sich mehrere Bullen ein Wettrennen um eine Walkuh liefern.
Seeekühe in Crystal River bestaunen, Florida/USA
Manatees, Rundschwanzseekühe, sind einfach bezaubernde Wesen. Zwar sind sie zwischen 2,5 und 4,5 Meter groß und bis zu 500 Kilo schwer, aber Angst muss man vor den großen Säugetieren keine haben. Sie gleiten mühelos durchs Wasser und bewegen sich mit 3 bis 7 Stundenkilometern fort, sind also an der eher gemütlichen Seite daheim. Etwa die Hälfte der weltweiten Manatee-Population zieht sich in den Crystal River an der Westküste Floridas zum Überwintern zurück, deshalb hat man hier zwischen November und April die Chance auf besonders viele Tierbegegnungen. Mehrere lizenzierte Anbieter bringen täglich zwischen sieben und 20 Personen zur King’s Bay, die Touren dauern etwa vier Stunden. Wer keinen eigenen Wetsuit hat, sollte aufgrund der kühlen Temperaturen im Wasser auf einen Anbieter mit Equipment-Verleih ausweichen.
Walhaie vor Yucatan/Mexiko
Zwischen Anfang Juni und Mitte September werden ab Holbox, der Isla Mujeres und Cancun Bootstouren angeboten, die Schnorchler ganz nahe zu den beeindruckenden Walhaien bringt. Maximal zwei Personen mit Guide dürfen sich gleichzeitig mit einem Tier im Wasser bewegen, um die Walhaie nicht übermäßig zu stressen. Diese sind trotz ihrer Größe völlig harmlos, schwimmen gemächlich durchs Wasser und filtern dabei Plankton und Krill aus dem Meer. Wer zum ersten Mal einen der gepunkteten Riesen auf sich zuschwimmen sieht, wird aber wohl dennoch einen Moment lang gegen den Fluchtreflex ankämpfen müssen.
Stachelrochen sichten auf Grand Cayman Island/
Vor Grand Cayman Island liegt eine Sandbank, die gemeinhin “Stingray City” genannt wird, weil sich hier jeden Tag eine Vielzahl der Tiere versammelt. Sie sind nicht angriffslustig, sondern ziehen ihre Bahnen um die Besucher, dennoch sollte man schon allein wegen des giftigen Stachels einen gewissen Sicherheitsabstand wahren und nicht versuchen, die Tiere zu berühren. Manche Touren halten auch am “Starfish Point”, an dem man jede Menge Seesterne zu Gesicht bekommt.