Herbst, Sommer, Frühling oder Winter: Ein Städtetrip nach Tel Aviv ist immer eine tolle Sache. Israels pulsierende Metropole, vier Flugstunden von Wien entfernt, bietet für jeden etwas, egal ob ihr euren Städtetrip bevorzugt am Strand, im Museum, auf Märkten oder in angesagten Restaurants und Bars verbringen wollt. Die Stadt ist modern, weltoffen, partyfreudig und eine LGBTQ+-Hochburg. Und nicht nur das: Kaum woanders sind wir je so herzlich empfangen worden. Doch was genau macht Tel Aviv eigentlich aus? Wir sind in die Stadt und den Tel Aviv-Lifestyle eingetaucht und mit Einheimischen durch ihre Lieblingsviertel gezogen.
Die Sandstrände


Tel Avivs Sandstrände sind legendär. Der Gordon, Frishman und Bograshov Beach mit ihren bunten Schirmen, Beachvolleyball-Plätzen und Bars gehören zu den bekanntesten. Der Hilton Beach ist der Hotspot der LGBTQ+Szene. Perfekt zum relaxen ist hingegen der Banana Beach. Sehr praktisch, egal für welchen Strand man sich entscheidet: Überall gibt es Duschen, Umkleiden und Schließfächer. Nach dem ausgiebigen Relaxen empfehlen wir einen Spaziergang: vom Gordon Beach bis nach Jaffa ist es eine knappe Stunde – und wenn es mal zu heiß wird, kann man am Weg jederzeit ins Wasser springen.
Highlight am Samstag: Nach Sonnenuntergang wird am Gordon Beach unter freiem Himmel getanzt. Jeder kann kostenlos mitmachen.
Carmel Markt


Halva, Zaa’tar, Fruchtsäfte, Falafel-Pitas, T-Shirts, Gemüse und Powerbank fürs Handy: Es gibt wenig, das es auf dem bekanntesten Markt von Tel Aviv nicht gibt. Und selbst wenn man eigentlich nichts kaufen will (und es am Ende vermutlich trotzdem tut!), lohnt sich ein Besuch schon allein der Atmosphäre wegen. Der Carmel Markt besteht seit mehr als 100 Jahren und ist ein Magnet für Stadtbewohnende und Besuchende. Auch Foodies kommen hier auf ihre Kosten. Nicht nur an den Ständen kann man sich durch israelische Leckereien kosten (es gibt auch eigene Foodie-Touren!), in den Seitengassen schießen Cafes und Restaurants wie Pilze aus dem Boden. Der Carmel Markt ist sechs Tage die Woche geöffnet (ausgenommen Shabbat).
Street Art


Tel Aviv ist ein Paradies für Street Art- und Graffitti-Künstler und ihre Fans. Wenn man also auf der Suche nach coolen Instagram-Motiven ist, ist das hier definitiv die perfekte Stadt. Wandmalereien gibt es fast an jeder Ecke, besonders viele aber in Florentin (siehe weiter unten), rund um die Straße Nachalat Binyamin oder im Hafen von Jaffa. Die Kunstschaffenden sind zu viele, um sie alle aufzuzählen, unser heimlicher Favorit Benzi Brofman sei hier trotzdem kurz erwähnt. Wer tiefer in die Szene eintauchen – und sich auch selbst im Sprayen versuchen will, bucht am besten eine geführte Graffiti-Tour.
Nachalat Binyamin Market


Die Nachalat Binyamin ist eine der lebendigsten Straßen im Zentrum von Tel Aviv. Hier reihen sich Restaurants und Bars aneinander, die bis in die frühen Morgenstunden voll sind. Dienstags und freitags gibt es einen zusätzlichen Grund, hierher zu kommen: den Nachalat Binyamin Markt. Dieser Kunstmarkt ist der perfekte Ort, um originelle Mitbringsel zu erstehen. Die Palette reicht von handgefertigten Handtaschen und Duftkerzen in Cocktailform bis hin zu Seifen mit Salzzusatz aus dem Toten Meer, Schmuck und Fotodrucken. Das Besondere: Die Kunstschaffenden verkaufen selbst an ihren Ständen.
Florentin


Florentin ist das Hipster-Viertel von Tel Aviv. Hier findet man neben der oben erwähnten Street Art jede Menge Vintage-Läden, kleine Boutiquen, Cafes, Bäckereien, Restaurants und Bars. Immer wieder gibt es abends auch Gratis-Konzerte unter freiem Himmel. Ein Highlight tagsüber ist der Levinsky Markt, einer der besten Orte in Tel Aviv, um sich mit Gewürzen und anderen essbaren Souvenirs einzudecken. Hungrig? Das Cafe Kaymak direkt am Markt ist zu jeder Tageszeit einen Stopp wert und perfekt, um bei einem bunten Salat oder Curry und hausgemachter Limo das Getümmel zu beobachten.
Bialik Platz


