Michael Wieser, CEO Lily Beach Resort & Spa und Hideaway Beach Resort & Spa
Für das Interview der Woche haben wir uns mit dem CEO des Lily Beach Resort & Spa auf den Malediven zusammengesetzt. Mit Blick auf den Indischen Ozean und strahlend weiße Sandstrände erzählt uns der gebürtige Österreicher Michael Wieser, wie es sich anfühlt, wenn man Manager vom Paradies ist.
Herr Wieser, wie kam es, dass Sie als Osttiroler CEO von zwei maledivischen Resorts wurde?
Ich habe in der Hotelfachschule in Innsbruck meine Ausbildung gemacht und in Saisonbetrieben gearbeitet. Ich hatte in Josef Kreuzer einen tollen Chef. Früher war er Hoteldirektor, jetzt hat er sein eigenes Hotel (Anm.: das Parkhotel am Tristacher See). Er war mein Lehrer und Mentor. Von ihm habe ich viel gelernt. In den 80ern musste mal jeder in die Schweiz – also habe ich auch das gemacht. Danach habe ich vier Jahre auf einer Luxusyacht gearbeitet. So habe ich die Welt gesehen. Ich hatte ja das Geld nicht, diese Destinationen privat zu bereisen. Nach den vier Jahren bin ich zu Steigenberger. Von da bin ich zu Sheraton und dadurch über verschiedene Stationen und Wirkungsstätten auf die Malediven. Michael Wieser Malediven
Liegen Hotellerie und Gastronomie bei Ihnen in der Familie?
Ja. Meine Eltern hatten einen kleinen Gasthof. Damit bin ich aufgewachsen, es ist bis heute noch ein Familienbetrieb. Dort musste ich auch mithelfen.
War es Ihnen früh klar, dass Sie diesen Weg einschlagen möchten?
Nein, eigentlich nicht. Mein Vater war auch staatlich geprüfter Skilehrer – ich wollte auch Skifahren. Das ist mir nicht so gelungen, bei fünf Kindern war auch finanziell nicht alles möglich. So mit 15, 16 habe ich mich dann auch für die Gastronomie entschieden. Ich hatte natürlich viele Vorteile, weil ich Vieles schon als kleiner Bub gelernt habe.
Wenn man in die Luxushotellerie möchte – gibt es dafür in Österreich gute Ausbildungsstätten?
Die formale Ausbildung ist relativ. Aber es gibt bei uns Top-Betriebe, in denen man hervorragende Praxis bekommt. In der Hotellerie kann sich jemand mit viel Fleiß nach ganz oben arbeiten. Jedem der Karriere machen will, kann ich nur raten, in die Hotellerie zu gehen. Zeit, Ausdauer und Willenskraft braucht es.
Der Familienbetrieb war für Sie nie eine Option?
Mein Vater wollte das gerne, aber ich musste meine eigenen Erfahrungen machen und meinen eigenen Weg gehen. Ich wollte meinem Vater auch ein bisschen was beweisen, denke ich. Man will ja auch auf eigenen Beinen stehen. Und jetzt ist alles gut, der Betrieb läuft, meine Schwester hat ihn übernommen. Mein Vater ist gesund und fährt mit 82 noch Ski. Michael Wieser Malediven
Wenn Sie privat Urlaub machen, wo geht es da hin?
Immer Nachhause! Je näher ich der Heimat bin, umso besser geht es mir. Ich brauche das.
Vermissen Sie den Winter?
Ja, sehr! Meine Heimat ist mir wichtig. Ich muss auch mindestens ein, zweimal pro Jahr Ski fahren gehen. Ich gehe auch gerne Bergsteigen und fahre sehr gern Rad. Das kann man halt alles bei uns gut machen. Ich habe schon so viele Plätze auf der Welt gesehen, aber für mich ist Zuhause am Schönsten.
Was regt Sie persönlich auf, wenn Sie verreisen?
Was mich auf die Palme bringt ist Warten auf Flughäfen!
Können Sie abschalten, wenn Sie in einem anderen Hotel sind?
Natürlich schaut man, was die Konkurrenz macht. Ich kann mich aber trotzdem entspannen.