Der Bialik-Platz in Tel Aviv zählt zu den schönsten der Stadt und sollte deshalb unbedingt auf eure Liste. Hingucker sind das Tel Aviv City Museum im früheren ersten Rathaus (neben dem Museum ist auch das Cafe mit Garten einen Besuch wert!) und der Brunnen. Achtung, Heimweh geplagte Menschen aus Österreich: Direkt um die Ecke ist Stefan – Austrian Bakery, wo es von Linzer und Sachertorten bis hin zu österreichischen Strudeln alles gibt (wir können den Apfelstrudel wärmstens empfehlen!).
SUP Fitness


Fitnessstudios sind überbewertet – in Tel Aviv findet das Workout im Wasser statt. Besonders Surfen und Paddeln sind das ganze Jahr über beliebt. An vielen Stränden gibt es Verleihs und Gruppensessions. Unser Tipp: Sunshine SUP in Jaffa. Die SUP Yoga- und Pilates-Kurse mit Lindy, einer Südafrikanerin, die seit vielen Jahren in Israel lebt, waren nicht nur herausfordernd (selbst die einfachsten Positionen sind am Wasser plötzlich nicht mehr ganz so leicht!), sondern auch äußerst unterhaltsam. Und ein paar Wörter Hebräisch haben wir zwischen den Übungen auch gleich noch gelernt. Man kann sowohl einzelne Sessions als auch Kurs-Packages kaufen.
Jaffa Markt


Jaffa liegt im südlichen Teil der Stadt und ist vorwiegend arabisch geprägt. Das Viertel ist ein bunter Mix aus Märkten, Geschäften, Restaurants und Bars. Das eigentliche Highlight ist aber der riesige Antiquitätenmarkt, der sich durch eine Vielzahl von Straßen und Gassen zieht. Bunte T-Shirts für den Strand, Lampen und Teppiche fürs Wohnzimmer daheim, alte Münzen oder Ohrstecker: Hier gibt es all das und noch viel mehr. Dazu Stände mit Obstsäften, Straßenmusikanten und Cafes zum Füße ausrasten. Einziges Problem: Es könnte sein, dass man nach dem Marktbesuch ein zusätzliches Gepäckstück für den Heimflug zahlen muss.
Neve Tzedek


Wer Shoppingbummel, Galerien und schicke Cafes liebt, ist in Neve Tzedek (zu Deutsch: “Oase der Gerechtigkeit”) richtig. Neve Tzedek wurde 1887 gegründet – und damit 22 Jahre vor Tel Aviv selbst! Heute zählt es zu den absoluten In-Vierteln. Die bekannteste Straße heißt Shabazi und zieht sich durch das ganze Viertel. Hier reihen sich Boutiquen, lokale und Kunstläden aneinader – perfekt, um Klamotten und Mitbringsel zu shoppen. Dennoch lohnt es sich, auch nach links und rechts zu schauen. Die bunten Häuschen und engen Gassen geben perfekte Fotomotive ab. Das Suzanne Dallal Center mitten in Neve Tzedek ist der Hotspot der israelischen Tanzszene.
Dizengoff-Platz


Dieser Platz, der seinen Namen der Frau des ersten Bürgermeisters von Tel Aviv verdankt, ist einer der bekanntesten der ganzen Stadt. Im kleinen Park in der Mitte mit dem “Feuer und Wasser”-Brunnen treffen sich alle von Müttern mit Kinderwagen über Studenten und Pensionisten bis hin zu Städtereisenden. Rundherum gibt es jede Menge Restaurants und Bars. Besonders angetan hat es uns das vegane Restaurant Anastasia. Für ein romantisches Essen mit Aussicht empfehlen wir das Rooftop 98.
Sunset Yoga


Zum Sonnenuntergang versammelt sich gefühlt halb Tel Aviv auf und rund um den Strand und die Promenade. Ein beliebter Zeitvertreib auch beim Städtetrip nach Tel Aviv: Yoga! Die Sessions werden entweder von Yoga-Clubs oder einzelnen Trainern und Trainerinnen organisiert. Tage, Zeiten und Yogastile variieren. Oft kann man bei Gruppensessions spontan mitmachen. Die Bezahlung erfolgt entweder online oder direkt vor Ort mit Karte. Da sich in Tel Aviv viele Expats aufhalten, wird meist in einem Mix aus Englisch und Hebräisch unterrichtet.